Pringle-Manöver

Maßnahme zur Unterbindung der Blutzufuhr bei Operationen der Leber

Das Pringle-Manöver ist eine von James Hogarth Pringle[1] entwickelte Maßnahme zur Unterbindung der Blutzufuhr bei operativen Eingriffen an der Leber. Dabei wird das Ligamentum hepatoduodenale, in dem die Pfortader (Vena portae) und die Arteria hepatica propria (Leberarterie) verlaufen, durch eine Gefäßklemme vorübergehend abgedrückt. Der ebenfalls im Ligamentum hepatoduodenale verlaufende Ductus choledochus wird dabei nach Möglichkeit ausgelassen. Ein Abklemmen wird über einen Zeitraum von bis zu 60 Minuten meist gut toleriert. Durch präischämische Konditionierung – vorheriges 2- bis 3-maliges Abklemmen über einen Zeitraum von 10 Minuten – kann die Toleranzzeit erhöht werden.[2] Alternativ besteht für längere Operationen die Möglichkeit, zwischenzeitlich die Durchblutung wiederherzustellen.[3]

Schematische Darstellung des Pringle-Manövers

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. J. H. Pringle: V. Notes on the Arrest of Hepatic Hemorrhage Due to Trauma. In: Annals of Surgery. Band 48, Nummer 4, Oktober 1908, S. 541–549, ISSN 0003-4932. PMID 17862242. PMC 1406963 (freier Volltext).
  2. Henne-Bruns, Dürig, Kremer: Duale Reihe Chirurgie. 3. Auflage, Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-125293-7, S. 507–511.
  3. V. Schumpelick, N. Bleese, U. Mommsen (Hrsg.): Kurzlehrbuch Chirurgie. 7. Auflage, Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-127127-2, S. 384.