Powerpoint-Karaoke

Partyspiel, Ableger des klassischen Karaoke

Das PowerPoint-Karaoke ist ein Ableger des klassischen Karaoke, bei dem die Teilnehmer keine Liedtexte nachsingen, sondern aus dem Stegreif einen Vortrag zu ihnen vorher nicht bekannten, zufällig ausgewählten Folien halten. Diese können entweder eigens erstellt werden, oder man verwendet Folien, die man im Internet gefunden hat. Es ist ein rhetorisches, präsentatorisches Trainingsspiel mit Unterhaltungscharakter. Teilweise wird es mittlerweile auch als Improtheater-, Theatersport- oder Stand-up-Comedy-Spiel verwendet.

Ursprung Bearbeiten

Am 13. April 2005 wurde ein mittels der Software SCIgen erzeugter Nonsense-Artikel dreier MIT-Studenten namens Jeremy Stribling, Max Krohn und Dan Aguayo ungeprüft zur 9. World Multi-Conference on Systemics, Cybernetics and Informatics zugelassen. Nachdem der Artikel aber aufgrund von Berichten auf der Webseite Slashdot letztlich doch abgelehnt worden war, mieteten die drei Studenten einen eigenen Konferenzraum, um Vorträge zu computergenerierten Nonsense-Foliensätzen zu halten.

Orte Bearbeiten

Derzeit finden PowerPoint-Karaoke-Veranstaltungen unter anderem in Hamburg[1], Tübingen[2], Krefeld[3], Bochum[4], Berlin[5], Wien[6], Stuttgart[7], Nürnberg[8] und Würzburg[9] statt. Die Veranstalter kommen häufig aus der Poetry-Slam-Szene, etwa Hinnerk Köhn (Hamburg), Klara Györbiro (Hamburg), Elias Raatz (Tübingen), Johannes Floehr (Krefeld) oder Nils Nektarine (Nürnberg).

In der Schweiz organisiert der Verein Folientango ein jährliches Finale mit den besten Präsentatoren in PowerPoint-Karaoke. Ebenso führt der Verein PowerPoint-Karaoke in Zürich[10], Bern und Basel durch.

Erfindungsprozess und Namensgebung Bearbeiten

Entwickelt wurde das Powerpoint-Karaoke-Format von der Zentralen Intelligenz Agentur, die Weltpremiere fand im Januar 2006 in Berlin statt.[11] Der Name Powerpoint-Karaoke spielt auf die gleichnamige Präsentations-Software PowerPoint der Firma Microsoft an.

Spielziel Bearbeiten

Das Powerpoint-Karaoke bietet eine Möglichkeit, rhetorische Fähigkeiten auf spielerische Weise zu verbessern. Es kann auch als Parodie auf sinnlose Präsentationen betrachtet werden.[12]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. PowerPoint Karaoke - Hamburgtipps - ZEIT ONLINE. In: Veranstaltungen. 22. Juli 2015 (zeit.de [abgerufen am 31. Dezember 2017]).
  2. SLAM Tübingen: Impro Slam Tübingen: PowerPoint Karaoke & Schabernack. Dichterwettstreit deluxe, abgerufen am 10. März 2024.
  3. PowerPoint-Karaoke. In: KR-ONE. (kr-one.de [abgerufen am 31. Dezember 2017]).
  4. Power-Point-Karaoke – AStA der Ruhr-Universität Bochum. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2017; abgerufen am 31. Dezember 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/asta-bochum.de
  5. Powerpoint-Karaoke. 23. November 2016, abgerufen am 31. Dezember 2017 (deutsch).
  6. volume.at : Turbo PowerPoint Karaoke, 11.09.2017, Wien, Mon Ami. Abgerufen am 31. Dezember 2017 (englisch).
  7. STUTTGARTER POWER-POINT KARAOKE. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2017; abgerufen am 31. Dezember 2017 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/poetryslam-stuttgart.jimdo.com
  8. PowerPoint Karaoke Nürnberg. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  9. PowerPoint Karaoke Würzburg. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  10. Jean-Marc Nia: Ein Albtraum wird wahr. In: Tages-Anzeiger. 20. Februar 2019, ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 5. November 2019]).
  11. Zentrale Intelligenz Agentur (Memento vom 29. März 2013 im Internet Archive)
  12. Hubert Knoblauch: PowerPoint, Communication, and the Knowledge Society (= Learning in Doing: Social, Cognitive and Computational Perspectives). Cambridge University Press, New York 2013, ISBN 978-0-521-19732-8, S. 171 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).