Ploetz (pommersches Adelsgeschlecht)

pommersches Adelsgeschlecht

Ploetz ist der Name eines pommerschen Uradelsgeschlechts.

Wappen derer von Ploetz

Die pommerschen Ploetz (nach ihrem Wappen auch die „Fisch-Ploetze“ genannt) sind zu unterscheiden von dem gleichnamigen neumärkischen Uradelsgeschlecht von Ploetz (den „Schwan-Ploetzen“) und den 1790 nobilitierten Edlen von Ploetz, die jeweils anderen Stammes und Wappens sind.

Geschichte Bearbeiten

Eine Legende lässt die pommerschen Ploetze – ohne sicheren Nachweis – von einer Ministerialenfamilie der askanischen Herzöge von Anhalt abstammen, welche ihren Sitz auf Schloss Plötzkau hatten, den späteren Grafen von Plötzke.[1] Erster Vertreter dieses bald hochadligen, mit zahlreichen großen Dynastien verschwägerten Geschlechts war Bernhard I. um 1030/40[2], ein bedeutender Graf in Ostfalen. Sein Sohn Dietrich, Graf von Plötzkau, war mit Mechthild von Walbeck, Tochter des Konrad von Walbeck, Burggraf von Magdeburg, verheiratet. Cyriacus Spangenberg schreibt in seinem Adelsspiegel von 1594 (Lib. X Cap.5 pag. 12) über die Familie von Ploetz, „dass einige von dieser vornehmsten Familie Burggrafen zu Magdeburg gewesen, und wir sonderlich Graf Herrmannus von Plötzke gedacht, dessen Bruder Helfried geheißen, dass er um das Jahr 1117 als Burg-Graf in Magdeburg regieret habe“. Der Brandenburger Fürstbischof Friedrich von Plötzke († 1316) entstammte dem anhaltinischen Grafengeschlecht ebenso wie der Großkomtur des Deutschen Ordens Heinrich von Plötzke (auch: von Plötzkau, † 1320). Auch das Neue Preussische Adels-Lexicon von 1837 erwähnt, dass man die Ploetze von den Plötzk(au)er Grafen herleite[3], verwechselt aber das Wappen mit dem der neumärkischen Ploetz.

Das pommersche Geschlecht wird erstmals urkundlich am 5. Februar 1271 mit dominus Hermannus de Plocech urkundlich genannt[4] und beginnt mit Roloff (Rolf) de Plocech die direkte Stammreihe, der im Jahr 1290 Lüdershagen an die Stadt Stralsund verkauft und nach Hinterpommern umsiedelt. Die Namensform wechselte zwischen Plocech, Plocize, Plosz, Plotze, Ploz, Plotzke und Ploetz.

Die Ploetze erwarben in Hinterpommern die Güter Stuchow, Medewitz und Staarz, später wurden sie auch mit Krakow, Gurnitz bei Stettin und Zirslaff auf Wollin belehnt und erwarben Moratz, Bresow, den Fideikommiss Groß Weckow (Kreis Cammin) mit Schinchow, Gnageland, Deuthin sowie Kirsteinsdorf (von 1842 bis 1945), das Gut Klücken (Kreis Pyritz) und Gut Stregow (Kreis Cammin). Schloss Quilow in Vorpommern kam 1858 im Erbweg an die Stuchower Ploetz; Besitzer von Stuchow war bis 1945 Henning von Ploetz, Besitzer von Quilow sein jüngerer Bruder Claus von Ploetz. Zu Gut Quilow mit seinem Wasserschloss gehörten Vitense und das Vorwerk Stolpmühl.[5]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen zeigt in Silber drei rote Fische (Plötze) übereinander, der mittlere nach links gekehrt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Fisch vor drei silbernen Straußenfedern. Es ist in einem Wappenfries der 24 Gutsherren und 3 Städte des ständischen Kreistages des Landkreises Greifswald enthalten. Die Ploetz waren dort Mitglied für die Gutsbezirke Quilow und Vitense in Vorpommern.

Bekannte Familienmitglieder Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, S. 39–40;.
  2. Bernhard I. Graf von Plötzkau-Hecklingen
  3. Neues Preussisches Adels-Lexicon. Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch, Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837.
  4. Pommersches Urkundenbuch. II, 1, Commission bei Th. von der Rahmer, Stettin 1881, S. 248.
  5. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Facsimile Edition Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern, Regierungsbezirk Stettin. Landkreis Greifswald. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1939, ISBN 978-3-88372-229-0, S. 68 (google.de [abgerufen am 24. August 2022]).