Der Piz Arblatsch anhören/? (wohl aus dem lateinischen albuluceus, eine Ableitung von albus für weiss[1]) ist ein Berg westlich von Mulegns im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3203 m ü. M. Er bildet den Gegenpol des Piz Forbesch (3261,8 m), der aus den meisten Blickwinkeln als nördliche Kulmination des Massivs in Erscheinung tritt. Dank seiner Dominanz bietet der Piz Arblatsch, vor allem Richtung Westen, eine aussergewöhnliche Fernsicht bis in die Berner und Walliser Alpen (Schreckhorn, Eiger, Mönch, Finsteraarhorn, Dom oder der 147,64 km entfernte Grenzgipfel). Der Gipfel ist umgeben von mehreren annähernd gleich hohen Felsköpfen (siehe Galerie).

Piz Arblatsch

Piz Arblatsch, Piz Forbesch und Piz Platta (vlnr.)

Höhe 3203 m ü. M.
Lage Kanton Graubünden, Schweiz
Gebirge Oberhalbsteiner Alpen
Dominanz 2,08 km → Piz Forbesch
Schartenhöhe 292 m ↓ Grat zwischen Piz Arblatsch und Piz Forbesch
Koordinaten 764000 / 156035Koordinaten: 46° 32′ 8″ N, 9° 34′ 36″ O; CH1903: 764000 / 156035
Piz Arblatsch (Kanton Graubünden)
Piz Arblatsch (Kanton Graubünden)
Erstbesteigung 21. Mai 1893 durch Valentin Fynn, Walter Gröbli und Christian Klucker
Normalweg Durch das Südcouloir

Steinmann auf dem Piz Arblatsch

Lage und Umgebung Bearbeiten

 
Kugelpanorama vom Piz Arblatsch
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Der Piz Arblatsch ist Namensgeber des Forbesch-Arblatsch-Massivs, einer Untergruppe der Oberhalbsteiner Alpen. Auf dem Gipfel trafen sich die Gemeindegrenzen zwischen Riom-Parsonz, Mulegns und Savognin; heute liegt der Berg vollständig auf dem Gebiet der Gemeinde Surses. Der Piz Arblatsch wird im Süden durch die Val Faller, im Nordosten durch die Val da Livizung und im Westen durch die Val Curtegns, einem Seitental der Val Nandro, eingefasst. Alle Täler sind Seitentäler des Oberhalbsteins.

Zu den Nachbargipfeln gehören der Piz Arlos, der Piz Spegnas, der Piz Forbesch und der Piz Mez.

Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt (44° 14′ N, 7° 13′ O) vom Piz Arblatsch befindet sich beim Rocca Pan Perdù, 31 km südwestlich von Cuneo in der italienischen Region Piemont, kurz vor der Grenze zu Frankreich und ist 316 km entfernt.[2] Vom Piz Arblatsch aus befindet er sich in südsüdwestlicher Richtung, unmittelbar links vom Piz Forbesch.

Talort ist Mulegns. Häufige Ausgangspunkte sind Radons und Tga.

Routen zum Gipfel Bearbeiten

Durch das Südcouloir (auch im Winter mit Ski möglich) Bearbeiten

Steinschlaggefahr im Couloir

  • Ausgangspunkt: Tga (1927 m) oder Mulegns (1482 m)
  • Schwierigkeit: WS-
  • Zeitaufwand: 4 Stunden von Tga oder 5¾ Stunden von Mulegns

Über den Südwestgrat Bearbeiten

  • Ausgangspunkt: Tga (1927 m) oder Mulegns (1482 m)
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 4 Stunden von Tga oder 5¾ Stunden von Mulegns

Vom Piz Forbesch Bearbeiten

Steinschlaggefahr im Couloir

  • Ausgangspunkt: Piz Forbesch (3261,8 m)
  • Schwierigkeit: WS-
  • Zeitaufwand: 2 Stunden

Über den Nordgrat Bearbeiten

Heikel bei Nässe und Schnee in den Flanken

  • Ausgangspunkt: Piz Arlos (2696,6 m), Radons (1893 m), Alp Tarvisch (1936 m) oder Savognin (1207 m)
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 3½ Stunden vom Piz Arlos, 5 Stunden von Radons, 4 Stunden von Alp Tarvisch oder 6 Stunden von Savognin

Über den Ostgrat Bearbeiten

Heikel bei Nässe und Schnee in den Flanken

  • Ausgangspunkt: Tga (1927 m), Mulegns (1482 m), Alp Tarvisch (1936 m) oder Savognin (1207 m)
  • Route: Über Fuorcla da Spegnas (2653 m)
  • Schwierigkeit: ZS
  • Zeitaufwand: 5½ Stunden von Tga, 6½ Stunden von Mulegns, 5¾ Stunden von Alp Tarvisch oder 7¾ Stunden von Savognin

Panorama Bearbeiten

Galerie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen, Band 3 (Avers) 1. Auflage. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 265–269.
  • Landeskarte der Schweiz, Blatt 1256 Bivio, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2003

Weblinks Bearbeiten

Commons: Piz Arblatsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 63.
  2. Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Piz Arblatsch