Pehritzsch ist ein Ortsteil der Gemeinde Jesewitz im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Pehritzsch
Gemeinde Jesewitz
Koordinaten: 51° 24′ N, 12° 35′ OKoordinaten: 51° 24′ 4″ N, 12° 35′ 16″ O
Höhe: 133 (131–147) m
Einwohner: 379 (2014)
Eingemeindung: 1. März 1994
Postleitzahl: 04838
Vorwahl: 034241

Lage Bearbeiten

Der Ort liegt südöstlich des Hauptortes Jesewitz. Es führen keine klassifizierten Straßen durch das Dorf. Pehritzsch ist 8 km von der großen Kreisstadt Eilenburg, sowie 9 km von der Stadt Taucha entfernt. Hinter dem Ort befindet sich der Tresenwald, welcher nach ca. 2 km zu erreichen ist.

Geschichte Bearbeiten

 
Pehritzsch und Wöllmen auf einer Karte von 1801
 
Kirche Pehritzsch

Der Ort wurde 1160 unter dem Namen Pertzsch erstmals urkundlich erwähnt. Der Dorfkern wurde ringförmig angelegt und ist in seiner historischen Bebauung noch erhalten. Auf der höchsten Erhebung des Dorfes wurde, wie im Mittelalter üblich, die Kirche gebaut. Eine Besonderheit der Kirche ist, dass der Kirchturm nicht im Westen, sondern im Osten steht. Das lässt vermuten, dass die erste Kirche um 1200 gebaut wurde. Auf dem Friedhof sind Grabmale aus dem Barock vorhanden.

1683 erhielt die Kirche eine Orgel, von der Teile des Gehäuses heute erhalten sind.[1] Ihr Erbauer wurde bislang nicht ermittelt. Sie wurde mehrfach umgebaut und erweitert, 1768 von Johann Ernst Hähnel und 1860 von Conrad Geißler.

Pehritzsch gehörte bis 1815 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Eilenburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[3] Im Jahr 1884 wurde die Freiwillige Feuerwehr Pehritzsch gegründet. Das Herrenhaus und die angrenzenden Wirtschaftsgebäude sind ca. 1875 bis 1910 entstanden.

Pehritzsch hatte 1933 insgesamt 422 Einwohner. Die Sportgemeinschaft Pehritzsch wurde 1949[4] gegründet. Am 20. Juli 1950 wurde Wöllmen ein Ortsteil von Pehritzsch.[5] Im Zuge der zweiten Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Pehritzsch mit Wöllmen dem Kreis Eilenburg im Bezirk Leipzig angeschlossen, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging. Im Jahre 1976 wurde die Kirche saniert. Pehritzsch hat sich am 1. März 1994 mit den ehemaligen Gemeinden Gotha, Jesewitz und Liemehna zur Großgemeinde Jesewitz auf freiwilliger Basis zusammengeschlossen. Anfang 2010 wurde der Bau des neuen Feuerwehrhauses beendet.

Ortsnamenformen Bearbeiten

Als Hauptquelle dient das HOV Sachsen.[6]

  • 1378: Agnes v. Pertzsch
  • 1394: Percz
  • 1421/22: Perczsch
  • 1445: Perczsch
  • 1449: Perschcz
  • 1471: Pertzsch
  • 1533/34: Beritsch
  • 1551: Pertzsch
  • 1791: Peritzsch
  • 1821: Pehritzsch, Peritzsch, in Urkunden Berisch, in Streits Atlas Pöritzsch[7]

Denkmal Bearbeiten

Man findet in Pehritzsch auch ein Gefallenendenkmal. Die Inschrift des Denkmals lautet:
1914 – 1918,
Helden gefallen im Ringen,
nie wird ihr Name verklingen,
Ihren tapferen unvergeßlichen Helden aus Treue und Dankbarkeit gewidmet von der Gemeinde Pehritzsch.

Sonstiges Bearbeiten

Ereignisse im Jahr sind Osterfeuer und Dorffest, sowie auch das Eisteichfest, bei entsprechender Witterung. Im Rentnerclub von Pehritzsch treffen sich die Rentner von Pehritzsch und Wöllmen monatlich für einen Kaffeenachmittag. Außerdem gibt es in Pehritzsch einen Sportplatz, welcher von der SG Pehritzsch genutzt wird, einen Kaninchenverein sowie die Freiwillige Feuerwehr Pehritzsch.

Es wurde ein Wohngebiet „In der Heimark“ mit 28 Eigenheimbauplätzen erschlossen. Innerhalb des Ortes befindet sich ein Dorfteich mit angrenzendem Spielplatz. Die Buslinie 195 von Taucha nach Eilenburg verläuft durch Pehritzsch. Außerhalb des Ortes befindet sich ein Wäldchen, „Sandberg“ genannt. Im Wäldchen liegen zwei Teiche.

Bilder Bearbeiten

Panorama Pehritzsch (Blickrichtung West)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pehritzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kocourek, Jiří: Orgelland Sachsen. In: Ars Organi. Band 48, 2000, S. 4 (archive.org [PDF] Im vorangestellten Absatz zur Fundstelle Pehritzsch werden Ausführungen zum Orgelbau der Donati gemacht. Da um die Fundstelle weitere Instrumente anderer Orgelbauer aufgezählt werden, ist zu diesem kein unmittelbarer Bezug herstellbar.).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Homepage der Sportgemeinschaft Pehritzsch
  5. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) 5. August 1950, S. 275, Abs. 16 (PDF).
  6. Pehritzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  7. Friedrich Adolph Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen. Zwickau, 1821.