Pegaso BMR

6×6-Radpanzer aus spanischer Produktion

Die Pegaso BMR (Blindado Medio de Ruedas; auf deutsch: Mittlerer Radpanzer) ist ein radgetriebener Transportpanzer aus spanischer Produktion.

Pegaso BMR

Zwei BMR-M1 PP der spanischen Armee im SFOR-Einsatz (2008)

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2 + 8 (Kommandant, Fahrer, Soldaten)
Länge 6,15 m (Wanne)[1]
Breite 2,50 m
Höhe 2,76 m
Masse 15,4 Tonnen (je nach Variante unterschiedlich)
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 10-40 mm Aluminiumpanzerung
Hauptbewaffnung 1 × 12,7-mm-Browning-M2-Maschinengewehr
Sekundärbewaffnung 1 × 7,62-mm-Maschinengewehr
Beweglichkeit
Antrieb wassergekühlter Dieselmotor
Scania DS9 61A MIL oder
9-Liter-Turbodieselmotor Pegaso 9157/8 (BMR-600) mit 6 Zylinder (306 PS)
310 PS PS (Scania)
306 PS PS (Pegaso)
Geschwindigkeit 100 km/h (Straße)
9 km/h (im Wasser)
Leistung/Gewicht
Reichweite max. 1000 km

Geschichte Bearbeiten

Entwicklungsgeschichte Bearbeiten

Im Jahr 1972 forderten die spanischen Streitkräfte einen modernen Mannschaftstransportwagen, der als Radpanzer ausgeführt werden sollte. Nach einer kurzen Entwicklungs- und Evaluierungsphase durch Pegaso und die Streitkräfte begann 1979 die Serienfertigung.[2] Der Prototyp trug die Bezeichnung BMR-600.

Einsatzgeschichte Bearbeiten

 
Spanische BMR in Afghanistan (2008)

Der BMR wurde in verschiedenen Konfliktsituationen von den Spanischen Streitkräften und von den Armeen Saudi-Arabiens und Ägyptens während des Zweiten Golfkrieges 1991 eingesetzt. Des Weiteren setzt Saudi-Arabien unterschiedliche Varianten des BMR im Jemenkrieg ein.[2] Die spanische Armee setzte den BMR im ehemaligen Jugoslawien im Rahmen der SFOR-, KFOR- und UNMIK-Missionen sowie bei der UNIFIL im Libanon ein, zudem im Irakkrieg und im Afghanistankrieg.[2]

Varianten Bearbeiten

 
BMR M1 EDEX für die Kampfmittelbeseitigung
  • BMR 3560.50 (BMR-PP) (Porta Personal): Gepanzerter Mannschaftstransportwagen, der mit Maschinengewehren unterschiedlichen Kalibers oder mit einem automatischen Granatwerfer 40-mm-LAG-40 bewaffnet ist.
    • BMR EDEX / BMR M1 EDEX (Equipo de Desactivación de Explosivos): Version der Kampfmittelbeseitigung.
    • BMR C/C MILAN: Panzerjäger mit MILAN-Panzerabwehrraketen.
    • BMR C/C TOW: Panzerjäger mit TOW-Panzerabwehrraketen.
  • BMR 3560.57: Panzerjäger mit HOT-Panzerabwehrraketen, nur Prototyp.
    • BMR VCZ (Véhiculo de Combate Zapadores): Pionierfahrzeug mit Räumschild und Winde.
    • BMR VRAC-NBQ (Vehículo de Reconocimiento de Áreas Contaminadas): ABC-Spürpanzer.
    • BMR GEL (Guerra Electrónica): EloKa-Version.
  • BMR 3560.51 (BMR-PC) (Puesto de Control): Command post vehicle.
  • BMR 3560.53E (BMR-PM-81) (Portamortero): 81-mm-Mörser LN M-86 und 100 mitgeführten Schuss.
  • BMR 3560.54 (BMR AMB) (Ambulancias blindadas ): Sanitätsfahrzeug.
  • BMR 3560.55 (BMR-Recup) (Recuperación): Leichtes Reparaturfahrzeug mit Kran, Winde und Abschleppstangen.
  • BMR 3560.56: Spezialversion für die Fernmeldetruppe.
  • BMR 3560.59E (BMR-PM-120) (Portamortero): 120-mm-Mörser L-65.
  • VMA (Vehículo Mecanizado Anfibio): Schwimmfähige Version mit optimierten amphibischen Fähigkeiten.
  • VEC-M1: Spähpanzer-Variante mit einer M242-Bushmaster-Maschinenkanone.

Nutzer Bearbeiten

  • Spanien  Spanien
  • Agypten  Ägypten: 250 BMR in unterschiedlichen Varianten wurden in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre geliefert.[3]
  • Peru  Peru: 25 BMR in unterschiedlichen Varianten wurden bis 1987 ausgeliefert.[3]
  • Saudi-Arabien  Saudi-Arabien: 140 wurden 1983 an die königliche saudische Marine verkauft, 300 wurden in Lizenz hergestellt.[4] Das Geschäft belief sich auf 61 Millionen US-Dollar.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pegaso BMR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spezifikationen auf Globalsecurity.com: BMR-600 (englisch, abgerufen am 27. Oktober 2022)
  2. a b c Pegaso BMR-600 (englisch, abgerufen am 5. November 2022)
  3. a b c SIPRI – Trade Registers Spain (Memento vom 14. April 2010 im Internet Archive) (englisch)
  4. Armas ‘marca España’ en la guerra de Yemen (spanisch, abgerufen am 5. November 2022)