Paul Truel

französischer Ampelograph

Paul Truel (* 27. April 1924 in Paris; † 10. Januar 2014 in Millau[1]) war einer der weltweit führenden Experten für Ampelographie in Frankreich.

Leben Bearbeiten

Truel studierte an der Universität Montpellier École nationale supérieure agronomique de Montpellier (ENSAM). Pierre Galet hatte dort die Leitung des Lehrstuhls für Weinbau.[2] Mit Galet teilte Truel die Expertise und Begeisterung für die Identifizierung von Rebsorten aufgrund ihres Phänotyps. So wurde er in den Jahren seiner Tätigkeit als Verantwortlicher für die Rebsortensammlung der Außenstelle des Institut national de la recherche agronomique „Domaine de Vassal“[3] richtungsweisend auf dem Gebiet der Ampelographie.[4] Als Bestimmungsexperte ist er in der Sammlung und frei zugänglicher Veröffentlichungen von Informationen über die Rebsorten der „INRA Unité expérimentale du Domaine de Vassal“ aufgeführt.[5]

Als renommierter Ampelograf knüpfte Truel weltweit ein Netzwerk für die Bestimmung von Rebsorten, auch über politische Grenzen hinaus. Forschungsreisen führten ihn nach Australien, Portugal und die Ukraine, wo die Identität der dortigen Rebsortimente anhand ihres Phänotyps bewertete. Hierdurch konnte er einige Fehlbenennungen, wie zum Beispiel der Crouchen oder Canari, aufklären und korrigieren.[6] Er war maßgeblich an der Bestimmung von Roussette d’Ayze, Alarije, Bouillet, Abouriou, Ondenc, Muscadelle beteiligt. Forschungspartnern des Instituts stellte er auch Pflanzenmaterial zu Kreuzungs- und Forschungszwecken zur Verfügung. So zum Beispiel Négrette für die University of California, Davis.[7]

Neuzüchtungen Bearbeiten

Paul Truel zeichnete verantwortlich für die Neuzüchtungen Clarin (1953), Lival (1956), Chenanson (1958), Caladoc (1958), Danlas (1958), Ganson (1958), Ribol (1958), Gramon (1960), Monerac (1960), Aranel (1961), Marselan (1961), Chasan, Portan und Segalin (1980). Andere seiner Züchtungen schafften es nicht auf die Sortenliste des CTPS (Comité Technique Permanent de la Sélection).

Werke Bearbeiten

  • mit Jean Branas: Variétés de raisins de table: nomenclature, description, sélection, amélioration Montpellier, Progrès Agricole et Viticole, 1965

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag zu Paul Jean Marie Truel in Fichier des personnes décédées, abgerufen am 4. Juni 2020.
  2. Kurzbiografie von Paul Truel
  3. Une collection constituée à partir de 1876
  4. Geschichte der „Domaine de Vassal“ (französisch)
  5. Collection ampélographique de Vassal-Montpellier@1@2Vorlage:Toter Link/www.gbif.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Netzwerk Global Biodiversity Information Facility in Frankreich.
  6. Truel Paul In: Wein-Plus, abgerufen am 22. Juni 2014
  7. FPS Grape Program Newsletter. Oktober 2012, S. 6