Parc national de Miguasha

Provinzpark in Kanada

Der Parc national de Miguasha ist der flächenmäßig kleinste der aktuell 27 Nationalparks in der kanadischen Provinz Québec. Dort entspricht ein Parc national allerdings dem, was in den übrigen Provinzen und Territorien ein Provinzpark (Provincial Park) ist. Der Park wird von Sépaq (französisch Société des établissements de plein air du Québec bzw. englisch Society of outdoor recreation establishments of Quebec) betrieben. Sein Name leitet sich von einer Bezeichnung der Mi’kmaq ab, die ‚Megouasag‘ lautet, was übersetzt ‚rotes Kliff‘ oder ‚rote Felswand‘ bedeutet.[1]

Parc national de Miguasha
Falaise de Miguasha

Falaise de Miguasha

Lage Kanada Kanada
Fläche 87 ha
WDPA-ID 198294
Geographische Lage 48° 7′ N, 66° 22′ WKoordinaten: 48° 6′ 38″ N, 66° 22′ 10″ W
Parc national de Miguasha (Québec)
Parc national de Miguasha (Québec)
Einrichtungsdatum 1999
Verwaltung Parcs Québec, SEPAQ
Karte
Karte des Parc national de Miguasha
Fossilienfundstätte im Park

Der Park liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Nouvelle und Escuminac in der Grafschaftsgemeinde Avignon im Süden der Region Gaspésie–Îles-de-la-Madeleine. Das Gebiet wurde unter Schutz gestellt, weil hier große Mengen an Fossilien aus dem Devon, dem „Zeitalter der Fische“ zu Tage treten. Dem Vogelschutz dienen der benachbarte Pointe à Fleurant mit einer Fläche von 353 ha im Süden und die Escuminac-Flats (419 ha) im Südosten. In einem weiteren Gebiet von Privatgrundstücken im Umfang von 775 ha ist jede private Fossiliensuche strikt verboten.

Die Fossilienstätte wurde bereits 1842 entdeckt. Zum Parkgebiet gehören zwei Formationen. Die ältere Formation von Escuminac entstand vor 380 Millionen Jahren an einem gewaltigen Strom.[2] Zahlreiche Fossilien fanden sich, darunter von mehr als 20 Fischarten. Allein bis 1998 wurden mehr als 14.000 Fossilien geborgen. Im Juni 2003 eröffnete ein eigens zur Aufnahme, Erhaltung und Präsentation der Funde konzipiertes Museum seine Pforten. Seit 1999 gehört der Park wegen seiner Fossilienfunde zum Weltnaturerbe der UNESCO.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Abderrazak El Albani, Richard Cloutier, Anne-Marie Candilier: Early diagenesis of the Upper Devonian Escuminac Formation in the Gaspé Peninsula, Québec : sedimentological and geochemical evidence, in: Sedimentary Geology 146 (2002) 209–223.
  • Paul Lemieux: The Fossil-Lagerstätte Miguasha: its past and present history, in Hans-Peter Schultze, Richard Clouthier (Hrsg.): Devonian Fishes and Plants of Miguasha, Quebec, Canada, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 1996, S. 9–22 (sowie die Beiträge im ganzen Buch)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Parc national de Miguasha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Louise Trottier: Nouvelles Perspectives Dans la Museologie au Quebec, in: The Journal of Museum Education 10,1 (1985) 11–14.
  2. Un ancien estuaire
  3. Miguasha National Park.