Otto Popp (Politiker)

deutscher Lokalpolitiker, Bürgermeister der Stadt Schwarzenbach an der Saale
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Otto Popp (* 8. Juni 1899 in Schwarzenbach an der Saale; † 29. November 1974 ebenda) war der erste frei gewählte Bürgermeister der Stadt Schwarzenbach an der Saale nach dem Zweiten Weltkrieg.

Leben und Wirken Bearbeiten

Otto Popp kam in Hallerstein zur Welt. Er wuchs zusammen mit zehn Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 13 Jahren begann er eine Lehre zum Porzellanmaler bei der Fa. Oskar Schaller & Co. in Schwarzenbach a. d. Saale.

Sein Interesse an der Politik wurde durch die Reden und Schriften von August Bebel geweckt. Er trat der Arbeiterjugend, dem Arbeitersportverein und der SPD bei.

Im Oktober 1917 wurde er als Soldat in den Ersten Weltkrieg eingezogen. Am Ende des Krieges kam er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Februar 1920 entlassen wurde. Diese Erfahrung prägte ihn nachhaltig pazifistisch.

Nach seiner Rückkehr nach Schwarzenbach, wurde er in Folge des Kapp-Putsches vom 13. März 1920 für zwei Wochen inhaftiert. Es wurden ihm „revolutionäre Begebenheiten“ vorgeworfen. In den Folgejahren übernahm er Vorstandsämter in der Gewerkschaft Porzellan, im Arbeiter- Turn- und Sportverein und im örtlichen Konsumverein. 1929 wurde er in den Stadtrat von Schwarzenbach a. d. Saale gewählt. Als Folge des Ermächtigungsgesetztes der Nationalsozialisten wurde er 1933 durch Enthebung von allen Funktionen in Partei, Gewerkschaft und Sportverein gesellschaftlich boykottiert und nochmals inhaftiert.

Unmittelbar nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er zusammen mit seinem 22-jährigen Sohn zur Wehrmacht eingezogen. Nach dem unerwarteten Tod seiner Frau im Juni 1940 wurde er im Oktober 1940 aus dem Heer entlassen, da seine beiden Töchter zu diesem Zeitpunkt neun und sieben Jahre alt waren. Der Sohn starb 1942 in Russland. Bis zum Kriegsende arbeitete er wieder in seiner alten Firma als Porzellanmaler.

Sechs Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges organisierte er mit Erlaubnis der amerikanischen Militärregierung die Neu-Gründung des Ortsvereins der SPD. Er übernahm den Vorsitz und behielt ihn bis 1962.

Am 27. April 1945 war zunächst Hans Kropf (KPD) von der amerikanischen Militärregierung als Bürgermeister eingesetzt worden. Die ersten freien Kommunalwahlen fanden am 27. Januar 1946 statt. Otto Popp wurde in den Stadtrat und in den Kreistag gewählt. Am 30. Januar 1946 wurde er auf Vorschlag seiner Fraktion zum ersten Bürgermeister gewählt. Er behielt dieses Amt über fünf Wahlperioden bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden am 30. April 1966.[1]

Der Schwerpunkt seiner Amtszeit galt zunächst der öffentlichen Daseinsvorsorge, da in den Nachkriegsjahren auf fast allen Gebieten des täglichen Lebens Mangel herrschte. Parallel dazu war der Aufbau einer funktionierenden Stadtverwaltung zu leisten. Durch die vielen Kriegsflüchtlinge stieg die Bevölkerung bis 1950 um über 2.000 Personen auf ca. 10.000 Einwohner an. Zur Linderung der Wohnungsnot wurden Baugebiete erschlossen sowie eine Wohnungsbaugesellschaft gegründet. Die führte zu einer regen Bautätigkeit ab 1948. Die positive Entwicklung der Gemeindefinanzen ermöglichte die Erweiterung des Straßennetzes, die Verbesserung der Wasserversorgung und der Kanalisation, sowie die Modernisierung der damals noch zahlreichen städtischen Einrichtungen (Krankenhaus, Schlachthof, Stadtwerke). Er konnte auch den Ausbau des „Schiedateichs“ zum städtischen Waldbad in die Wege leiten.

Neben seinem Amt als 1. Bürgermeister war Otto Popp von 1952 bis 1970 Stellvertreter des Landrats Heinz Schulze, dem Kreistag gehörte er von 1946 bis 1972, dem Bezirkstag von Oberfranken von 1954 bis 1970 an.

Am 29. November 1974 erlag Otto Popp nach längerer Krankheit einem Krebsleiden.

Auszeichnungen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landrat verabschiedet Bürgermeister Popp, in Frankenpost vom 30. April 1968
  2. Hohe Auszeichnung für Otto Popp, in Frankenpost vom 5. März 1965