Ostrya rehderiana

Art der Gattung Hopfenbuchen (Ostrya)

Ostrya rehderiana ist ein Baum aus der Gattung der Hopfenbuchen (Ostrya). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in China. Der Bestand der Art beschränkt sich auf wenige Individuen, sie wird daher als vom Aussterben bedroht geführt.

Ostrya rehderiana
Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Unterfamilie: Haselnussgewächse (Coryloideae)
Gattung: Hopfenbuchen (Ostrya)
Art: Ostrya rehderiana
Wissenschaftlicher Name
Ostrya rehderiana
Chun

Beschreibung Bearbeiten

Ostrya rehderiana ist ein bis zu 15 Meter hoher Baum mit grauer und rauer Rinde. Junge Zweige sind graubraun, dünn und seidig behaart. Sie verkahlen später und färben sich intensiv rötlich. Die Laubblätter haben einen 3 bis 5 Millimeter langen, dicht behaarten Stiel. Die Blattspreite ist 3 bis 10 Zentimeter lang und 1,8 bis 4 Zentimeter breit, oval-länglich bis schmal länglich, mit lang zugespitzter oder lang zugespitzter und geschwänzter Spitze, mehr oder weniger gerundeter oder breit keilförmiger Basis und unregelmäßig doppelt gesägtem manchmal borstig gesägtem Blattrand. Es werden 13 bis 16 Nervenpaare im Abstand von 4 bis 7 Millimetern gebildet. Die Blattunterseite entlang des Mittelnervs ist dicht behaart, sonst spärlich behaart, die Oberseite ist entlang des Mittelnervs behaart sonst kahl.[1]

Weibliche Blütenstände sind locker traubig und 2 bis 3 Zentimeter lang. Die Blütenstandsachse ist 1,5 bis 2 Zentimeter lang und dicht behaart. Die Tragblätter sind 2 bis 2,6 Zentimeter lang, 0,6 bis 0,8 Zentimeter breit, verkehrt-eiförmig-elliptisch oder verkehrt-eiförmig-lanzettlich, sackförmig, häutig und entlang der Blattadern kurz behaart, mit gerundeter und bespitzter Spitze, einer sich zum Stängel verschmälernden Basis und borstigem Blattrand. Die Nussfrüchte sind rotbraun, 7 bis 10 Millimeter lang mit Durchmessern von 2,5 bis 3 Millimetern, schmal-länglich, undeutlich gerippt, kahl und glänzend. Ostrya rehderiana blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen von Juli bis August.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[2]

Vorkommen und Gefährdung Bearbeiten

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in China im Nordwesten der Zhejiang im Gebirge Tianmu Shan. Ostrya rehderiana wächst dort in subtropischen Wäldern in Höhen von 200 bis 400 Metern.[1] Laut Flora of China ist der Bestand auf ein Exemplar an der Seite einer Straße reduziert.[1] Laut IUCN beschränkt sich der Bestand auf fünf Individuen in Xitianmu Shan dem westlichen Teil des Tianmu Shan und stehen unter Schutz. In der Roten Liste der IUCN wird Ostrya rehderiana daher als vom Aussterben bedroht („Critically Endangered“) geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine neuerliche Überprüfung der Gefährdung nötig ist. Als Hauptursache für die Gefährdung wird die fehlende natürliche Regeneration der Bestände angegeben.[3]

Systematik Bearbeiten

Ostrya rehderiana ist eine Art aus der Gattung der Hopfenbuchen (Ostrya). Diese wird in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae) der Unterfamilie der Haselnussgewächse (Coryloideae) zugeordnet.[4] Die Art wurde 1927 von Woonyong Chun erstmals wissenschaftlich beschrieben.[1] Der Gattungsname Ostrya stammt aus dem Lateinischen und wurde schon von den Römern für die Hopfenbuche verwendet.[5] Das Artepitheton rehderiana verweist auf den deutsch-amerikanischen Botaniker Alfred Rehder.

Nachweise Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, S. 300 (englisch).
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Pei-chun Li, Alexei K. Skvortsov: Ostrya rehderiana, in der Flora of China, Band 4, S. 300
  2. Ostrya rehderiana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. Ostrya rehderiana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1998. Abgerufen am 3. Juni 2012.
  4. Ostrya. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 3. Juni 2012 (englisch).
  5. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 446–447

Weblinks Bearbeiten