Ostheim (Westheim)

Ortsteil der Gemeinde Westheim

Ostheim ([ˈɔstˌhaɪ̯m) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Westheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Ostheim
Gemeinde Westheim
Wappen von Ostheim
Koordinaten: 49° 1′ N, 10° 41′ OKoordinaten: 49° 1′ 22″ N, 10° 41′ 28″ O
Höhe: 465 (461–476) m ü. NHN
Einwohner: 373 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91747
Vorwahl: 09833
Ostheim von Südosten Richtung Hesselberg
Ostheim von Südosten Richtung Hesselberg

Geografie Bearbeiten

Das Pfarrdorf liegt am Rand des Hahnenkamms, etwa 12 km südlich von Gunzenhausen. Der Bruckbach, ein linker Zufluss der Wörnitz, fließt hindurch. Rund einen Kilometer südöstlich des Ortes befindet sich der Rechenberg, wo im 19. Jahrhundert Eisenerz abgebaut wurde. In der näheren Umgebung entspringen zahlreiche kleinere Bachläufe. Durch den Ort führt die Bundesstraße 466.

Geschichte Bearbeiten

Ähnlich wie bei Hüssingen finden sich auch in der Gegend um Ostheim Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit. Um 90 n. Chr. wurde von den Römern eine Verbindungsstraße gebaut, die dem heutigen Verlauf der Bundesstraße 466 von Oettingen nach Gnotzheim entspricht. An dieser Straße gründeten die Franken im 7. oder 8. Jahrhundert Ostheim, das um 750 erstmals urkundlich erwähnt wird. Um 800 gehört es mit Westheim und Geilsheim zu einer Königsmark Karls des Großen.

Ab Mitte des 12. Jahrhunderts war in Ostheim ein örtlicher Adel ansässig, dessen Name aber nicht überliefert ist. Es folgten die Herren von Rechenberg, die Truchsesse der Grafen von Truhendingen waren. Sie errichteten auf einem nahe liegenden Berg, der heute Rechenberg genannt wird, die Burg Rechenberg. Nach dem Aussterben der Rechenberger ging der Besitz an die Markgrafen von Ansbach über. Von der Burg ist heute nur noch das Fundament übrig geblieben.

Seit dem 14. Jahrhundert hat Ostheim eine Kirche, die als Chorturmkirche errichtet und der Gottesmutter Maria geweiht wurde. 1405 belehnte der Burggraf von Nürnberg seine Truchsessen zu Rechenberg mit dem Patronatsrecht dieser Kirche. Als die Ortsherren von Ostheim, die Familie Fuchs von Bimbach zu Mörn, 1630 an das Fürstentum Ansbach verkauften, wurde das Gotteshaus protestantisch.[2]

Während des Bauernkriegs kam es bei Ostheim am 7. Mai 1525 zu einer großen Schlacht, in der aufständische Bauern von den Soldaten des Ansbacher Markgrafen Kasimir geschlagen wurden.

Mit dem Gemeindeedikt (1808) wurde Ostheim eine Ruralgemeinde. Diese wurde am 1. Mai 1978 anlässlich der Gebietsreform nach Westheim eingemeindet.[3]

1987 hat Ostheim beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ eine Bronze-Medaille erhalten.

In den Jahren 1996 bis 1999 sowie 2001 und 2003 veranstalteten jugendliche Ostheimer das Open-Air-Festival Hippie-Fete. Seit dem Jahr 2009 ist Ostheim „Bioenergiedorf“.[4]

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Bearbeiten

  • 1910: 476 Einwohner[5]
  • 1933: 423 Einwohner
  • 1939: 403 Einwohner[6]
  • 1961: 460 Einwohner[3]
  • 1970: 391 Einwohner[3]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Im ehemaligen Pfarrhaus befindet sich das Jugendhaus des Dekanats Heidenheim.

Verkehr Bearbeiten

Durch Ostheim verläuft die B 466, die nach Westheim und Gnotzheim führt. Die Staatsstraße St 2218 führt nach Geilsheim und Heidenheim, die Kreisstraße WUG 29 zur Staatsstraße St 2384 nahe der Balsenmühle.

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

  • Georg Rosenbauer (* 1941), CSU-Politiker, bayerischer Abgeordneter und ehemaliger Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ostheim (Westheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ostheim auf der Homepage der Gemeinde Westheim
  • Ostheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. Oktober 2022.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
  2. Pastoralblatt des Bistums Eichstätt, 5 (1858), S. 97.
  3. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
  4. Bioenergiedorf Ostheim eG
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Königreich Bayern – Regierungsbezirk Mittelfranken – Bezirksamt Gunzenhausen. Auf: gemeindeverzeichnis.de
  6. Michael Rademacher: Landkreis Gunzenhausen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.