Oliver Krekel

deutscher Regisseur

Oliver Krekel (* 10. September 1967 in Kassel[1]) ist ein deutscher Regisseur und Label-Chef, der überwiegend Trash-, Horror- und Exploitationfilme inszeniert.

Label-Chef Bearbeiten

1985 gründete der gelernte Informationselektroniker und Tontechniker Krekel die Firma „Astro Records & Filmworks“ zunächst als Musiklabel. Ab Mitte der 1990er Jahre begann man mit der Veröffentlichung von Laserdiscs und Videos. 1997 wurde die „Astro Distribution GmbH“ gegründet.[2] Ab 2000 veröffentlichte man zudem über 2500 verschiedene Titel als VHS, LaserDiscs DVDs und Blu-rays. Dabei spezialisierte man sich auf die Veröffentlichung von Action-, Kult- und Horrorfilmen, von welchen einige indiziert waren und sind und einige wenige sogar beschlagnahmt. Viele Major-Titel wie Arnold Schwarzeneggers Red Heat, Running Man, Das Boot oder auch Werner – Das muß kesseln!!! sowie die deutschen Filme mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger gehörten zum Portfolio der Astro. Ende 2002 wurde „Astro“ als Label eingestellt und bestand fortan nur noch in Form der „GmbH“ weiter.[3] Darauf kaufte Krekel die Namensrechte der 1980er Jahre Videolabels „Marketing Film“ und „Starlight Film“ und gründete das neue Label „Labyrinth-Entertainment“. 2009 meldete die „Astro Distribution GmbH“ Insolvenz an, der Insolvenzantrag wurde jedoch mangels Masse abgelehnt. Die Namensrechte des Labels „Astro Records & Filmworks“ und „Labyrinth Entertainment“ gehören ihm nach wie vor, die Namensrechte der DVD-Labels „Marketing Film“ und „Starlight“, verkaufte Krekel an den Filmkaufmann Thomas Buresch („Laser Paradise“).[4] Im Jahre 2010 belebte Krekel die Marke Astro wieder und veröffentlicht bis heute Filme auf allen möglichen Medien, die er nach wie vor auch selbst bearbeitet, restauriert und remastert.[5]

Filmemacher Bearbeiten

Seit Ende der 1990er Jahre ist Oliver Krekel auch als Filmemacher aktiv. 1999 veröffentlichte er nach zwei Jahren Drehzeit den Film Crossclub – The Legend of the Living Dead. Weitere Filme waren Fog² – The Revenge of the Executed und Crossclub 2: Project Genesis. Der 2002 von Krekel begonnene, aber unvollendet gebliebene Crossclub 2: Project Genesis wurde 2010 von Jochen Taubert fertiggestellt.[6] 2010 begannen in Nordhessen die Dreharbeiten zum Film Robin Hood – Ghosts of Sherwood, eine Robin-Hood-Verfilmung mit Zombie-Handlungselementen. Der Film hatte seine Weltpremiere am 21. Mai 2012 in Cannes im Rahmen eines Market-Screenings, hatte aber mit dem Wettbewerb der Filmfestspiele nichts zu tun.[7] Robin Hood – Ghosts of Sherwood hatte am 5. September 2012 in Kassel – vor 400 Zuschauern – seine Deutschland-Premiere.[8] Darauf lief der Film ab dem 6. September 2012 sporadisch in einigen Kinos. Da bereits mit dem 26. Oktober in einem Exklusiv-Deal mit dem Media Markt ein Termin zur Veröffentlichung auf dem Heimkinomarkt auf DVD, Blu-ray Disc und 3D-Blu-ray Disc durch die „Vz Handelsgesellschaft“ fest stand, fungierte die eigene Produktionsfirma „DigiDreams Studios“ auch als Filmverleih.[9][10] In den offiziellen Kinocharts taucht der Film selbst nicht auf, da die Zuschauerzahlen nicht gemeldet wurden. Der Film hatte seine USA-Premiere als Eröffnungsfilm des 9. 3D-Filmfestival in Los Angeles am 14. Dezember 2012 als „Official Selection and Opening Feature“.[11] Am 15. März 2013 erschien die nächste 3D-Arbeit von Krekel, die Dokumentation Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze, eine Dokumentation zu einer der erfolgreichsten Wanderausstellungen der Welt. Weiter 3D-Produktionen in diesem Jahr waren K2 – Der gefährlichste Berg der Welt, Die schönsten Schnorchelgebiete der Welt und Die besten Wasserrutschen der Welt.

Musik Bearbeiten

Krekel spielte in mehreren Musikgruppen und Formationen. Laut eigener Aussage arbeitete Krekel 1987–1997 als DJ in L’Estartit, Spanien in der Discothek Maxim’s. Ende der 1980er Jahre gründete er die Gruppe „Contrast“ und veröffentlichte einige Tonträger. 1991 gewann die dreiköpfige Combo das italienische Gesangsfestival „Euronote IV“ in Recoaro Terme, welches von der Schauspielerin und Erotikdarstellerin Carmen Russo moderiert und auf Rai Uno übertragen wurde.[12] 1992 löste man die Formation auf. Weitere musikalische Krekel-Projekte in den Folgejahren waren u. a. Marc Kuss & M.C. Turbolader, DJ Scotty, Mr. Magoo und KiWu – Der Waschbär. Außerdem produzierte Krekel Künstler wie Eike Immel, der 2009 ein Schlager-Album auf den Markt brachte und die Kasseler Funk-Band Mac Machine.[13] Heute tritt Oliver Krekel hin und wieder als „DJ Remix Master Mr. Magoo“ auf.[14]

Freizeitpark Bearbeiten

Des Weiteren war Krekel Gründer und Geschäftsführer des „Kinderwunderlands“, eines 7000 m² großen Freizeitparks in Kassel-Kaufungen, Hessen. Ende 2009 schloss der Park aufgrund wirtschaftlicher Gründe und wurde von Krekel wieder verkauft.[15][16]

Projekte mit Eike Immel Bearbeiten

2008 gründete Krekel zusammen mit dem ehemaligen Nationaltorhüter Eike Immel die „Eike Immel Torwartschule“. Medienberichten zufolge soll dieses Projekt jedoch bereits im Jahr 2009 wieder „eingeschlafen“ sein.[17] Im April 2013 eröffneten Krekel und Immel die kurzlebige „Eike Immel Fußballschule“ in Frankfurt.[18]

Prozesse Bearbeiten

Am 21. Januar 2003 stand Oliver Krekel als Geschäftsführer der Firma Astro Distribution GmbH vor dem Kasseler Amtsgericht, da ihm der Vertrieb von 21 gewaltverherrlichenden Filmen im Sinne des § 131 StGB vorgeworfen wurde. Das Verfahren wurde nach einer dreistündigen Verhandlung mit einer Freiheitsstrafe von acht Monaten, die zwei Jahre lang zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie einer Geldauflage in Höhe von 2.000 Euro für wohltätige Zwecke und der Zahlung der Prozesskosten in Höhe von etwa 13.000 Euro, abgeschlossen.[19]

Filmografie Bearbeiten

Regie (oftmals auch Drehbuch, Produktion und Mitwirkung, sowie Schnitt und Musik)

nur Produktion

  • 2000: Exhibitionisten Attacke (Produzent)
  • 2000: Piratenmassaker (beratender Produzent)
  • 2007: Night of the Living Dead: The Beginning (Produzent) – unveröffentlicht
  • 2008: Metal Man (Ausführender Produzent)
  • 2013: Der gefährlichste Berg der Welt, der K2 in 3D

nur Schauspieler

  • 1998: Der Todesengel
  • 1999: Mutation
  • 1999: Diabolica
  • 2000: Midnight’s Calling
  • 2010: Kettensägen Zombies Redux

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Oliver Krekel – Biography. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 6. Oktober 2012 (englisch).
  2. Untitled Document. In: F.LM – Texte zum Film. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  3. News. In: twilightmag. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  4. Starlight – Kommende Veröffentlichungen. In: Cinefacts. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2013; abgerufen am 6. Oktober 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/forum.cinefacts.de
  5. Das große Interview mit Oliver Krekel (Marketing/Astro Film). In: Wicked-Vision.com. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  6. aktuelles Projekt. Jochen Taubert, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juli 2012; abgerufen am 6. Oktober 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jochen-taubert.de
  7. Robin Hood: Ghosts of SherwoodTomcat Films LLC. Tomcat Films LLC, abgerufen am 6. Oktober 2012.
  8. Kino-Premiere mit Fiesling Claude-Oliver Rudolph in Kassel. In: HNA. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  9. Robin Hood – Ghosts of Sherwood 3D. In: digidreams-studios.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. September 2014; abgerufen am 26. Februar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.digidreams-studios.de
  10. Impressum. (Memento des Originals vom 2. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.digidreams-studios.de In: digidreams-studios.de
  11. Opener. In: der-medien-markt.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2016; abgerufen am 13. Dezember 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.der-medien-markt.de
  12. Euronote IV (TV 1991). In: Internet Movie Database. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  13. Eike Immel – Offizielle Webseite. Eike Immel, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2012; abgerufen am 6. Oktober 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eikeimmel.de
  14. DJ Re-Mix-Master Mr. Magoo. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  15. Wunderland hat Pforten geschlossen. In: hna.de. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  16. Kinderwunderland. In: kinderwunderland.com. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  17. Wie schlimm steht es wirklich um Eike Immel? (Memento des Originals vom 23. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.express.de In: Express, 20. Juli 2012
  18. Eike immel eröffnet Fußballschule. In: extratipp.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2015; abgerufen am 9. März 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.extratipp.com
  19. Bewährungsstrafe für Astro-Chef Krekel. In: Kino.de. Abgerufen am 6. Oktober 2012.

Weblinks Bearbeiten