Odenbach (Glan)

Nebenfluss des Glans

Der Odenbach ist ein 22,7 km langer, rechter Nebenfluss des Glans in den rheinland-pfälzischen Landkreisen Kaiserslautern und Kusel.

Odenbach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 25468
Lage Nordfranzösisches Schichtstufenland

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Glan → Nahe → Rhein → Nordsee
Quelle südlich von Schneckenhausen beim Weiler Sonnenhof
49° 32′ 1″ N, 7° 44′ 40″ O
Quellhöhe ca. 332 m ü. NHN [1]
Mündung in Odenbach von rechts in den GlanKoordinaten: 49° 40′ 58″ N, 7° 38′ 59″ O
49° 40′ 58″ N, 7° 38′ 59″ O
Mündungshöhe ca. 152 m ü. NHN [1]
Höhenunterschied ca. 180 m
Sohlgefälle ca. 7,9 ‰
Länge 22,7 km[2]
Einzugsgebiet 85,956 km²[2]

Geographie Bearbeiten

Verlauf Bearbeiten

Der Odenbach entspringt etwa 8 km nördlich von Kaiserslautern im Nordpfälzer Bergland nahe beim Weiler Sonnenhof. Er fließt – vorwiegend in nordnordwestlicher Richtung – durch die Gemeinden Schneckenhausen, Schallodenbach und Niederkirchen im Landkreis Kaiserslautern sowie Hefersweiler, Reipoltskirchen, Ginsweiler und Adenbach im Landkreis Kusel, bevor er nach knapp 23 km Lauf und etwa 180 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle im gleichnamigen Ort Odenbach in den Glan mündet.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Das Einzugsgebiet des Odenbaches ist 85,956 km² groß und besteht zu 50 % aus Ackerland, zu 25,6 % aus Grünland, zu 20,2 % aus Waldflächen und zu 4,2 % aus Siedlungsbereichen.[3]

Zuflüsse Bearbeiten

Wichtigster Zufluss des Odenbachs ist der Nußbach (auch Hahnenbach), der allein 21 % Anteil am Einzugsgebiet des Odenbachs hat. Die anderen Nebenflüsse haben ein Einzugsgebiet von weniger als 10 km².

Im Folgenden werden die Nebenflüsse des Odenbachs in der Reihenfolge von der Quelle zur Mündung genannt, die von der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz geführt werden. Angegeben ist jeweils die orographische Lage der Mündung,[1] die Länge,[2] die Größe des Einzugsgebiets,[2] der Mündungsort, die Höhenlage der Mündung[1] und die Gewässerkennzahl.[2]

Zuflüsse des Odenbachs[Z 1]
Name

Lage Länge
in km
EZG
in km²
Mün­dung Mündungs­höhe
in m ü. NHN
GKZ[Z 2]
Steidelbach links 0,7 00,415 westlich von Schneckenhausen 326 25468-1112
Horterbach rechts 2,2 02,205 am Westrand von Schneckenhausen 319 25468-112
(Bach vom) Gorrhof links 0,5 00,222 zwischen Schneckenhausen und Schallodenbach 314 25468-1192
Kirschgraben[Z 3][Z 4] rechts 0,8 00,535 zwischen Schneckenhausen und Schallodenbach 313 25468-1194
Sellbach rechts 1,0 00,781 östlich von Schallodenbach 308 25468-12
(Bach von der) Quelle links 0,4 00,198 östlich von Schallodenbach 304 25468-132
Baierbach rechts 0,9 00,825 westlich von Schallodenbach 301 25468-134
Faulborn links 1,0 00,618 nordwestlich von Schallodenbach 292 25468-136
Neuhöfer Bach links 0,9 00,742 zwischen Schallodenbach und Niederkirchen-Wörsbach 290 25468-14
Wörsbach links 1,4 01,584 südlich von Wörsbach-Rauschermühle 281 25468-16
Lenzelbach[Z 5][Z 6] links 0,5 0 bei Wörsbach-Rauschermühle 281 25468-1912
Finstergraben rechts 1,7 00,349 nordnordöstlich von Wörsbach-Rauschermühle 265 25468-1914
(Bach aus dem) Flachsgarten links 0,1 00,410 südlich von Niederkirchen 261 25468-1916
Käsbach[Z 5][Z 7] rechts 0,3 00,687 südlich von Niederkirchen 260 25468-1918
Weilerbach (Bellenmühlbach)[Z 8] links 2,4 02,984 in Niederkirchen 259 25468-192
Steinbach rechts 4,2 09,879 in Niederkirchen 259 25468-2
Farsbach[Z 9][Z 10][Z 11][Z 12] links 1,2 00,777 nordwestlich von Niederkirchen 241 25468-31129
Kohlengraben rechts 0,6 00,431 nordöstlich von Niederkirchen-Bügenmühlerhof 240 25468-312
Morgraben links 0,3 00,232 nordwestlich von Niederkirchen-Bügenmühlerhof 240 25468-3192
Moorbach links 3,1 03,385 in Niederkirchen-Morbach 236 25468-32
Kallbach[Z 13][Z 14] rechts 1,8 01,420 südsüdwestlich von Seelen 233 25468-3??
Mühlgraben links 0,5 00,214 südlich von Hefersweiler 225 25468-392
Wambach links 1,9 01,973 in Hefersweiler 224 25468-4
Borngraben rechts 1,1 00,690 westlich von Hefersweiler-Berzweiler 221 25468-512
Zangengraben links 1,7 01,127 nordöstlich von Hefersweiler-Ahlbornerhof 216 25468-52
Emmersbach rechts 1,0 00,665 südsüdöstlich von Reipoltskirchen-Ingweilerhof 211 25468-592
Hirzbach links 0,4 00,106 gegenüber von Ingweilerhof 210 25468-594
Nußbach rechts 7,4 018,468 südöstlich von Reipoltskirchen 199 25468-6
Ausbach links 3,0 02,636 in Reipoltskirchen 199 25468-72
Hahnenbach[Z 15] links 1,3 nordwestlich von Reipoltskirchen 187
Schlappenrecher Graben rechts nordwestlich von Reipoltskirchen
Becherbach rechts 2,5 04,305 westlich von Ginsweiler 177 25468-8
Olkengraben[Z 14] links 0,6 00,960 östlich von Adenbach-Brucherhof 170 25468-91?
Adenbach rechts 2,6 02,451 am Westrand von Adenbach 166 25468-92
Igelsgraben rechts 0,3 00,425 in Odenbach 155 25468-9992

Anmerkungen zur Tabelle

  1. In Klammern notwendige Namensergänzungen.
  2. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit zur besseren Lesbarkeit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Odenbach steht.
  3. Bezeichnung nach dem Flurnamen Kirschgraben
  4. Beim GeoExplorer findet man die Bezeichnung Wickelhöfer Tal.
  5. a b Bezeichnung nach der Karte zur Anordnung nach § 36 FlurbG Maßstab 1: 5000 der Flurbereinigungsbehörde
  6. Landschaftsplanung der Verbandsgemeinde Otterberg (Memento vom 26. August 2017 im Internet Archive), April 1997
  7. Beim GeoExplorer findet man die Bezeichnung Amoshof.
  8. LANIS Maßstab 1:8000
  9. Bezeichnung nach dem Flurnamen In der Farsbach.
  10. Beim GeoExplorer findet man die Bezeichnung Ingelwege.
  11. Beim GeoExplorer wird bei der Längenangabe nicht der gesamte intermittierende Teil berücksichtigt, deshalb Eigenmessung der Länge des Baches auf LANIS.
  12. Die Längenangabe beim GeoExplorer ist 0,456 km.
  13. Bezeichnung nach dem Flurnamen im Quellbereich.
  14. a b Fehlt beim GeoExplorer, deshalb Eigenmessung der Länge und des Einzugsgebietes auf LANIS.
  15. Fehlt beim GeoExplorer, deshalb Eigenmessung der Länge auf LANIS.

Umwelt Bearbeiten

Der Odenbach zählt zu den feinmaterialreichen, karbonatischen Mittelgebirgsbächen.[4] Seine Gewässerstruktur ist überwiegend deutlich bis stark verändert, in den Ortslagen sogar sehr stark bis vollständig. Die Gewässergüte wird im Oberlauf mit stark verschmutzt (Güteklasse III) angegeben. Ab der Einmündung des Bachs vom Neuhof bis Hefersweiler wird der Bach als gering belastet (Güteklasse I–II), im Unterlauf mit mäßig belastet (Güteklasse II) angegeben (Stand 2005).[2] Am Bach liegen sieben kommunale Kläranlagen.[3]

Verkehrswege Bearbeiten

Im Odenbachtal verläuft die Landesstraße 382.

Freizeit und Erholung Bearbeiten

Durch das Odenbachtal führt der gleichnamige 31,5 km lange Radweg. Er verläuft von Otterberg über Niederkirchen bis nach Odenbach.[5][6]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Als bedeutendste Sehenswürdigkeiten im Odenbachtal gelten zwei Wasserburgen:

  • Die Wasserburg Reipoltskirchen, im 12. Jahrhundert errichtet, liegt auf einem Felssporn oberhalb des Odenbachs. Sie war Sitz der Herren von Hohenfels-Reipoltskirchen und wurde 1276 erstmals erwähnt. Die Anlage ist in wesentlichen Teilen erhalten und restauriert. Genutzt wird sie von der Gemeinde Reipoltskirchen u. a. als Standesamt, der Bergfried dient dem Tourismus als Aussichtsturm.
  • Die Wasserburg Odenbach an der Mündung des Bachs in den Glan wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch die Grafen von Veldenz erbaut und 1683 durch Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. gesprengt. Die Ruine weist einen sanierten Rest des Bergfrieds auf, der aus eindrucksvollen Buckelquadern besteht und als Weiherturm zum Wahrzeichen der Gemeinde Odenbach geworden ist.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. a b c d e f GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  3. a b Gewässerzustandsbericht 2010 (Memento des Originals vom 28. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sgdnord.rlp.de, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord)
  4. Fließgewässertypen, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
  5. Odenbachtal Radweg
  6. Tourenplaner Rheinland-Pfalz, Die Pfalz.