Oak Hill Cemetery Chapel (Washington, D.C.)

Die Oak Hill Cemetery Chapel, auch bekannt als Renwick Chapel oder James Renwick Chapel,[1] ist ein historisches Bauwerk in Georgetown in Washington, D.C. in den Vereinigten Staaten. Das Bauwerk wurde 1850 von James Renwick, Jr. entworfen,[2] und ist das einzige bekannt gewordene Beispiel eines Kirchenbauwerks im neugotischen Stil des Architekten in Washington, D.C.[3] Sie befindet sich auf dem höchstgelegenen Kamm des Oak Hill Cemetery in der Nähe der Kreuzung von 29th Street und R Street in Northwest.[4] Die Oak Hill Cemetery Chapel ist eines von zwei Bauwerken auf dem Oak Hill Cemetery, das in das National Register of Historic Places aufgenommen wurde; das andere Bauwerk ist das Van Ness Mausoleum. Die Kapelle, das Mausoleum und der Friedhof sind außerdem Contributing Propertys des Georgetown Historic District, der im Mai 1967 zur National Historic Landmark erklärt wurde.[5][6][7]

Oak Hill Cemetery Chapel
National Register of Historic Places
Historic District Contributing Property
Oak Hill Cemetery Chapel (2008)
Oak Hill Cemetery Chapel (2008)

Oak Hill Cemetery Chapel (2008)

Lage Washington, D.C., Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Karte
Standort auf interaktiver Karte
Koordinaten 38° 54′ 46″ N, 77° 3′ 32″ WKoordinaten: 38° 54′ 46″ N, 77° 3′ 32″ W
Erbaut 1850
Architekt James Renwick, Jr.
Baustil Neugotik
NRHP-Nummer 72001429
Daten
Ins NRHP aufgenommen 16. März 1972
Als CP deklariert 28. Mai 1967

Geschichte Bearbeiten

Am 7. Juni 1848 kaufte der Geschäftsmann und Philanthrop William Wilson Corcoran (1798–1888) von Lewis Washington, den Urgroßneffen von George Washington, Parrott's Woods, ein 15 Acre (rund 6 Hektar) großes Waldstück oberhalb des Rock Creek Park. Corcoran organisierte eine Gesellschaft zur Gründung eines Friedhofes und am 3. März 1849 wurde die Oak Hill Cemetery Company durch einen Act of Congress mit einer Charta versehen.[2][8]

Der Architekt James Renwick, Jr. (* 1818; † 1895) wurde ausgewählt, um eine kleine Kapelle für den neuen Friedhof zu entwerfen. Renwick, zu dessen bekanntesten Arbeiten die Grace Church, die St. Patrick’s Cathedral in New York City und die heutige Renwick Gallery gehören,[9] begann mit der Arbeit an der Kapelle unmittelbar nach der Fertigstellung seiner Pläne für das Smithsonian Institution Building.[10] Die Baukosten für die Oak Hill Cemetery Chapel beliefen sich auf 9400 US-Dollar; dieser Betrag wurde von Corcoran bezahlt.[8]

Am 16. März 1972 fügte der National Park Service die Oak Hill Cemetery Chapel dem National Register of Historic Places hinzu.[7]

Architektur Bearbeiten

 
Oak Hill Cemetery Chapel

Die Oak Hill Cemetery Chapel gilt als ein exzellentes Beispiel neugotischer Architektur.[3][4] Sie weist ein steil angelegtes Satteldach auf, Strebewerke sowie Lanzettfenster mit Buntglas. Die Kapelle ist ein einstöckiges, rechteckiges Gebäude, hat eine Höhe von sieben Metern und eine Länge von 12,5 Metern.[3][11]

Das Baumaterial bildeten Gneis aus dem Tal des Potomac River, Sandstein und Holz. Ein Eckstein mit der Inschrift der Jahreszahl 1850 ist in eines der Strebewerke an der nordwestlichen Ecke der Kapelle eingebracht. Den Eingang zur Kapelle bildet eine gestrichene Holztür an der Westseite, die von einem schmiedesernen Gitter, das abgeschlossen werden kann, geschützt wird. Auf dem Schloss ist die Inschrift Presented/Oak Hill Cemetery Co./By/James L. Norris/March 19, 1895. zu lesen. Ein Rosettenfenster mit hölzerner Kupplung befindet sich oberhalb der Tür.[2][4]

Einfluss Bearbeiten

Die in der Nähe gelegene Grace Episcopal Church, ein neugotischer Kirchenbau aus dem Jahr 1867, ist ganz ähnlich gestaltet. Zwar ist der Architekt jener Kirche unbekannt, dennoch gibt es Gründe zur Annahme, dass auch jener Bau von Renwick entworfen wurde. Falls dies nicht der Fall war, so war die Person, die jene Kirche plante, von der Arbeit Renwicks stark beeinflusst.[12]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oak Hill Cemetery Chapel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gary Tischler: Georgetown tour offers gentry’s look at history; Period architecture, names, lifestyles come alive. In: The Washington Times. Goliath, 3. November 2005, abgerufen am 25. April 2012 (englisch).
  2. a b c G. Martin Moeller Jr.: AIA Guide to the Architecture of Washington, D.C. Hrsg.: Christopher Weeks. 4. Auflage. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2006, ISBN 0-8018-8468-3 (englisch, google.com [abgerufen am 25. April 2012]).
  3. a b c Oak Hill Cemetery, Chapel, & Gatehouse. National Park Service, abgerufen am 25. April 2012 (englisch).
  4. a b c Daniel D. Raiff, United States Commission of Fine Arts: Oak Hill Cemetery Chapel: HABS No. DC-172. In: Historic American Buildings Survey. Library of Congress, September 1969, abgerufen am 25. April 2012 (englisch).
  5. Listing of National Historic Landmarks by State: District of Columbia. National Park Service, abgerufen am 19. Juli 2019.
  6. National Register Information System. In: National Register of Historic Places. National Park Service, 15. April 2008, abgerufen am 16. Oktober 2015 (englisch).
  7. a b District of Columbia – Inventory of Historic Sites. (PDF) In: District of Columbia: Office of Planning. Government of the District of Columbia, 1. September 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juni 2009; abgerufen am 25. April 2012 (englisch).
  8. a b Richard Plummer Jackson: The Chronicles of Georgetown, D.C., from 1751–1878. R. O. Polkinhorn, Washington, D.C. 1878, OCLC 2276711, S. 264–268 (englisch, google.com [abgerufen am 25. April 2012]).
  9. Evelyn: On This Spot: Pinpointing the Past in Washington, D.C. Douglas E. Third Auflage. Capital Books, Sterling, Virginia 2008, ISBN 978-1-933102-70-2, S. 229 (google.com [abgerufen am 19. Juli 2009]).
  10. Richard Swainson Fisher: Gazetteer of the State of Maryland. J. H. Colton, New York City 1852, OCLC 3456096, S. 119 (englisch, google.com [abgerufen am 25. April 2012]).
  11. James Philip Noffsinger, Thomas R. Martinson: Grace Protestant Episcopal Church: HABS No. DC-101. In: National Park Service. Library of Congress, 7. September 1966, abgerufen am 25. April 2012 (englisch).