Nusa war eine deutsche Dampfyacht im Dienst des Kaiserlichen Gouvernements Deutsch-Neuguinea. 1914 wurde sie australische Kriegsbeute und als HMAS Nusa in Dienst gestellt. Das Endschicksal ist unbekannt.

Nusa
Die Nusa zusammen mit der aufgebrachten deutschen Regierungsyacht Komet
(Aufnahmedatum und Aufnahmeort unbekannt, vermutlich Komethafen, Ende 1914)
Die Nusa zusammen mit der aufgebrachten deutschen Regierungsyacht Komet
(Aufnahmedatum und Aufnahmeort unbekannt, vermutlich Komethafen, Ende 1914)
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Australien 1903 Australien
Schiffstyp Dampfschiff, Yacht
Bauwerft Tsingtauer Werft, Tsingtau, Kiautschou
Baunummer Unbekannt
Bestellung Reichskolonialamt
Indienststellung 10. Mai 1914
Verbleib Unbekannt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 24,14 m (Lüa)
Breite 5,12 m
Tiefgang (max.) 2,15 m
Verdrängung 64 BRT bzw. 160 t
 
Besatzung 1 Kapitän, 1 Maschinist, 2 chinesische Heizer, unbekannte Zahl Papua
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 155 PS

Geschichte Bearbeiten

Am 16. April 1914 trat die Nusa in Tsingtau unter Begleitung der Titania und des Peilboot III die Fahrt nach Rabaul an. Die Überführungsfahrt verlief über Nagasaki und Tanegashima (Japan), Saipan (Marianen) und Olol (Karolinen). Die Nusa wurde am 10. Mai 1914, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, vom Gouvernement übernommen. Das Schiff diente dem Landesfiscus Deutsch-Neuguinea in Rabaul als Stationsdampfer. Sie war nach der Insel Nusa bei Kavieng auf Neumecklenburg benannt.[1] Bereedert wurde das Schiff vom Norddeutschen Lloyd.[2] Als Stationsdampfer führte die Nusa die so genannte Reichskolonialflagge des Reichskolonialamts. Am 13. September 1914 wurde die Yacht vom Australischen Expeditionskorps (Australian Naval and Military Expeditionary Force = AN&MEF) bzw. der Royal Australian Navy beschlagnahmt und als HMSA Nusa in Dienst gestellt.

Am 9. Oktober 1914 war die Nusa an der Aufbringung der deutschen Regierungsyacht Komet in Komethafen beteiligt. Anschließend diente sie bis in den Zweiten Weltkrieg hinein den australischen Besatzungs- bzw. Verwaltungsbehörden. Ihr Endschicksal ist unbekannt.

Literatur Bearbeiten

  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 7: Landungsverbände (II), Landungsfahrzeuge i(m). e(eigentlichen). S(inn). (Teil 2), Landungsfähren, Landungsunterstützungsfahrzeuge, Transporter; Schiffe und Boote des Heeres, Schiffe und Boote der Seeflieger/Luftwaffe, Kolonialfahrzeuge, Koblenz 1990, S. 223f. ISBN 3-7637-4807-5.
  • Ohne Verfasser: Indienststellung der Barkasse „Nusa“ des Bezirksamts Käwieng. In: Kaiserliches Gouvernement in Rabaul (Hrsg.): Amtsblatt für das Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea. 6. Jahrgang, Ausgabe Nr. 11 vom 1. Juni 1914, S. 201 (Digitalisat der Goethe-Universität Frankfurt am Main).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nusa (Memento des Originals vom 6. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de, in: Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Koloniallexikon. Band II, Quelle & Meyer, Leipzig 1920, S. 664.
  2. Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1920–1970, Köhlers Verlagsgesellschaft, Herford 1992, ISBN 3-7822-0534-0, S. 164.