Nordgeorgsfehnkanal

Gewässer in Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland

Der Nordgeorgsfehnkanal (NGFK) verbindet die Jümme mit dem Ems-Jade-Kanal. Er ist 31,8 km lang, 13 m breit und erlaubt einen Tiefgang von 1,4 m und eine Durchfahrtshöhe von 2,2 m. Er verfügt über acht Schleusen und fünfzehn feste sowie zehn bewegliche Brücken.[1]

Nordgeorgsfehnkanal
Das Torfkraftwerk Wiesmoor 1910, im Vordergrund der Nordgeorgsfehnkanal
Das Torfkraftwerk Wiesmoor 1910, im Vordergrund der Nordgeorgsfehnkanal

Das Torfkraftwerk Wiesmoor 1910, im Vordergrund der Nordgeorgsfehnkanal

Abkürzung NGFK
Lage Deutschland: Niedersachsen
Länge 31,8
Erbaut 1820–1916
Klasse 0 (zugelassen für Fahrzeuge bis 22 m Länge, 5,25 m Breite, 1,4 m Tiefgang)[1]
Beginn Abzweig aus dem Ems-Jade Kanal 53° 27′ 44,7″ N, 7° 43′ 6,1″ O
Ende Übergang in die Jümme 53° 13′ 17,8″ N, 7° 38′ 14,6″ O
Abstiegsbauwerke 8
Herausragende Bauwerke 15 feste Brücken, 10 bewegliche Brücken
Kilometrierung km 0 bis km 31
Talfahrt Richtung Jümme
Nordgeorgsfehnkanal nördlich der A 28
Nordgeorgsfehnkanal bei Marcardsmoor (Einmündung in den Ems-Jade-Kanal)

Eigentümer ist das Bundesland Niedersachsen, betrieben wird der Kanal durch den NLWKN.

Geschichte Bearbeiten

Der südliche Abschnitt des Kanals wurde in den 1820er Jahren gebaut und erstreckte sich von der Jümme bei Stickhausen durch das Moorgebiet bis Nordgeorgsfehn. Dieser Abschnitt wurde bis 1829 fertiggestellt und „Stickhauser Kanal“ genannt.[1]

Die weiteren, immer nur in kleinen Teilstücken geplanten Abschnitte, über Remels bis Neudorf in der Gemeinde Uplengen, und später (zwischen 1906 und 1916) bis zum Ems-Jade-Kanal bei Marcardsmoor nördlich von Wiesmoor wurden durch die Moorkolonisten ausgeführt, wodurch sich der Ausbau verzögerte.

Verlauf und Wasserstände Bearbeiten

Der Kanal zweigt nordöstlich von Stickhausen von der Jümme ab (53° 13′ 17,8″ N, 7° 38′ 14,6″ O).

Der erste Abschnitt zwischen der Jümme und der Schleuse bei Nordgeorgsfehn ist tideabhängig und liegt zwischen MTNW NN +0,30 m und MTHW NN +1,20 m. Ab dort bis zur Schleuse „NGDFK VI Wiesmoor Zentrum“ steigt der Wasserspiegel auf NN +9,00 m an, um dann danach auf das Niveau des Ems-Jade-Kanals bei Schleuse „NGDFK VII Wiesmoor Nord“ von NN +5,70 m zu sinken. An der achten Schleuse „NGDFK VIII Marcardsmoor“ (53° 27′ 44,9″ N, 7° 43′ 3,8″ O) gibt es keinen Höhenunterschied. Sie dient nur der Sicherheit und ist stets geöffnet.

Nutzung Bearbeiten

Der Ausbau diente der Entwässerung der großen Hochmoorgebiete im südlichen Landkreis Wittmund und der Verkehrsanbindung der Moorkolonien, die um 1900 im Raum Wiesmoor entstanden. Auf dem Kanal wurden vor allem Torf und Kohle für das Kraftwerk in Wiesmoor transportiert. Die Frachtschifffahrt wurde 1962 eingestellt. Seitdem wird der Kanal nur noch von Sportbooten benutzt, für die er eine Verbindung zwischen Weser, Ems und Jade bildet.

Eine weitere Funktion des Kanals ist die Tauchtiefenbewirtschaftung. Das durch Pumpwerke bei den fünf südlichen Schleusen gewonnene Wasser fließt zum Ems-Jade-Kanal ab und dient dort der Niedrigwasseraufhöhung.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Der Nordgeorgsfehnkanal (NGFK) von Marcardsmoor bis Stickhausen Faltblatt des NLWKN (PDF; 1,6 MB)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nordgeorgsfehnkanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien