Norderney (A 1455)

deutscher, später uruguayischer Seeschlepper

Die Norderney (A 1455) war ein Seeschlepper, der von 1970 bis 2002 für die Bundesmarine / Deutsche Marine in Dienst war. Seit November 2002 ist das Schiff als ROU 23 Maldonado[1] als Offshore-Patrouillenboot für die Uruguayische Marine im Einsatz.

Flagge
Schwesterschiff Spiekeroog
Schwesterschiff Spiekeroog
Übersicht
Typ Seeschlepper
Bauwerft

Schichau Unterweser, Bremerhaven

Kiellegung 9. Mai 1967
Stapellauf 28. Februar 1968
Namensgeber Norderney
Indienststellung 15. Oktober 1970
Außerdienststellung 20. November 2002
Verbleib Uruguayische Marine
2. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 20. November 2002 als
ROU 23 Maldonado[1]
Heimathafen Montevideo
Technische Daten
Verdrängung

1.093 ts

Länge

51,78 Meter

Breite

11,77 Meter

Tiefgang

4,1 Meter

Besatzung

26 (zivil)
24

Antrieb

Dieselelektrischer Antrieb
4 MWM Dieselmotoren mit Drehstromgeneratoren
2 Gleichstrom-Fahrmotoren mit gesamt 2.068 PS

Geschwindigkeit

13,6 kn

Reichweite

3.800 sm

Bunkermenge

175 

Bewaffnung

Eine Bofors 40mm/L70 Einzellafette (kokoniert)
Eine Bofors 40mm/L60 Einzellafette (kokoniert)

Entwurf Bearbeiten

Die Norderney war die Baunummer 5 der bei Schichau Unterweser in Bremerhaven gebauten Wangerooge-Klasse, einer Serie von 6 Seeschleppern der Klasse 722.

Der Rumpf ist in Maierform mit Eisverstärkung (finnische Eisklasse 1A) gebaut und in acht wasserdichte Abteilungen unterteilt. Die Aufbauten sind aus Leichtmetall. Zur Ausrüstung des Schiffes gehören ABC-Schutz, magnetischer Eigenschutz, Feuerlöschmonitore, Werkstätten, eine Schleppvorrichtung und ein 5-t-Ladebaum.

Als Bewaffnung stand eine Bofors 40-mm-L70-Einzellafette auf der Back. Sie wurde zunächst kokoniert und später ausgebaut.

Einsatz Bearbeiten

Bundesmarine / Deutsche Marine Bearbeiten

Die Norderney wurde am 15. Oktober 1970 für das 2. Versorgungsgeschwader in Dienst gestellt und war leihweise für den Marinearsenalbetrieb Kiel in Fahrt. Nach der ersten Außerdienststellung am 30. Januar 1976 war das Schiff im Marinearsenal Wilhelmshaven aufgelegt. Der zunächst geplante Umbau zum Minenwurf- und Lichtboot erfolgte jedoch auf dem Schwesterschiff Langeoog. Mit deren Außerdienststellung wurde die Norderney mit der Besatzung der Langeoog am 7. Februar 1977 für das 1. Versorgungsgeschwader (ab 1997 Trossgeschwader) wieder in Dienst gestellt. Heimatstützpunkt war Olpenitz bis zur Außerdienststellung am 22. November 2002.

Uruguayische Marine Bearbeiten

Unmittelbar nach der Außerdienststellung wurde das Schiff am 22. November 2002 in Kiel von der Uruguayischen Marine als ROU 23 Maldonado in Dienst gestellt und am 27. Dezember 2002 in Anwesenheit des Präsidenten Jorge Batlle Ibáñez als Offshore-Patrouillenboot (Buque de Patrulla Oceánica) für das Unterstützungsgeschwader (División Servicios de las Fuerzas de Mar) übernommen.

Erläuterungen Bearbeiten

  1. a b ROU ist die Abkürzung für República Oriental del Uruguay und der Namenspräfix uruguayischer Schiffe

Literatur Bearbeiten

  • Gerhard Koop/Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5950-6.

Weblinks Bearbeiten

 
Norderney (A1455) und FW 5 (Y868) in Kiel, Sept. 1972