Niewodniki (dt. Niewodnik, 1936–45 Fischbach O. S.) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Das Dorf liegt in der Gemeinde Dambrau (Dąbrowa) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Niewodniki
Niewodnik
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Niewodniki Niewodnik (Polen)
Niewodniki
Niewodnik (Polen)
Niewodniki
Niewodnik
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Oppeln
Gmina: Dambrau
Fläche: 0.84'"`UNIQ−−ref−00000005−QINU`"' km²
Geographische Lage: 50° 45′ N, 17° 49′ OKoordinaten: 50° 44′ 42″ N, 17° 48′ 38″ O
Höhe: 145 m n.p.m.
Einwohner: 414 (31. März 2011[2])
Postleitzahl: 46-073
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 459 OpoleSkorogoszcz
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Niewodniki liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien. Das Dorf liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Dambrau und dreizehn Kilometer nordwestlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Niewodniki liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Wrocławska (Breslauer Ebene) am Rande zur Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene).

Durch das Dorf verläuft die Droga wojewódzka 459. Nördlich des Dorfes liegt die Oder. Niewodniki liegt am Bach Prószkowski Potok.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Niewodniki sind im Westen Narok (Norok) und im Osten Żelazna (Zelasno).

Geschichte Bearbeiten

 
Schloss Niewodnik um 1850
 
Schloss Niewodniki (2007)

Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Dorfes stammen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Das Dorf wurde 1223 erstmals als Nevodnizi urkundlich erwähnt.[3] 1283 wird das Dorf erneut erwähnt und zählte einen Schulzen und eine Hufenverfassung. 1447 wurde eine Pfarrkirche erwähnt, welche seit der frühen Neuzeit nicht mehr existierte.[4]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Niewodnik mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Niewodnik ab 1818 zum Landkreis Falkenberg O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss und 74 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Niewodnik 487 Menschen, davon 19 evangelisch.[3] 1855 lebten 538 Menschen im Ort. 1865 zählte das Dorf zehn Bauern, 14 Gärtner und 13 Häusler. Eingeschult waren die Einwohner nach Zelasno.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Norok gegründet, welcher aus den Landgemeinden Karbischau, Niewodnik und Norok und den Gutsbezirken Karbischau, Niewodnik und Norok bestand.[6] 1885 zählte Niewodnik 416 Einwohner.[7]

1900 wurde im Ort eine Kirche erbaut.[4] 1925 lebten in Niewodniki 555 Menschen.[1] 1933 lebten 570 Menschen in Niewodnik. Am 10. Juni 1936 wurde der Ortsname in Fischbach O.S. geändert. 1939 lebten dort 530 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Falkenberg O.S.[8]

Letzte Bewohnerin des Schlosses war Elisabeth von Flotow (geb. von Wichelhaus). Diese verließ am 22. Januar 1945 das Anwesen, kurz vor Eintreffen der Roten Armee. Durch Kriegseinwirkungen wurden sieben Wohnhäuser und 18 Scheunen im Dorf zerstört. Am 27. Januar 1945 rückte die Rote Armee in Fischbach O.S. ein.[4] Danach kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Niewodniki umbenannt und der Gmina Dąbrowa angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln.[9] 1997 wurde das Dorf beim Jahrhunderthochwasser der Oder überschwemmt.[1] 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Das Schloss Niewodniki wurde 1872 im französischen Stil durch Julius Wichelhaus erbaut. Letzte Bewohnerin war Elisabeth von Flotow. Heute wird das Schloss als Hotel genutzt.[1]
  • Die römisch-katholische Mariä-Geburt-Kirche wurde 1900 erbaut.[4]
  • Wegekreuz an der ul. Opolska
  • Friedhofskapelle

Weblinks Bearbeiten

Commons: Niewodniki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Geschichte von Niewodniki (poln.)
  2. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX-Datei, polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 7. August 2019
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 448.
  4. a b c d Heimatverein des Kreises Falkenberg O/S: Heimatbuch des Kreises Falkenberg in Oberschlesien. Scheinfeld, 1971. S. 158–159
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1160.
  6. Territorial Amtsbezirk Norok
  7. Kreis Falkenberg O.S.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Falkenberg (poln. Niemodlin). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Geschichte der Gemeinde Dambrau (poln.)