Nižný Lánec

Gemeinde in der Slowakei

Nižný Lánec (bis 1948 slowakisch „Nižný Lánc“; ungarisch Alsólánc) ist eine Gemeinde im Osten der Slowakei mit 458 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie liegt im Okres Košice-okolie, einem Teil des Košický kraj.

Nižný Lánec
Wappen Karte
Wappen von Nižný Lánec
Nižný Lánec (Slowakei)
Nižný Lánec (Slowakei)
Nižný Lánec
Basisdaten
Staat: Slowakei Slowakei
Kraj: Košický kraj
Okres: Košice-okolie
Region: Košice
Fläche: 4,10 km²
Einwohner: 458 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km²
Höhe: 197 m n.m.
Postleitzahl: 044 73 (Post Buzica)
Telefonvorwahl: 0 55
Geographische Lage: 48° 32′ N, 21° 7′ OKoordinaten: 48° 32′ 24″ N, 21° 6′ 55″ O
Kfz-Kennzeichen
(vergeben bis 31.12.2022):
KS
Kód obce: 521761
Struktur
Gemeindeart: Gemeinde
Verwaltung (Stand: Oktober 2022)
Bürgermeister: Július Kovács
Adresse: Obecný úrad Nižný Lánec
č. 54
044 73 p. Buzica

Geografie Bearbeiten

Die Gemeinde befindet sich im Südteil des Talkessels Košická kotlina, etwa 23 Kilometer südwestlich von Košice und drei Kilometer nordöstlich der Grenze zu Ungarn. Das nur vier Kilometer lange und einen Kilometer breite Gemeindegebiet erstreckt sich entlang des Baches Kamský potok, der südlich von Nižný Lánec am Übergang zum Hügelland Bodvianska pahorkatina (ungarisch Cserehát) entspringt, in seinem Lauf einen etwa sechs Hektar großen Stauweiher speist und im Norden der Gemeinde über den Perínský kanal in die Ida, einem Bodva-Nebenfluss, mündet. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von 197 m n.m. in flachem, von zahlreichen kleinen Entwässerungsgräben durchzogenem Gelände. Südlich des Ortskerns erreicht die Erhebung Pustý vinohrad eine Höhe von 301 m über dem Meer.

Nachbargemeinden von Nižný Lánec sind Veľká Ida im Norden, Perín-Chym mit dem Ortsteil Vyšný Lánec im Osten sowie Buzica im Süden und Westen.

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1268 wurde das Dorf erstmals schriftlich erwähnt, eine Quelle aus dem Jahr 1298 bezeugt ein Dorf namens Lanch, aus dem später das ungarische Lánc bzw. das slowakische Lanec wurde.

Nach der Zerstörung durch türkische Scharen erholte sich das Dorf nur langsam. 1772 zählte man zehn Familien, 1828 hatte das Dorf bereits 36 Häuser mit 259 Einwohnern.

1910 lebten im Dorf 269 Bewohner, davon 265 Ungarn, drei Slowaken und ein Deutscher. Bis 1918 gehörte Nižný Lánec / Alsólánc wie alle im Komitat Abaúj-Torna liegenden und mehrheitlich ungarischsprachigen Orte zum Königreich Ungarn und kamen danach zur Tschechoslowakei. Nach dem Ersten Wiener Schiedsspruch lagen sie von 1938 bis 1945 noch einmal in Ungarn.[1]

Bevölkerung Bearbeiten

Nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001 lebten in Nižný Lánec 405 Einwohner, davon

  • 51,36 % Ungarn,
  • 24,94 % Roma,
  • 11,85 % Slowaken,
  • 0,49 % Ukrainer.

11,36 % der bei der Zählung erfassten Einwohner machten keine Angaben.

40 % der Bewohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche.[2]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Römisch-katholische Peter- und Pauls-Kirche (Rímskokatolícky kostol svätých Petra a Pavla)
  • Das ehemalige Herrenhaus mit klassizistischer Fassade, einer Kapelle und angrenzenden Wirtschaftsgebäuden wurde im frühen 19. Jahrhundert errichtet. Nach dem Tod des Besitzers, der keine Erben hinterließ, kam das Herrenhaus in den Besitz der Gemeinde. Nach 1945 wurde das Gelände als Getreidespeicher genutzt, nach Renovierungsarbeiten in den 1961er Jahren dient es bis heute als Sitz des Gemeindeamtes und als Kulturhaus.
 
Peter- und Pauls-Kirche

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Gemeinde hat ihren ländlichen Charakter bewahrt. Die Bewohner arbeiten in der Landwirtschaft oder pendeln in die Industriebetriebe in und um Košice. Im Dorf gibt es ein Lebensmittelgeschäft sowie eine kleine Apotheke.

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Landstraße von Kechnec nach Rešica. Von der Nachbargemeinde Buzica aus führen Straßen in die Städte Moldava nad Bodvou und Košice. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Čečejovce an der Bahnstrecke Košice-Barca–Rožňava in acht Kilometern Entfernung.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geschichtsabriss auf niznylanec.ocu.sk (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.niznylanec.ocu.sk (slowakisch)
  2. Statistische Daten auf statistics.sk/mosmis@1@2Vorlage:Toter Link/app.statistics.sk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (slowakisch)

Weblinks Bearbeiten