Neunhäusern

Fraktion der Gemeinde Rasen-Antholz in Südtirol (Italien)

Neunhäusern (italienisch Nove Case) ist eine Fraktion der Gemeinde Rasen-Antholz in Südtirol (Italien) mit 119 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2019).[1]

Neunhäusern
Nove Case
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Südtirol (BZ)
Gemeinde Rasen-Antholz
Koordinaten 46° 46′ N, 12° 1′ OKoordinaten: 46° 46′ 29″ N, 12° 1′ 21″ O
Telefonvorwahl 0474 CAP 39030
Neunhäusern von Südwesten

Lage Bearbeiten

Neunhäusern liegt auf etwa 1000 m im Pustertal. Die Pustertaler Staatsstraße passiert den Ort nördlich. Östlich von Neunhäusern mündet der Antholzer Bach in die Rienz.[2]

Geschichte Bearbeiten

Neunhäusern ist ersturkundlich im Traditionsbuch des hier begürterten Augustinerchorherrenstifts Neustift in einer Aktennotiz von 1142–1155 als Neuenhusen bezeugt.[3] In einer Urkunde der Brixner Hochstiftsarchive aus dem Jahr 1307 erscheint die Ortslage als Ny[en]haeusern.[4] Aus dem Jahr 1433 ist die Bezeichnung zu den Newnhewseren urkundlich bezeugt.[5] Der Ortsname selbst hat etymologisch nichts mit der Anzahl der Häuser zu tun, sondern bedeutet „neue Häuser“ (bei den Neuen Häusern → Neunhäusern).[6] Noch bis in das 20. Jahrhundert war der Name mit Artikel „die Neunhäusern“ in Gebrauch.

Um 1840 wird Neunhäusern als Ort mit fünf Häusern und einem Wirtshaus beschrieben und gehörte damals schulisch und kirchlich zu Niederolang.[7]

1811 kam Neunhäusern zur Gemeinde Niederrasen, die von 1850 bis 1864 zusammen mit Oberrasen die Gemeinde Rasen bildete. 1928 wurde die Katastralgemeinde Niederrasen zusammen mit Oberrasen, Antholz und Olang unter dem Faschismus zur Großgemeinde Rasen-Olang (ital. Rasun-Valdaora) zusammengeschlossen.[8] Seit der Aufteilung dieser Großgemeinde 1955 bildet Neunhäusern eine Fraktion der Gemeinde Rasen-Antholz.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerungsstatistik Rasen-Antholz, abgerufen am 15. Februar 2020.
  2. Johann Jakob Staffler: Tirol und Vorarlberg: in 2 Theilen. 1844, S. 315 (google.de).
  3. Max Schrott: Liber testamentorum conventus Neocellensis (Geschichtsquellen des Etschlandes 1). Bozen 1967, Nr. 49.
  4. Leo Santifaller, Heinrich Appelt (Bearb.): Die Urkunden der Brixner Hochstiftsarchive 1295–1336. Teil 1: Die Urkunden (Brixner Urkunden II/1). Leipzig: S. Hirzel 1941, S. 124f., Nr. 105.
  5. Dorothea Kugler: Die Urkunden des Pfarrarchives Niederolang. Diplomarbeit, Universität Innsbruck 1983, S. 73, Nr. 32.
  6. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 1. Athesia: Bozen 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 271.
  7. Johann Jakob Staffler: Tirol und Vorarlberg: in 2 Theilen. 1844, S. 346 (google.de).
  8. Eduard Widmoser: Tirol A bis Z. Südtirol-Verlag, 1970, S. 591.