Nationalpark Masoala

Nationalpark in Madagaskar

Der Nationalpark Masoala (französisch Parc national de Masoala) befindet sich auf der Halbinsel Masoala im Nordosten Madagaskars. Der Nationalpark wurde am 1. März 1997 ausgewiesen und ist mit einer Fläche von 2400 km² auf dem Papier und von 2096,325 km² in der Realität der größte Nationalpark auf Madagaskar. Zusammen mit weiteren Nationalparks Madagaskars (Marojejy, Zahamena, Ranomafana, Andringitra, Andohahela etc.) ist er seit 2007 Teil des Weltnaturerbes der UNESCO.

Nationalpark Masoala
Lemur im Nationalpark
Lemur im Nationalpark
Lemur im Nationalpark
Nationalpark Masoala (Madagaskar)
Nationalpark Masoala (Madagaskar)
Koordinaten: 15° 39′ 0″ S, 50° 11′ 0″ O
Lage: Antsiranana, Madagaskar
Besonderheit: Tropischer Regenwald
Nächste Stadt: Maroantsetra
Fläche: 2400 km²
Gründung: 1997
Endemischer Plattschwanzgecko (Uroplatus fimbriatus)
Endemischer Plattschwanzgecko (Uroplatus fimbriatus)
Endemischer Plattschwanzgecko (Uroplatus fimbriatus)
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Der Nationalpark schützt den größten noch zusammenhängenden tropischen Regenwald Madagaskars, Küstenwälder, Mangrovensümpfe und an drei Orten die Unterwasserwelt im Indischen Ozean. Zum Nationalpark gehören auch einige vorgelagerte Korallenriffe, drei kleinen Parzellen an der Ostküste und die noch fast unberührte Insel Nosy Mangabe in der Baie d’Antongil.

Im Regenwald leben zehn verschiedene Lemuren-Arten, darunter Rote Varis, Masoala-Gabelstreifenmakis und Aye-Ayes. Außerdem zahlreiche Vögel, Chamäleons und andere Reptilien, Tenreks, Fische, Frösche (beispielsweise der Rote Tomatenfrosch), Schmetterlinge und Wirbellose. Der Park ist das letzte Rückzugsgebiet der stark bedrohten Roten Varis. Der ebenfalls stark gefährdete Geckoweih (Eutriorchis astur) galt sogar als ausgestorben, bevor er Ende 1993 auf Masoala gesichtet wurde. In der Parzelle Andranoanala bei Cap-Est ist die fleischfressende Pflanze Nepenthes masoalensis beheimatet.

Die drei Parcs marins (Schutzgebiete im Ozean) Tampolo, Ambodilaitry und Ifaho gehören zu den interessantesten Korallenriffen Madagaskars. Neben den Korallen und den vielen Fischen werden hier auch Wale geschützt. Hunderte von Buckelwalen ziehen zwischen Juli und September an der Küste entlang. In der Bucht von Antogil pflanzen sie sich fort und gebären Junge.

Am Rand des Nationalparks gibt es eine Pufferzone, in der die Bevölkerung den Wald nachhaltig nutzen darf. Mehrere ausländische Organisationen unterstützen zudem Projekte, die der Bevölkerung ein Überleben ohne Zerstörung des Waldes ermöglichen sollen.

Positive Effekte für die lokale Bevölkerung erhofft man sich auch vom Ökotourismus. Vom Eintrittsgeld, das Touristen zu bezahlen haben, geht die Hälfte an Entwicklungsprojekte. Im Nationalpark gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten. Besucher müssen deshalb kampieren oder in kleinen Hotels in Dörfern außerhalb des Schutzgebiets übernachten. Wer den Nationalpark nicht zu Fuß erkunden möchte, ist auf Boote angewiesen. Führer und Träger stehen zur Verfügung.

Für die lokale Bevölkerung ist der Nationalpark in vielerlei Hinsicht aber höchst problematisch, unter anderem weil der Park den Verlust von Land für die Selbstversorgung bedeutet.[1]

Der Zoo Zürich, der mit der Masoala-Halle einen großen Teil seiner Anlage Madagaskar widmet, unterstützt mit regelmäßigen Beiträgen den Nationalpark und Projekte in den Dörfern der Umgebung.[2][3]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Masoala National Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schattenseiten des Masoala-Nationalparks in Madagaskar. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. Juni 2009, archiviert vom Original am 25. Juni 2009; abgerufen am 29. Juli 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzz.ch
  2. Irène Troxler: Lemuren und Flughunde aus der Vogelperspektive. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 72, 27. März 2013, S. 19.
  3. Bereits realisierte Projekte des Zoo Zürich in Masoala. In: Zoo Zürich. März 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2013; abgerufen am 28. März 2013.