Nain Jaune (frz. „gelber Zwerg“), das auch unter dem Namen Lindor bekannt ist, ist ein Kartenspiel für 3 bis 8 Personen. Dazu braucht man ein spezielles Spielfeld, das in fünf Felder unterteilt ist. Dieses Spiel französischer Herkunft ist oft in preiswerten Ausführungen in Spielesammlungen zu finden, jedoch bieten Läden mit Edelspielsachen auch sehr elegante Holzvarianten an. Der Name des Spiels bedeutet übersetzt „Gelber Zwerg“; damit wird im Spiel die Karo Sieben bezeichnet.

Nain-Jaune-Spielbrett

Geschichte des Spiels Bearbeiten

Zwei unterschiedliche Aspekte haben die Bezeichnung des Spiels geprägt.

Zum einen ist Der gelbe Zwerg die böse Hauptfigur eines Märchens der Baronin Marie-Catherine d’Aulnoy aus dem Jahr 1698. Zum anderen wurde auch der Hofnarr Nicolas Ferry von Stanislaus Lesczynski dem Herzog von Lothringen so genannt, da er am Ende seines Lebens auf Grund eines Tumors die gleiche Boshaftigkeit wie der Märchenzwerg entwickelte.

Um das Jahr 1760 herum entwickelte sich dann das Spiel in Lothringen und erhielt den Namen des bekannten gelben Zwerges.

Einsätze der Spieler Bearbeiten

Jeder Spieler legt zu Beginn des Spiels folgende Einsätze in die einzelnen Fächer und zwar:

  • Auf die Karo 10: 1 Jeton
  • Auf den Kreuz Buben: 2 Jetons
  • Auf die Pik Dame: 3 Jetons
  • Auf den Herz König: 4 Jetons
  • Auf die Karo 7 den Nain Jaune: 5 Jetons

Verteilung der Karten Bearbeiten

Man nutzt ein Blatt 52 Karten, und verteilt entsprechend der Teilnehmerzahl folgendermaßen:

  • 3 Spieler, 15 Karten für jeden, es verbleiben im Talon 7
  • 4 Spieler, 12 Karten für jeden, es verbleiben im Talon 4
  • 5 Spieler, 9 Karten für jeden, es verbleiben im Talon 7
  • 6 Spieler, 8 Karten für jeden, es verbleiben im Talon 4
  • 7 Spieler, 7 Karten für jeden, es verbleiben im Talon 3
  • 8 Spieler, 6 Karten für jeden, es verbleiben im Talon 4

Ablauf Bearbeiten

Ziel des Spieles ist es, als Erster seine Karten loszuwerden. Diese werden in der Mitte auf einem Stapel gesammelt. Der Startspieler beginnt damit, eine möglichst lange Kartenreihe abzulegen. Zum Beispiel 3, 4, 5, 6,. Dabei sagt er: 3 4 5 6 ohne 7. Danach darf der links neben ihm sitzende Spieler mit einer 7 weitermachen, möglicherweise noch eine 8 anlegen und so weiter, bis auch er nicht mehr kann. Zu beachten ist, dass das As als 1 zählt und damit der absolute Beginn einer Reihe ist.

Legt ein Spieler einen König, so hat er das Recht, irgendwo in der Skala neu zu beginnen. Besitzt er aber Einser (As), so empfiehlt es sich, diese loszuwerden.

Hat, nachdem ein Spieler eine 5 gelegt hat, keiner mehr eine 6 zum drauflegen, darf der Spieler, der die 5 legte, mit einer 7 weitermachen.

Legt man nun während des Spieles eine der fünf Karten aus der Mitte, so bekommt man den Inhalt des Faches. Kann man eine solche Karte während des gesamten Spieles nicht loswerden, so muss man den Inhalt des Faches nach dem Spiel verdoppeln. Gleiches gilt für ein Übersehen dieser Karte.

Der Spieler, der als Erster alle seine Karten loswird, erhält von den anderen Spielern so viele Jetons, wie die anderen noch Punkte auf der Hand haben. Die Bilder zählen dabei jeweils zehn Punkte.

Gelingt es einem Spieler, sofort, wenn er zum ersten Mal an der Reihe ist, alle Karten zu legen, so ist ihm eine Grand Opéra (Große Oper) gelungen und er darf zusätzlich alle Fächer des Tableaus leeren.

Danach beginnt die nächste Runde mit dem nächsten Geber.

Ablaufvarianten
Hat nachdem ein Spieler eine 5 gelegt hat, keiner mehr eine 6 zum drauflegen, hat der Spieler, der die 5 legte, das Recht, irgendwo in der Skala neu zu beginnen.

Der Spieler, der als Erster alle seine Karten loswird, erhält von den anderen Spielern so viele Jetons, wie die anderen noch Karten in der Hand haben.

Weblinks Bearbeiten