Monteirowürger

Art der Gattung Malaconotus

Der Monteirowürger (Malaconotus monteiri) ist ein Vogel aus der Familie der Buschwürger (Malaconotidae).[1][2]

Monteirowürger

Illustration von Joseph Smit

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Buschwürger (Malaconotidae)
Gattung: Malaconotus
Art: Monteirowürger
Wissenschaftlicher Name
Malaconotus monteiri
(Sharpe, 1870)
Monteirowürger in Angola

Die Art wurde als konspezifisch mit dem Graukopfwürger (Malaconotus blanchoti) angesehen, die Nominatform wurde als Farbmorphe des Blutbrustwürgers (Malaconotus cruentus) betrachtet.

Der Vogel kommt in Äthiopien, Angola, Gambia, Kamerun und Senegal vor.

Der Lebensraum umfasst Bergwald, Galeriewald, Kaffeeplantagen und Sekundärwald meist zwischen 1000 und 1450 m Höhe.[3]

Die Art ist vermutlich ein Standvogel.

Der Artzusatz bezieht sich auf Joaquim João Monteiro (1833–1878).[4]

Merkmale Bearbeiten

Die Art ist 25–26 cm groß, auffallend ist ein sehr kräftiger hakenförmiger, schwarzer Schnabel. Die Zügel, breiter Überaugen- und kleinerer Unteraugenstreif sind weiß. Der Kopf ist dunkelgrau, geht auf den olivfarbenen Mantel über, ist aber deutlich von der zitronengelben Kehle abgesetzt. Die übrige Oberseite ist leuchtend olivgrün, auch der Schwanz, die Oberschwanzdecken haben schmale gelbe Federspitzen, die Steuerfedern blassgelbe Spitzen. Die Flügeloberseite ist olivgrün, Armschwingen und Flügeldecken haben breite blassgelbe Spitzen. Die Unterseite ist leuchtend gelb, an der Brust in gelbbraun-orange übergehend, die Flanken sind olivgrün, die Schwanzunterseite ist olivgrau. Die Iris ist grünlich bis ockerfarben oder bläulich-grau. Die Beine sind schiefergrau bis bläulich. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht.

Der Monteirowürger ist nahezu identisch mit dem Graukopfwürger (Malaconotus blanchoti), aber die Augen sind grau, nicht gelb, an den Kopfseiten hat es mehr Weiß, die Brust ist gelb mit nur einem Hauch von Rotbraun. Er ist größer und dickschnäbliger als der Vielfarbenwürger (Chlorophoneus multicolor) und hat kein Schwarz im Gesicht. Gegenüber dem Blutbrustwürger (Malaconotus cruentus) unterscheidet er sich durch die gelben Federspitzen an den Flügeln.[3][5]

Geografische Variation Bearbeiten

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[3][6]

  • M. m. perspicillatus (Reichenow, 1894) – Kamerun
  • M. m. monteiri (Sharpe, 1870), Nominatform – Senegal und Gambia bis Äthiopien

Stimme Bearbeiten

Der Ruf des Männchens wird als klagendes Pfeifen aus 5 Tönen und 5× wiederholt beschrieben, wohl nicht vom Rufen des Grünbrustwürger (Malaconotus gladiator) und Graukopfwürger (Malaconotus blanchoti) zu unterscheiden.[3]

Lebensweise Bearbeiten

Nahrung und Brutverhalten sind nicht bekannt.[3]

Gefährdungssituation Bearbeiten

Der Bestand gilt als potentiell gefährdet (Near Threatened) aufgrund möglichen Habitatverlustes.[7]

Literatur Bearbeiten

  • R. B. Sharpe: Laniarius monteiri. In: Proceedings of the Zoological Society of London, Band 1, S. 148, 1870, Biodiversity Library

Weblinks Bearbeiten

Commons: Monteirowürger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Monteirowürger, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 1. November 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. a b c d e H. Fry und C. J. Sharpe: Monteiro's Bushshrike (Malaconotus monteiri), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Malaconotus monteiri
  4. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  5. African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
  6. IOC World Bird List Batises, bushshrikes, boatbills, vangas (sensu lato)
  7. Malaconotus monteiri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019. Eingestellt von: BirdLife International, 201. Abgerufen am 1. November 2022.