Monofluoramin

chemische Verbindung

Monofluoramin, NH2F, ist ein farbloses, zersetzliches Gas mit Schmelzpunkt bei circa −100 °C. Es wurde erstmals 1988 von Rolf Minkwitz synthetisiert.[4]

Strukturformel
Strukturformel von Monofluoroamine
Allgemeines
Name Monofluoramin
Andere Namen

Fluoramin

Summenformel NH2F
Kurzbeschreibung

instabiles Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15861-05-9
PubChem 139987
ChemSpider 123451
Wikidata Q5462868
Eigenschaften
Molare Masse 35,02 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

1,431 g·l−1[1]

Schmelzpunkt

−100 °C[1]

Siedepunkt

−77 °C[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Das Monofluoramin ist pyramidal gebaut und besitzt Cs-Symmetrie. Es zersetzt sich bereits bei circa −100 °C:[5]

Die Zersetzung erfolgt analog dem Dichloramin.

Analog dem Monochloramin ist Monofluoramin ein starkes Aminierungsmittel:

Monofluoramin ist eine schwache Base und bildet mit starken Säuren HX Salze der Form NH3F+X, wobei das NH3F+ als Fluorammonium-Ion bezeichnet wird.

Die Synthese erfolgt im Hochvakuum aus dem Flusssäure-Salz NH3F+HF2. Dieses wird verdampft und über Kaliumfluorid-Pulver geleitet. Dabei wird das HF absorbiert. Das Monofluoramin kann in flüssigem Stickstoff als farbloser Feststoff kondensiert und isoliert werden.[5]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4987-5429-3, S. 63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Gurdeep Ra: Advanced Inorganic Chemistry: Volume II. 12. Auflage. Krishna Prakashan Media, 2010, ISBN 978-81-8283-776-8, S. 162 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Rolf Minkwitz, Rüdiger Naß: Darstellung und Eigenschaften von Monofluoramin, H2NF / Preparation and Properties of Monofluoramine, H2NF. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 43, 1988, S. 1478, doi:10.1515/znb-1988-1114.
  5. a b Holleman/Wiberg: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 790 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).