Die Monmouth-Klasse war eine Klasse von insgesamt zehn 9.800 Tonnen schweren Panzerkreuzern der Royal Navy, benannt nach der Stadt Monmouth in Wales beziehungsweise des ersten Typschiffes. Die Klasse war aber auch als County-Klasse bekannt, da alle Schwesterschiffe nach britischen Grafschaften benannt wurden.

Monmouth-Klasse
Das namensgebende Typschiff Monmouth
Das namensgebende Typschiff Monmouth
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffsart Panzerkreuzer
Bauzeitraum 1899 bis 1904
Stapellauf des Typschiffes 13. November 1901
Gebaute Einheiten 10
Dienstzeit 1903 bis 1921
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 463,5 ft (141,27 m) (Lüa)
Breite 66 ft (20,12 m)
Tiefgang (max.) 25 ft (7,62 m)
Verdrängung 9800 t
 
Besatzung 678
Maschinenanlage
Maschine 31 Belleville -Wasserrohrkessel
2 vierzylindrige Dreifach-Expansionsmaschinen
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
22.000 PS (16.181 kW)
Höchst­geschwindigkeit 23 kn (43 km/h)
Bewaffnung
Panzerung

Geschichte Bearbeiten

 
Plan der Monmouth-Klasse

Das Typschiff Monmouth und ihre Schwesterschiffe Bedford, Essex, Kent, Berwick, Cornwall, Cumberland, Donegal, Lancaster und Suffolk waren mit vierzehn 6-inch-(15,2-cm)-Geschützen vom Typ Mk VII und Mk VIII relativ schwach bewaffnet. Vier Geschütze waren in Doppeltürmen an Bug und Heck platziert. Einziger Unterschied zwischen Mk.VII und Mk.VIII war, dass bei Mk.VIII der Verschluss nach links statt nach rechts öffnete. Die Mk.VIII wurden als linkes Rohr in die Doppeltürme eingebaut, was das Nachladen erleichterte, da die Verschlüsse zu den Turmwänden hin wegschwenkten. Die restlichen Geschütze der Hauptbewaffnung befanden sich in Kasematten entlang der Rumpfseiten. Von diesen waren nur die vier oberen in den Doppelkasematten auch bei schwerer See einsetzbar. Darüber hinaus verfügten die Schiffe über zehn 12-pdr-(7,62-cm)-Schnellfeuergeschütze, drei 3-pdr-(4,7-cm)-Schnellfeuergeschütze und zwei 18-Zoll-(45,7-cm)-Breitseittorpedorohre.

 
Die ungünstige Kasemattenanordnung

Die vorausgehenden Panzerkreuzer der Drake- und Cressy-Klasse verfügten über zwei einzelne 9,2-inch-(23,4-cm)-Geschütze an Bug und Heck. Jackie Fisher sagte, „dass Sir William White die County-Klasse konstruiert, aber Geschütze vergessen habe.“[1] Zudem waren die Schiffe relativ leicht gepanzert. Sie waren der Versuch, kleinere Panzerkreuzer in größeren Mengen zu bauen. Sie waren mehr als 4.000 ts kleiner als die vorangehende Drake-Klasse bei gleicher Geschwindigkeit. Den Dreischornstein-Kreuzern folgten die wieder größeren Panzerkreuzer der Devonshire-Klasse mit vier Schornsteinen und 7,5-inch-(19-cm)-Geschützen.

Die konstruktiven Schwächen der Klasse waren schwache Hauptbewaffnung, eingeschränkte Nutzbarkeit der Kasemattgeschütze und eine schwache Panzerung, die von großkalibrigen Projektilen leicht durchschlagen werden konnte.

Die Schiffe der Monmouth- oder County-Klasse Bearbeiten

 
Postkarte: Die Bedford auf der Reede von Naufahrwasser - Anfang September 1905
Name Werft Maschine Datum
Kiellegung Stapellauf Fertigstellung Schicksal
Monmouth London & Glasgow Shipbuilding, Govan Bauwerft 29.08.1899 13.11.1901 2.12.1903 1.11.1914 versenkt bei Coronel
Kent Portsmouth Dockyard Hawthorn 12.02.1900 6.03.1901 1.10.1903 6.20 verkauft zum Abbruch
Essex Pembroke Dockyard J. Brown 1.01.1900 29.08.1901 22.03.1903 8.11.21 verkauft zum Abbruch
Bedford Fairfield, Govan Bauwerft 19.02.1900 31.08.1901 11.11.1903 21.08.1910 aufgelaufen und gesunken
Donegal Fairfield, Govan Bauwerft 14.02.1901 4.09.1902 5.11.1903 1.07.20 verkauft zum Abbruch
Berwick W. Beardmore, Govan Humphrys 19.04.1901 20.09.1902 9.12.1903 1.07.20 verkauft zum Abbruch
Cornwall Pembroke Dockyard Hawthorn 11.03.1901 29.10.1902 1.12.1904 7.06.20 verkauft zum Abbruch
Cumberland London & Glasgow, Govan Bauwerft 19.02.1901 16.12.1902 1 .12.1904 9.05.21 verkauft zum Abbruch
Suffolk Portsmouth Dockyard Humphrys 25.03.1901 15.01.1903 21.05.1904 1.07.20 verkauft zum Abbruch
Lancaster Armstrongs, Elswick Hawthorn 4.03.1901 22.03.1903 5.04.1904 3.03.20 verkauft zum Abbruch

Literatur Bearbeiten

  • Roger Chesneau, Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905. Band 1: Großbritannien und Deutschland. Bernard & Graefe, Koblenz 1983, ISBN 3-7637-5402-4.
  • Geoffrey Bennet: Coronel and the Falklands. Birlinn Limited, Edinburgh 2000, ISBN 1-84158-045-7.
  • John Moore: Jane's Fighting Ships of World War I. Studio Editions, London 1990, ISBN 1-85170-378-0.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Monmouth-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einziger Unterschied zwischen Mk.VII und Mk.VIII war, dass bei Mk.VIII der Verschluss nach links statt nach rechts öffnete.
    Die Mk.VIII wurden als linkes Rohr in die Doppeltürme eingebaut, was das Nachladen erleichterte,
    da die Verschlüsse zu den Turmwänden hin wegschwenkten.
  1. Robert K. Massie: Castles of Steel. Balantine Books, 2004, ISBN 0-345-40878-0