Michael Klein (Wissenschaftsmanager)

deutscher Historiker und Wissenschaftsmanager

Michael Bruno Klein (* 14. April 1965 in Krefeld) ist ein deutscher Historiker und Wissenschaftsmanager und lehrt als außerplanmäßiger Professor an der Technischen Universität Berlin Technikgeschichte und Innovationspolitik.[1] Er ist Hauptgeschäftsführer der AiF – Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.[2]

Leben Bearbeiten

Michael Klein legte 1984 sein Abitur am Gymnasium Thomaeum in Kempen am Niederrhein ab. Nach seinem Wehrdienst studierte er Neuere und Neueste Geschichte, Politische Wissenschaft und Kommunikationswissenschaft an der Universität Bamberg, der University of East Anglia/Norwich, der Université de Bourgogne/Dijon und der Universität Erlangen.[3]

Anschließend promovierte er mit einem Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung bei Michael Stürmer an der Universität Erlangen zum Thema Das Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR in seiner Gründungsphase 1971 bis 1974.[4][5]

Nach einer Lehrtätigkeit an der Universität Bamberg wurde er 1996 Büroleiter des sächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Rudolf Braun und später von Staatssekretär Klaus-Jürgen Hedrich im Deutschen Bundestag.

Michael Klein lebt in Kempen am Niederrhein und in Berlin und hat drei Kinder.

Wissenschaftsmanagement Bearbeiten

1999 wechselte Klein als Referent ins Wissenschaftsmanagement, zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (Leibniz-Gemeinschaft) mit Sitz in Bonn, die ihn später zum Geschäftsführer und ab 2006 zu ihrem ersten Generalsekretär berief.[6] Er baute zusammen mit den Präsidenten Frank Pobell, Hans Olaf Henkel und Ernst Theodor Rietschel die Leibniz-Gemeinschaft zu einer der vier großen deutschen außeruniversitären Wissenschaftsorganisationen aus und erwarb sich besonders Verdienste bei der Entwicklung des Evaluierungs- und Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft.

Von 2010 bis 2017 leitet Klein als Generalsekretär und hauptamtlicher Vorstand die Geschäfte der „acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften“.[7]

2019 bis 2022 war er Gründungsvorstandsvorsitzender der Deutschen Allianz Meeresforschung e.V., dem Zusammenschluss aller Max-Planck-, Helmholtz, Leibniz- und Fraunhofer-Institute sowie Ressortforschungseinrichtungen und Universitätsverbünde zum Thema Meeresforschung.[8]

Unternehmenserfahrung Bearbeiten

In den Jahren 2017 und 2018 war Klein für die Robert Bosch GmbH tätig und leitete die Zentralabteilung „Außenangelegenheiten, Regierungs- und Politikbeziehungen“; er verließ das Unternehmen aus persönlichen Gründen.[9]

Aktuell gehört Klein dem Advisory Board der Exentis Group AG/Stetten bei Zürich[10] sowie Geschäftsführender Gesellschafter der KOMIT-Beratung GbR.[11]

Akademische Karriere Bearbeiten

2005 habilitierte sich Klein an der Universität der Bundeswehr München bei Michael Wolffsohn und Hagen Schulze (DHI London) zum Thema Zwischen Reich und Region. Identitätsstrukturen im Deutschen Kaiserreich (1871–1918)[12] und wurde zum Privatdozenten ernannt, zunächst an der Universität der Bundeswehr in München, 2007 an der Universität Bonn. Seit 2013 ist Michael Klein außerplanmäßiger Professor an der Technischen Universität Berlin (Fachgebiet Technik-, Wissenschafts- und Sozialgeschichte).[13]

Gremien Bearbeiten

Klein war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Gremien, so im Ständigen Ausschuss der Leopoldina (2012–2017), im Beirat Digitale Wertschöpfung des Sächsischen Staatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (2015–2017), im Beirat „Bayern digital“ der Bayerischen Staatsregierung (2016–2017), im Senat der AiF – Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (2016–2018), im internationalen Advisory Board des "Munich Center for Technology in Society" der Technischen Universität München (2014–2017).

Aktuell ist Klein u. a. Mitglied im Präsidium des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR) e.V. an der RWTH Aachen und im Kuratorium der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft sowie im Aufsichtsrat des Deutschen Primatenzentrums, Göttingen.[14][15][16]

Ehrenamtliches Engagement Bearbeiten

Klein engagiert sich zudem im Vorstand der Deutsch-Französischen Kulturstiftung. Darüber hinaus ist er Präsident der CV-Akademie, dem Bildungswerk des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) und Vertrauensdozent der Hanns-Seidel-Stiftung für die Hochschulen in Berlin. Er ist Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KDStV Ascania Bonn, KDStV Aenania München, KAV Suevia Berlin und KAV Capitolina Rom.[17][18]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Das Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR in seiner Gründungsphase 1971 bis 1974. Duncker und Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-49342-7.
  • Zwischen Reich und Region. Identitätsstrukturen im Deutschen Kaiserreich (1871–1918). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08807-5.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Über uns. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  2. Professor Michael Bruno Klein ab 1. Juni 2022 Geschäftsführer des Forschungsnetzwerks Mittelstand. 1. Juni 2022, abgerufen am 19. Juni 2023.
  3. Prof. Dr. habil. Michael Bruno Klein – Komit-Beratung. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  4. Das Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR in seiner Gründungsphase 1971 bis 1974 | Duncker & Humblot. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  5. Dissertation bei google books.
  6. Leibniz-Gemeinschaft beruft Michael Klein zum ersten Generalsekretär. 2. März 2006, abgerufen am 19. Juni 2023 (deutsch).
  7. koonert: 20 Jahre Zukunft – über Entwicklung und Zukunftsperspektiven von acatech. In: acatech. 8. September 2022, abgerufen am 19. Juni 2023 (deutsch).
  8. Führungswechsel bei der DAM. 15. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023 (deutsch).
  9. Prof. Dr. Michael Klein. Abgerufen am 20. August 2019.
  10. Advisory Board – exentis-group.com. Abgerufen am 20. August 2019.
  11. Startseite - Komit-Beratung. Abgerufen am 20. August 2019.
  12. Michael B. Klein: Zwischen Reich und Region. Identitätsstrukturen im Deutschen Kaiserreich (1871–1918) (= Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Nr. 105). Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-515-08807-7 (dnb.de [abgerufen am 19. Juni 2023]).
  13. Über uns. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  14. Präsidium. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  15. jgehrcke: JRF. In: Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft e. V. Abgerufen am 19. Juni 2023 (deutsch).
  16. Deutsches Primatenzentrum: Aufsichtsrat. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  17. Vorstand und Beirat der CV-Akademie. 7. Februar 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
  18. Hans Seidel Stiftung: IM ZEITGESPRÄCH: PROF. DR. MICHAEL B. KLEIN. Hans Seidel Stiftung, 2020, abgerufen am 19. Juni 2023 (deutsch).