Michael J. Durant

US-amerikanischer Hubschrauberpilot

Michael J. Durant (* 23. Juni 1961 in Berlin, New Hampshire) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Chief Warrant Officer 4 der U.S. Army und diente zuletzt als Hubschrauberpilot. Er wurde während der Schlacht von Mogadischu (Operation Gothic Serpent, Go-Code „Irene“) 1993 in Somalia abgeschossen.

Michael Durant, November 2002

Leben Bearbeiten

Durant war der Pilot von „Super Six Four“, einem MH-60 Black Hawk Hubschrauber. Er wurde am 3. Oktober 1993 über Mogadischu, der Hauptstadt Somalias, von Milizen abgeschossen. Er gehörte dem 160th Special Operations Aviation Regiment (160th SOAR/ Night Stalkers) an und wurde während der Operation Gothic Serpent als Luftunterstützung eingesetzt.

Super 64 wurde von einer RPG getroffen. Obwohl der Black Hawk stabil in der Luft blieb, traten wenige Minuten später Störungen auf, die ihn schließlich eine Meile südwestlich des Einsatzgebiets der Bodentruppen zum Absturz brachten.

 
Die Crew von Super 64 einen Monat vor der Schlacht von Mogadischu. vl. Winn Mahuron, Tommy Field, Bill Cleveland, Ray Frank und Mike Durant.

Durant überlebte schwer verletzt. Kurz nach dem Absturz erreichten zwei Soldaten der Delta Force, Master Sergeant Gary Ivan Gordon und Sergeant First Class Randy Shughart, die Unglücksstelle. Sie verteidigten die Absturzstelle gegen eine wachsende Anzahl Somalis und wurden getötet. Für ihren Einsatz erhielten Gordon und Shughart postum die Medal of Honor, die höchste militärische Auszeichnung der USA.

Die Somalis nahmen Durant gefangen und wollten ihn gegen somalische Gefangene austauschen. Aber bevor sie ihn in ihr Dorf zurückbringen konnten, wurden sie von örtlichen Banditen überfallen, die Durant als Gefangenen übernahmen und ihn gegen Lösegeld wieder freilassen wollten. Durant wurde in einem Haus gefangen gehalten, verhört und auf Video aufgezeichnet.

Nachdem der somalische Warlord Aidid Durant ausgelöst hatte, wurde er in die Wohnung von Aidids Propagandaminister gebracht. Nach fünf Tagen durften ihn Beobachter des Roten Kreuzes sowie britische und französische Journalisten sehen. Nach elf Tagen wurde Durant durch die Intervention des ehemaligen US-Botschafters in Somalia, Robert Oakley, freigelassen.

Durant erholte sich von seinen beim Absturz erlittenen schweren Verletzungen und diente noch weitere fünf Jahre im Militär, bevor er 2001 aus dem Dienst ausschied. Er hält heute für militärisches Personal Seminare über Hubschraubermanöver und Such- und Rettungsaktionen im Kampf (Combat Search and Rescue, CSAR). Er bietet auch Vorträge über den Somalia-Einsatz und seine Erfahrungen in Gefangenschaft an. Ron Eldard, der ihn im Film Black Hawk Down verkörperte, gab er ein ausführliches Interview.

Über die Ereignisse schrieb er das Buch In the Company of Heroes.

Er wurde mit zahlreichen Orden darunter der Army Distinguished Service Medal, dritt höchste Militärauszeichnung der USA, und der Prisoner of War Medal ausgezeichnet.

2022 bewarb Durant sich als republikanischer Bewerber um die Nachfolge von Richard Shelby als Senator im Bundesstaat Alabama. Er erreichte aber nur den dritten Platz bei den Nominierungswahlen.[1]

Literatur Bearbeiten

  • Michael Durant & Steven Hartov:
    • In the Company of Heroes. Putnam Pub Group, ISBN 0451219937.
    • The Night Stalkers: Top Secret Missions of the U.S. Army's Special Operations Aviation Regiment. Putnam Pub Group, ISBN 0451222911.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kim Chandler, (Associated Press), Election 2022: GOP primary race for Alabama Senate seat turns bitter, Al.com vom 22. Mai 2022.