Methyl-3,4,6-tri-O-acetyl-α-D-glucopyranosid

chemische Verbindung

Methyl-3,4,6-tri-O-acetyl-α-D-glucopyranosid ist eine chemische Verbindung, die sich von der Glucose ableitet. Es ist ein Zwischenprodukt in der organischen Synthese.

Strukturformel
Strukturformel von Methyl-3,4,6-tri-O-acetyl-α-D-glucopyranosid
Allgemeines
Name Methyl-3,4,6-tri-O-acetyl-α-D-glucopyranosid
Summenformel C13H20O9
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 51295-60-4
PubChem 11782179
ChemSpider 9956860
Wikidata Q113585654
Eigenschaften
Molare Masse 320,29 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Geschichte Bearbeiten

Das Methyl-3,4,6-tri-O-acetyl-α-D-glucopyranosid wurde erstmals 1973 von Alexei F. Bochkov et al. synthetisiert. Als Edukt diente der Orthoester 3,4,6-Tri-O-acetyl-1,2-O-(1-methoxyethyliden)-α-D-glucopyranose.[2] Dieser wurde in einem verschlossenen Rohr bei 140 °C mit einer äquimolaren Menge Methanol, sowie katalytischen Mengen von 2,6-Dimethylpyridiniumperchlorat[3] und Chlorbenzol als Lösungsmittel reagieren gelassen. Die Titel-Verbindung entstand dabei jedoch nur als Nebenprodukt. Das Hauptprodukt war Methyl-2,3,4,6-tetra-O-acetyl-β-D-glucopyranosid. Weitere Nebenprodukte wurden zudem ebenfalls beobachtet.[4]

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Eine moderne Synthese beruht auf der selektiven Entschützung der 2-Position von Methyl-2,3,4,6-tetra-O-acetyl-α-D-glucopyranosid. Das Edukt wir bei 5 °C über 10 h mit einem Äquivalent Hydrazin in Form einer 85-prozentigen wässrigen Lösung in Tetrahydrofuran gerührt. Das Produkt entsteht in etwa 50 % Ausbeute und kann säulenchromatographisch isoliert werden (Gemisch aus Petrolether und Ethylacetat als Eluent). Auch die Eduktreste können dabei effektiv zurückgewonnen werden.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 3,4,6-Tri-O-acetyl-1,2-O-(1-methoxyethyliden)-α-D-glucopyranose: CAS-Nummer: 3254-16-8, PubChem: 11057545, ChemSpider: 9232704, Wikidata: Q72509540.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 2,6-Dimethylpyridiniumperchlorat: CAS-Nummer: 25714-09-4, PubChem: 11447103, ChemSpider: 9621956, Wikidata: Q82465263.
  4. A. F. Bochkov, V. I. Betanely, N. K. Kochetkov: A side reaction in glycosylations with sugar ortho esters. In: Carbohydrate Research. Band 30, Nr. 2, 1973, S. 418–419, doi:10.1016/S0008-6215(00)81834-0.
  5. J. Li, Y. Wang: An efficient and regioselective deprotection method for acetylated glycosides. In: Synthetic Communications. Band 34, Nr. 2, 2004, S. 211–217, doi:10.1081/SCC-120027255.