Mehdy Mary

französischer Basketballtrainer und ehemaliger -spieler

Mehdy Mohamed Lakdar Mary[1] (* 17. März 1980 in Gonesse)[2] ist ein französischer Basketballtrainer und ehemaliger -spieler.

Werdegang Bearbeiten

Der Sohn einer aus Algerien stammenden Mutter und eines französischen Vaters wuchs im 14. Stadtbezirk von Paris auf. Sein Bruder, sein Vater, der beruflich als Schlachter tätig war, und seine Onkel betrieben Boxsport.[3] Als Jugendlicher war Mary Mitglied der Basketballabteilung des Racing Clubs, kurzzeitig von Paris St. Germain wurde dann in den Nachwuchsleistungszentren in Toulouse und Roanne ausgebildet.[4] Er spielte im Erwachsenenbereich bei Challans, Grenoble, Gries-Oberhoffen,[5] zeitweilig in der zweithöchsten französischen Spielklasse, ProB, hauptsächlich aber in der dritt- (N1) und viertklassigen Liga (N2) des Landes.[3] Zum Abschluss seiner Spielerlaufbahn stand er in der Saison 2005/06 in Diensten von Unicaja Coín (Reservemannschaft von Unicaja Málaga) in der vierthöchsten spanischen Liga EBA.[1]

Trainer Bearbeiten

Erste Erfahrungen als Trainer sammelte er in seiner Zeit beim Basket Club Gries-Oberhoffen, als er dort im weiblichen Nachwuchsbereich tätig war.[6] Er begann seine Laufbahn als hauptamtlicher Trainer 2006 bei Fribourg Olympic in der Schweiz. Dort war er Mitgründer der Nachwuchsakademie.[7] Er arbeitete sieben Jahre für den Verein, neben seinen Aufgaben in der Jugendarbeit war Mary bei Fribourg Olympic Assistenztrainer der Profimannschaft, arbeitete dort mit Cheftrainer Damien Leyrolles zusammen[8] und trug zu zwei Schweizer Meistertiteln bei.[9] Mit Fribourg Olympics Nachwuchs sorgte er auf europäischer Ebene für Aufsehen, als er beim U18-Turnier der EuroLeague Cibona Zagreb und Montepaschi Siena bezwang.[7]

Mary verließ die Schweiz 2013 und wechselte zu ASVEL Lyon-Villeurbanne. Bei dem französischen Erstligisten war er bis 2016 in der Jugendarbeit beschäftigt. Anschließend arbeitete er von 2016 bis 2018 im Nachwuchsbereich von Limoges CSP.[10] Dort arbeitete er mit Duško Vujošević, dem damaligen Trainer der CSP-Profimannschaft, zusammen, der unter anderem für die Förderung junger Spieler bekannt ist.[5] Im Sommer 2018 war Mary, der sich in Frankreich insbesondere einen Namen als Ausbilder von veranlagten Jugendspielern gemacht hatte, bei der NBA-Mannschaft Utah Jazz als Trainer tätig und war im selben Sommer Assistenztrainer bei Frankreichs U18-Nationalmannschaft,[11] mit der er Bronze bei der Europameisterschaft holte.[12]

Im Dezember 2018 wurde er vom Schweizer Nationalligisten Union Neuchâtel als Cheftrainer eingestellt.[13] Er verließ Neuchâtel nach dem Ende der Saison 2019/20. Mary war Assistenztrainer der französischen U19-Nationalmannschaft, die im Sommer 2019 Dritter der Weltmeisterschaft wurde.[14] Zur Saison 2019/20 wurde er Assistenztrainer des Spaniers Alfred Julbe bei Limoges CSP.[15] Mitte Dezember 2019 wurde er in Limoges zum Cheftrainer befördert, nachdem zuvor Julbe entlassen worden war.[16] Anfang Juli 2021 trennte sich Limoges von Mary, dessen Vertrag zu dem Zeitpunkt noch eine Laufzeit von einem Jahr enthielt.[17] Im Sommer 2021 reiste er erneut in die Vereinigten Staaten und wurde für die Mannschaft Utah Jazz im Rahmen der NBA-Sommerliga tätig.[18] Er arbeitete als Assistenztrainer der französischen U20-Nationalmannschaft, im Januar 2023 gehörte er zum Trainerstab einer in Paris durchgeführten Sichtungsveranstaltung der Basketball Africa League.[19]

Mitte Dezember 2023 wurde Mary tunesischer Nationaltrainer.[20]

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b MEHDY MOHAMED LAKDAR, MARY. In: Federación Española de Baloncesto. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  2. Mehdy Mary. In: Ligue Nationale de Basket. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  3. a b Mehdy Mary (coach Limoges): “j’ai un peu ce côté jusqu’au-boutiste, perfectionniste”. In: basketeurope.com. 24. Juli 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
  4. Mehdy Mary, le nouveau coach qui gagne au Limoges CSP. In: bebasket.fr. Abgerufen am 7. Dezember 2016.
  5. a b Portrait de Mehdy Mary, coach à tout prix du Limoges CSP. In: lepopulaire.fr. 5. März 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
  6. Mehdy Mary, d’un vert à l’autre. In: dunkheim.fr. 7. Mai 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
  7. a b Basketball: Mehdi Mary de lʹAcadémie Fribourg à Limoges. In: Radio Télevision Suisse. 8. Mai 2021, abgerufen am 10. Mai 2021.
  8. Ancien coach chez les jeunes à l’ASVEL et Limoges, Mehdy Mary devient l’entraîneur de Neuchâtel en Suisse. In: basketeurope.com. 15. Dezember 2018, abgerufen am 28. März 2022 (französisch).
  9. Palmarès. In: Toujours plus haut. Fribourg Olympic. 1961–2021. Éditions faim de siècle, Fribourg 2021, ISBN 978-2-940707-06-5, S. 46.
  10. Mehdy Mary. In: Union Neuchâtel. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  11. Mehdy Mary : du Limoges CSP aux Utah Jazz. In: lepopulaire.fr. 28. Juni 2018, abgerufen am 10. Mai 2021.
  12. France. In: FIBA. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  13. Le Français Mehdy Mary entraînera Union Neuchâtel. In: arcinfo.ch. 13. Dezember 2018, abgerufen am 10. Mai 2021.
  14. France. In: FIBA. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  15. Basket : Mehdy Mary reste à la tête du Limoges CSP pendant encore deux ans. In: France 3. 10. April 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
  16. Le Limoges CSP change (encore) de coach. In: France 3. 13. Dezember 2019, abgerufen am 10. Mai 2021.
  17. Limoges change d'entraîneur et se sépare de Mehdy Mary. In: L'Équipe. Abgerufen am 12. Juli 2021 (französisch).
  18. Antoine Grotteria: ITW Mehdy Mary : "Pour rester à la page, il faut sans cesse apprendre des autres". In: bebasket.fr. 4. August 2021, abgerufen am 5. August 2021 (französisch).
  19. La Basketball Africa League organise un stage de détection à Paris ! In: basketusa.com. 11. Januar 2023, abgerufen am 2. Februar 2023 (französisch).
  20. Basket-ball : Changement à la tête de la sélection tunisienne. In: Kawarji. 15. Dezember 2023, abgerufen am 17. Dezember 2023.