Matthias Bohnet

deutscher Verfahrenstechniker

Matthias Bohnet (* 20. Juli 1933 in Berlin; † 11. Oktober 2022 in Braunschweig)[1] war ein deutscher Verfahrenstechniker.

Leben Bearbeiten

Matthias Bohnet absolvierte sein Diplomstudiengang von 1954 bis 1959 an der Technischen Hochschule Karlsruhe und wurde 1964 mit der Arbeit Experimentelle und theoretische Untersuchungen über das Absetzen, das Aufwirbeln und den Transport feiner Staubteilchen in pneumatischen Förderleitungen auf dem Gebiet der Mehrphasenströmungen an der Universität Karlsruhe promoviert.[2] Im Anschluss arbeitete er bis 1973 für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der BASF AG in Leverkusen und New York.[3]

Ab 1973 war Bohnet Professor und Direktor des ehemaligen Instituts für Verfahrens- und Kerntechnik, dem heutigen Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik (ICTV) der Technischen Universität Braunschweig.[3] Am 30. September 2001 wurde er emeritiert.[4] In seiner Rolle als Institutsdirektor wurde er somit Mitbegründer der Verfahrenstechnik an der TU Braunschweig. Von 1976 bis 1978 war er Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, von 1979 bis 1983 Mitglied des Senats. Von 1983 bis 1985 übernahm er den Vorsitz der Fakultät für Maschinenbau und Elektrotechnik und von 1992 bis 1999 wurde er zum Vorsitzenden des Konzils gewählt. Von 1983 bis 1989 war er außerdem Mitglied des Senats und des Hauptausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Weiterhin war er von 1989 bis 1994 Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen.

Im Rahmen seiner Forschungstätigkeiten veröffentlichte Bohnet über 250 Beiträge in Büchern und Zeitschriften.[3] Seine Forschungsschwerpunkte waren Mehrphasenströmungen sowie Wärme- und Stoffübertragung. Seit 1984 war er ordentliches Mitglied der Klasse für Ingenieurwissenschaften in der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.[5] Bohnet wurde 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Jahr 2003 erhielt er die DECHEMA-Medaille, die von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. vergeben wird.[6]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Matthias Bohnet (Hrsg.): Mechanische Verfahrenstechnik. Wiley-VCH, Weinheim 2004, ISBN 3-527-31099-1.
  • Matthias Bohnet (Hrsg.): Ullmann's encyclopedia of industrial chemistry. Wiley-VCH, Weinheim 2003, ISBN 3-527-30673-0 (englisch).
  • Siegfried Bachmann, Matthias Bohnet und Klaus Lompe (Hrsg.): Industriegesellschaft im Wandel. Chancen und Risiken heutiger Modernisierungsprozesse. Olms Weidmann, Hildesheim, Zürich, New York 1988, ISBN 3-487-09092-9.
  • Fouling of heat transfer surfaces. In: Chemical Engineering & Technology. Band 10, Nr. 1, 1987, S. 113–125, doi:10.1002/ceat.270100115 (englisch).
  • Trennen nicht mischbarer Flüssigkeiten. In: Chemie Ingenieur Technik. Band 48, Nr. 3, 1976, S. 177–189, doi:10.1002/cite.330480303.

Literatur Bearbeiten

  • Evaluationsagentur Baden-Württemberg (Hrsg.): Biografische Angaben zu den Gutachtern. In: Evaluationsbericht Verfahrenstechnik an den Fachhochschulen und Universitäten in Baden-Württemberg 2004. Lemmens Verlags- & Mediengesellschaft, Bonn, 2004, ISBN 3-932306-63-5, Seite 100 (Online) (PDF, 635 kB)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Prof. Dr.-Ing. Matthias Bohnet : Traueranzeige : Schwarzwälder Bote. Abgerufen am 16. März 2023.
  2. Katalogeintrag der Universitätsbibliothek Braunschweig (abgerufen am 16. März 2023)
  3. a b c Autorenporträts, in: Karl-Heinrich Grote, Beate Bender und Dietmar Göhlich (Hrsg.) Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau, Seite 48, 25. Auflage, Springer, Berlin Heidelberg 2018, ISBN 978-3-662-54804-2
  4. Elisabeth Hoffmann: Zur Geschichte der Verfahrenstechnik. In: idw-online.de. idw - Informationsdienst Wissenschaft, 22. Oktober 2001, abgerufen am 16. März 2023.
  5. Nachrufe. In: bwg-nds.de. Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2023; abgerufen am 16. März 2023.
  6. Preisträger seit 1951. In: dechema.de. Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V., abgerufen am 16. März 2023.