Matilda Ekholm

schwedische Tischtennisspielerin

Matilda Ekholm (* 15. Juni 1982 in Linköping) ist eine ehemalige schwedische Tischtennisspielerin. Sie qualifizierte sich dreimal sportlich für die Teilnahme an Olympischen Spielen, wurde jedoch vom Schwedischen Olympischen Komitee erst beim dritten Mal zugelassen.

Matilda Ekholm Tischtennisspieler
Matilda Ekholm
Matilda Ekholm, Top 16 Antibes 2017
Nation: Schweden Schweden
Geburtsdatum: 15. Juni 1982
Geburtsort: Linköping
Spielhand: Linkshänderin[1]
Spielweise: Shakehand, Angriff
Aktueller Weltranglistenplatz: 30[2]
Bester Weltranglistenplatz: 20 (März+April 2017)

Bei Europameisterschaften holte sie insgesamt vier Medaillen, für den World Cup konnte sie sich dreimal, für die Grand Finals zweimal qualifizieren. An der Weltmeisterschaft nahm sie von 2005 bis 2019 fünfzehn Mal in Folge teil und erreichte 2015 im Einzel das Achtelfinale, 2017 im Mixed das Viertelfinale. 2020 beendete sie ihre Karriere.

Werdegang Bearbeiten

Matilda Ekholm spielte bei den schwedischen Vereinen Vikingstad SK (1990–1995), Saab BTK (1995–2000), Rönnige SK (2000–2001) und Ängby SK (2001–2004), ehe sie 2004 ins Ausland wechselte. 2000 und 2001 siegte sie bei den Schwedischen Juniorenmeisterschaften im Einzel. 2012 wurde sie zum vierten Mal schwedische Meisterin bei den Erwachsenen.[3]

Seit 2000 tritt sie bei den ITTF-Pro-Tour-Turnieren auf. 2005 gelang ihr der Sprung unter die besten 200 der Welt, in diesem Jahr nahm sie auch zum ersten Mal an der Welt- und Europameisterschaft teil, bei denen sie auch in den Jahren danach stets vertreten war. Auf Vereinsebene wechselte sie 2004 vom schwedischen Verein Ängby SK zum deutschen Verein TTSV Saarlouis-Fraulautern, dessen Damenmannschaft damals in der Zweiten Bundesliga spielte.[4] 2007 gelang der Aufstieg in die Erste Bundesliga, im Jahr darauf verließ sie den Verein Richtung Spanien zum Photoprix Vic.[5]

 
Verlauf der Weltranglistenposition

2008 belegte sie in der Weltrangliste zum ersten Mal einen Platz in den Top 100 und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele, für die sie vom schwedischen NOK mangels Erfolgsaussichten aber nicht zugelassen wurde.[6] 2010 gewann sie bei den Morocco Open Bronze im Einzel und Silber im Doppel und somit ihre ersten Medaillen auf der World Tour. 2012 qualifizierte sie sich im Einzel zum ersten Mal für die Grand Finals, bei denen sie ins Viertelfinale kam. Außerdem qualifizierte sie sich erneut für die Olympischen Spiele. Mit der Begründung, es sehe keine Chance, dass Matilda Ekholm einen Platz unter den ersten Acht erreichen könne, verweigerte ihr das schwedische NOK aber wieder die Startgenehmigung. Zu diesem Zeitpunkt belegte Ekholm Weltranglistenplatz 51[7], die männlichen schwedischen Spieler Pär Gerell und Jörgen Persson, die beide im Einzel starten durften, die Plätze 80[8] und 88.[9][6] Dafür konnte Ekholm 2012 zum ersten Mal am World Cup teilnehmen, wo sie aber sieglos ausschied. Im Februar 2013 erreichte sie mit Weltranglistenplatz 34 eine vorläufige persönliche Bestmarke, außerdem gewann sie in diesem Jahr im Doppel mit Galia Dvorak EM-Bronze. 2014 folgte eine weitere EM-Bronzemedaille mit der Mannschaft.

Nachdem sie sich zum dritten Mal für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte, erhielt sie 2016 schließlich die Zulassung vom schwedischen NOK[10] und kam im Einzel unter die besten 32. Zusammen mit Mattias Karlsson holte sie im Oktober außerdem EM-Silber im Mixed. Ab 2016 bildete Ekholm zudem ein Doppel mit Georgina Póta, gemeinsam qualifizierten sie sich 2017 für die Grand Finals. Ekholm konnte 2017 auch zum ersten Mal am Europe Top 16 teilnehmen und sich dort für den World Cup qualifizieren, bei dem sie die Hauptrunde erreichte. Im März und April stand sie auf Weltranglistenplatz 20 und damit so hoch wie nie zuvor. Beim Europe Top 16 2018 kam sie auf den vierten Platz,[11] was erneut für die World-Cup-Qualifikation ausreichte, im Doppel holte sie zum zweiten Mal EM-Bronze. 2018 wurde sie vom ttc berlin eastside verpflichtet,[12] mit dem sie 2019 Deutsche Meisterin wurde.[13]

Ein weiterer Meistertitel folgte 2020,[14] kurz darauf beendete Matilda Ekholm ihre Karriere[15][16] und lebte darauf in New York. 2021 wurde sie vom SV-DJK Kolbermoor als „Edeljoker“ verpflichtet,[17] absolvierte in der Saison 2021/22 aber keine Einsätze.[18]

Turnierergebnisse Bearbeiten

[19][20]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
SWE Europe Top 16 2020 Montreux SUI Achtelfinale
SWE Europe Top 16 2019 Montreux SUI Achtelfinale
SWE Europe Top 16 2018 Montreux SUI 4. Platz
SWE Europe Top 16 2017 Antibes FRA 7. Platz
SWE Europaspiele 2019 Minsk BLR Achtelfinale Achtelfinale Viertelfinale
SWE Europaspiele 2015 Baku AZE letzte 32 Viertelfinale
SWE Europameisterschaft 2019 Nantes FRA 9.–16. Platz
SWE Europameisterschaft 2018 Alicante ESP Achtelfinale Halbfinale Viertelfinale
SWE Europameisterschaft 2017 Luxemburg LUX 12
SWE Europameisterschaft 2016 Budapest HUN Viertelfinale Achtelfinale Silber
SWE Europameisterschaft 2015 Jekaterinburg RUS letzte 32 Achtelfinale 14
SWE Europameisterschaft 2014 Lissabon POR Halbfinale
SWE Europameisterschaft 2013 Schwechat AUT Achtelfinale Halbfinale
SWE Europameisterschaft 2012 Herning DEN Viertelfinale letzte 32
SWE Europameisterschaft 2011 Danzig POL letzte 32 Achtelfinale 21
SWE Europameisterschaft 2010 Ostrava CZE letzte 128 16
SWE Europameisterschaft 2009 Stuttgart GER letzte 32 letzte 32 17
SWE Europameisterschaft 2008 St. Petersburg RUS letzte 32 letzte 64 25
SWE Europameisterschaft 2007 Belgrad SRB letzte 32 Achtelfinale letzte 128 16
SWE Europameisterschaft 2005 Aarhus DEN letzte 32 letzte 64 10
SWE Nordic Meisterschaften 2000 Tallinn EST Gold Gold
SWE Nordic Meisterschaften 1998 Oslo NOR Gold
SWE Olympische Spiele 2016 Rio de Janeiro BRA letzte 32
SWE Challenge Series 2018 De Haan BEL Achtelfinale Halbfinale
SWE Challenge Series 2018 Zagreb CRO Achtelfinale Silber
SWE Challenge Series 2017 Otocec SLO Achtelfinale Gold
SWE ITTF World Tour 2018 Budapest HUN letzte 32 Halbfinale
SWE ITTF World Tour 2017 Olmütz CZE Achtelfinale Silber
SWE ITTF World Tour 2017 Panagjurischte BUL letzte 32 Silber
SWE ITTF World Tour 2017 Neu-Delhi IND Silber Halbfinale
SWE ITTF World Tour 2017 Budapest HUN Achtelfinale Silber
SWE ITTF World Tour 2016 Stockholm SWE letzte 32 Halbfinale
SWE ITTF World Tour 2016 Olmütz CZE Halbfinale Gold
SWE ITTF World Tour 2015 Doha QAT letzte 32 Halbfinale
SWE ITTF World Tour 2013 Stockholm SWE Achtelfinale
SWE ITTF World Tour 2013 Olomouc CZE letzte 32 Viertelfinale
SWE ITTF World Tour 2013 Yokohama JPN Achtelfinale
SWE ITTF World Tour 2013 Zagreb CRO Silber
SWE ITTF World Tour 2013 Almería ESP Halbfinale
SWE ITTF World Tour 2012 Bremen GER letzte 64 Achtelfinale
SWE ITTF World Tour 2012 Olmütz CZE Viertelfinale Halbfinale
SWE ITTF World Tour 2012 Rabat MAR Gold
SWE ITTF World Tour 2012 Doha QAT letzte 32 Achtelfinale
SWE ITTF World Tour 2012 Velenje SLO letzte 32 Achtelfinale
SWE ITTF World Tour 2012 Budapest HUN Achtelfinale
SWE ITTF Pro Tour 2011 Stockholm SWE letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2011 Schwechat AUT letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2011 Suzhou CHN letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2011 Rabat MAR Achtelfinale Halbfinale
SWE ITTF Pro Tour 2011 Almería ESP letzte 32 Achtelfinale
SWE ITTF Pro Tour 2011 Władysławowo POL letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2011 Sheffield ENG letzte 64 Achtelfinale
SWE ITTF Pro Tour 2011 Velenje SLO letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2010 Budaörs HUN letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2010 Rabat MAR Halbfinale Silber
SWE ITTF Pro Tour 2010 Berlin GER letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2009 Warschau POL letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2009 Sheffield ENG letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2009 Bremen GER letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2009 Velenje SVN letzte 64 Achtelfinale
SWE ITTF Pro Tour 2008 Warschau POL letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2008 Salzburg AUT letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2008 Velenje SVN letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2007 Stockholm SWE letzte 32 Achtelfinale
SWE ITTF Pro Tour 2007 Bremen GER letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2007 Wels AUT letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2007 Zagreb HRV letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2006 Warschau POL letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2006 Belgrad SRB letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2006 Santiago CHI letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2006 Sao Paulo BRA letzte 32 Achtelfinale
SWE ITTF Pro Tour 2006 Velenje SVN letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2005 Göteborg SWE letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2005 Velenje SLO letzte 32
SWE ITTF Pro Tour 2003 Malmö SWE letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2003 Aarhus DEN letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2002 Courmayeur ITA letzte 64
SWE ITTF Pro Tour 2001 Farum DEN Rd 1
SWE ITTF Pro Tour 2001 Skövde SWE Rd 1
SWE ITTF Pro Tour 2000 Farum DEN Rd 1 Rd 1
SWE ITTF Pro Tour 2000 Umeå SWE Rd 1
SWE ITTF World Tour Grand Finals 2017 Astana KAZ Viertelfinale
SWE ITTF World Tour Grand Finals 2012 Hangzhou CHN Viertelfinale
SWE Weltmeisterschaft 2019 Budapest HUN letzte 64 letzte 32 letzte 32
SWE Weltmeisterschaft 2018 Halmstad SWE 17.–20. Platz
SWE Weltmeisterschaft 2017 Düsseldorf GER letzte 128 letzte 64 Viertelfinale
SWE Weltmeisterschaft 2016 Kuala Lumpur MAS 21.–24. Platz
SWE Weltmeisterschaft 2015 Suzhou CHN Achtelfinale letzte 32 letzte 32
SWE Weltmeisterschaft 2014 Tokio JPN 26
SWE Weltmeisterschaft 2013 Paris FRA letzte 32 letzte 64
SWE Weltmeisterschaft 2012 Dortmund GER 20
SWE Weltmeisterschaft 2011 Rotterdam NED letzte 64 letzte 64 letzte 64
SWE Weltmeisterschaft 2010 Moskau RUS 25
SWE Weltmeisterschaft 2009 Yokohama JPN letzte 64 letzte 64
SWE Weltmeisterschaft 2008 Guangzhou CHN 22
SWE Weltmeisterschaft 2007 Zagreb HRV letzte 128 letzte 32 letzte 64
SWE Weltmeisterschaft 2006 Bremen GER 25
SWE Weltmeisterschaft 2005 Shanghai CHN letzte 128 letzte 64 letzte 128
SWE World Cup 2018 Chengdu CHN Achtelfinale
SWE World Cup 2017 Markham CAN Achtelfinale
SWE World Cup 2012 Huangshi CHN 13.–16. Platz

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • sue: Zwei Titel zum Abschied, Zeitschrift tischtennis, 2020/5 Seite 22–23

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Player profile. ittf.com, abgerufen am 20. Januar 2019.
  2. results.ittf.link. (abgerufen am 1. Juli 2018).
  3. Zeitschrift tischtennis, 2012/3 Seite 4
  4. Vereinswechsel Ängby nach Saarlouis-Fraulautern (abgerufen am 19. August 2012) (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Vereinswechsel Saarlouis-Fraulautern nach Spanien (abgerufen am 19. August 2012) (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  6. a b Der Fall Matilda Ekholm ? Samsonov und Sharara melden sich zu Wort / Facebook-Kampagne. tischtennis.de, 12. Juni 2012, abgerufen am 20. Januar 2019.
  7. Ekholm Matilda. tabletennisworldranking.com, abgerufen am 20. Januar 2019.
  8. Gerell Par. tabletennisworldranking.com, abgerufen am 20. Januar 2019.
  9. Persson Jorgen. tabletennisworldranking.com, abgerufen am 20. Januar 2019.
  10. SOK bestätigt: Ekholms Olympiatraum wird endlich wahr! mytischtennis.de, 2. Mai 2016, abgerufen am 20. Januar 2019.
  11. Review Day Two: Timo Boll and Bernadette Szocs claim titles on emotional final day in Montreux. ittf.com, 4. Februar 2018, abgerufen am 21. März 2020.
  12. Zeitschrift tischtennis, 2018/3 Seite 6
  13. ttc berlin eastside zum fünften Mal Deutscher Meister. tischtennis.de, 19. Mai 2019, abgerufen am 21. März 2020.
  14. ttc berlin eastside zum sechsten Mal Deutscher Meister. tischtennis.de, 2. April 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  15. Zeitschrift tischtennis, 2020/5 Seite 20
  16. Matilda Ekholm bids farewell: #BehindTheTable. ittf.com, 11. April 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  17. Zeitschrift tischtennis, 2021/7 Seite 8
  18. 1. Bundesliga Damen. mytischtennis.de, abgerufen am 3. September 2022.
  19. Matilda Ekholm Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 25. Juni 2014)
  20. Matches. ittf.com, abgerufen am 20. Januar 2019.