Mathilde Freiin von Freytag-Loringhoven

deutsche Künstlerin

Mathilde Freiin von Freytag-Loringhoven (* 30. Oktober 1860 in Kopenhagen; † Dezember 1941 in Weimar) wirkte als Malerin, Grafikerin, Kunstkritikerin und Journalistin.

Tafel zur Erinnerung an Mathilde Freiin von Freytag-Loringhoven in Weimar am Haus Marienstr. 18

Leben Bearbeiten

Mathilde von Freytag-Loringhoven entstammte dem baltischen Zweig Freytag von Loringhoven, einer der ältesten westfälischen Familien. Sein Vater war der aus Gut Owerlack (heute Patküla) bei Helme in Estland gebürtige Diplomat, Generalkonsul in Kopenhagen und Danzig, Carl Gottlob von Freytag-Loringhoven (1811–1882).[1] Der General Hugo von Freytag-Loringhoven und der Weimarer Kammerherr Alexander Freytag von Loringhoven waren ihre Brüder.

Sie studierte ab 1879 auf der Kunstakakademie Weimar bei Theodor Hagen, Max Thedy und Leopold von Kalckreuth. Als einzige Schülerin von Karl Buchholz blieb sie eine traditionalistische Vertreterin des Spätimpressionismus.

Als Feuilletonredakteurin und Vorsitzende der Kunstkommission des Weimarer Gemeinderates gehörte sie zu den maßgeblichen Gegnern des Bauhauses und der Avantgarde in Weimar.

Eine ungewöhnliche Geschichte ist die ihres Hundes Kurwenal (1929–1937), der angeblich sprechen und rechnen konnte. Auch ihrer Hündin Isolde wurde nachgesagt rechnen zu können.

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Éva Forgács: The Bauhaus idea and Bauhaus politics. Central European University Press, New York 1995, S. 41 f.
  • Cornelia Schimpf: Versagen einer Zufluchtsstadt. Kulturpolitik in der Weimarer Republik am Beispiel des Staatlichen Bauhauses in Weimar von 1919 bis 1925 (Region - Nation – Europa, Bd. 52). LIT Verlag, Münster 2008.
  • Ulrich Völkel [Hrsg.]: Kleines Lexikon Weimarer Persönlichkeiten. wtv, Weimar 2009.
  • Antje Neumann-Golle, Jens Riederer und Uta Junglas: Mathilde von Freytag-Loringhoven. 1860-1941. Malerin - Tierpsychologin - Kritikerin des Bauhauses, Begleitbuch zur Sonderausstellung, Weimar Stadtmuseum, 12. Oktober 2019 bis 12. Januar 2020, Weimar 2019.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Bd. 5: Weltkrieg, Revolution und Reichserneuerung 1914–1919. W. Kohlhammer, Stuttgart 1957, ISBN 3-17-001055-7, S. 198.
  2. Beschreibung auf der Website des Stadtmuseums Weimar, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  3. Christiane Weber: Weimar entdeckt eine bedeutende Künstlerpersönlichkeit wieder. In: Thüringer Allgemeine online, 11. Oktober 2019.