Malbaum (Grenzzeichen)

Grenzbäume

Als Malbaum[1], auch Mahlbaum[2] oder Eichbaum[3] wurden Grenzbäume bzw. Gerichtslinden, die Gerichtsstätten markierten, bezeichnet.

Grenzbäume auf einer Karte der Limburger Mark, 1782.

Beschreibung Bearbeiten

Malbäume[4] waren vom Mittelalter[5] bis ins 19. Jahrhundert[6] natürliche Grenzmarken von Grundstücken, Ländern oder anderen Verwaltungsgebieten, die mit einer Markierung versehen bzw. durch einen Grenzstein ergänzt wurden.[7]

Die Bezeichnung lässt sich von mālboum bzw. mahel oder māl (mittelhochdeutsch) ableiten.[8]

Literatur Bearbeiten

  • Karl-Heinz Hentschel: Grenzzeichen, Untergänger und "Geheime Zeugen". Info Verlag, Karlsruhe 1988, Kapitel 2: Loch- oder Malbäume (Online [abgerufen am 21. Januar 2024]).

Siehe auch Bearbeiten

In der Jägersprache ist ein Malbaum der Ort oder die Einrichtung, an der sich Wildschweine einfinden, um sich zu reiben (malen), was oft mit einem Leckstein zur Mineralaufnahme verbunden ist.

Weblinks Bearbeiten

  • Herausgeber: Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Malbaum. Abgerufen am 5. Juni 2022 (deutsch).
  • Herausgeber: Heimat- und Verkehrsverein Höxter e.V.: Die Corveyer Grenzmarkierungen. Abgerufen am 30. Mai 2022 (deutsch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1499, Z. 32
  2. Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 2, Verlag Otto Spamer, Leipzig und Berlin 1866
  3. Staatsarchiv Rudolstadt: Archivalien-Signatur: 2197 Bestandssignatur: 5-14-1120
  4. Deutsches Rechtswörterbuch, Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
  5. Christian Eduard Langethal: Geschichte der teutschen Landwirtschaft, 2. Buch, Jena 1850
  6. Hessisches Hauptstaatsarchiv, 173, 1098
  7. Sächsisches Staatsarchiv, 10025 Geheimes Konsilium, Nr. Loc. 04948/05
  8. Dr. Gerhard Köbler: Althochdeutsch-Altsächsisch-Altniederfränkisch-Mittelhochdeutsch-Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Online-Publikatiuon, 2014