Maksimilijan Držečnik

Bischof von Maribor

Maksimilijan Lukež Držečnik (* 5. Oktober 1903 in Reifnig am Bachern, Österreich-Ungarn; † 13. Mai 1978 in Ljubljana, Jugoslawien)[1] war Bischof von Maribor.

Maksimilijan Držečnik, Bischof von Lavant-Maribor (1960–1978)

Herkunft Bearbeiten

Maksimilijan Držečnik [drˈʒeːt͡ʃnik] entstammte einer slowenischen Familie von Bauern in der Untersteiermark, die erstmals 1660 in Schönstein erwähnt wurde und um 1800 aus dem Sanntal ins Bachergebirge eingewandert war. Sein Vater war Lukas Ludwig Držečnik (1875–1942), ein Grundbesitzer und Bürgermeister von Reifnig am Bachern (slow. Ribnica na Pohorju),[2] seine Mutter Rosa Oswald (1873–1925), Tochter des Grundbesitzers Johann Oswald (1819–1900) aus Sankt Lorenzen am Bachern (slow. Lovrenc na Pohorju).[3] Sein jüngerer Bruder, der Mariborer Thoraxchirurg Janko Držečnik (1913–2001),[4] war der Großvater des deutschen Verlegers Ingo Držečnik.

Leben Bearbeiten

Maksimilijan Držečnik studierte ab 1924 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Philosophie und Theologie. 1932 wurde er zum Priester geweiht, 1934 promoviert. Im Studienjahr 1936/37 unterrichtete er an der Höheren Theologischen Schule von Maribor Soziologie, Ethik und die Heilige Schrift. Nach der Besetzung Jugoslawiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde er nach Zagorje in Kroatien versetzt, wo er bis Kriegsende als Kaplan tätig war.[5]

Nach seiner Rückkehr aus dem Exil 1945 übernahm er die Leitung des Theologischen Seminars Maribor, das vorübergehend in Ljubljana angesiedelt war. 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Weihbischof in der Diözese Lavant sowie zum Titularbischof von Abrittum ernannt und zum Bischof geweiht.

Nach dem Tod des Bischofs Ivan Jožef Tomažič 1949 wurde Držečnik zunächst Administrator der Diözese Lavant, 1960 erfolgte die Ernennung zum Diözesanbischof von Lavant.[6] Mit der 1962 erfolgten Umbenennung in „Diözese Maribor“ wurde Držečnik ihr erster Bischof.

 
Bischöfliches Siegel Maksimilijan Držečniks mit dem Motto: „Nobiscum deus et mater eius“ („Mit uns Gott und seine Mutter“)

Maksimilijan Držečnik war maßgeblich an einer Neuübersetzung der ersten ökumenischen Bibel ins Slowenische beteiligt.[7]

Er wurde in der Kathedrale von Maribor beigesetzt. Zum Gedenken an seinen 100. Geburtstag und seinen 25. Todestag wurde 2003 vor der St.-Bartholomäus-Kirche seines Geburtsorts Ribnica na Pohorju eine Porträtbüste enthüllt.

 
Grablege in der Kathedrale von Maribor
 
Porträtbüste in Ribnica na Pohorju

In Maribor erinnert zudem seit 2011 die Straße „Ulica škofa Maksimilijana Držečnika“ an sein Wirken.

Literatur Bearbeiten

Werke Bearbeiten

  • Doctrina S. Ambrosii de Christo Deo-Homine. Excerpta ex dissertatione ad lauream in facultate theologica Pontificiae Universitatis Gregorianae. Maribor, 1938.
  • Scrutamini Scripturas! In: Vzajemnost 28 (1939) Nr. 10–11, S. 169–173.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Maksimilijan Držečnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geburts- und Taufbuch St. Bartholomäus in Reifnik, 1903, S. 24, Nr. 96. In: Matricula (Webseite). Hier auch Vermerk des Sterbedatums und -orts.
  2. Taufbuch Reifnig am Bachern 1875, Fol. 24, Nr. 57; Sterbebuch Standesamt Reifnig 1942, Nr. 14
  3. Taufbuch St. Lorenzen ob Marburg, 1819, Fol. 71; 1873, Fol. 231, Nr. 51; Sterbebuch Reifnig am Bachern 1900, Fol. 384.
  4. Vgl. Eintrag Držečnik, Janko. In: Enciklopedija Slovenije. Band 2. Ljubljana, 1988.
  5. Vgl. Tamara Jurič: Držečnik, Maksimilijan. In: Obrazi slovenskih pokrajin (online). Abgerufen am 2. September 2022.
  6. Die Diözese besaß bis 1960 keinen Bischof. Das namensgebende Lavanttal lag seit dem Zusammenbruch der österreichischen Monarchie nicht mehr in der Diözese, und der Bischofssitz war bereits 1859 von St. Andrä nach Marburg an der Drau (slowenisch: Maribor) verlegt worden.
  7. Jože Krašovec: Die Rolle der Bibel in der slowenischen Kultur. In: Akademie der Wissenschaften (Göttingen): Die Grundlagen der slowenischen Kultur: Bericht über die Konferenz der Kommission für interdisziplinäre Südosteuropa-Forschung im September 2002 in Göttingen. Berlin / New York, 2010, S. 196.