MaK 1000 D

Vierachsige Diesellokomotive mit Stangenantrieb der Firma MaK

Die MaK 1000 D ist eine vierachsige dieselhydraulische Lokomotive des Herstellers Maschinenbau Kiel, die für den schweren Rangier- und mittleren Streckendienst konzipiert ist. Sie wurde im Zusammenhang mit der MaK 1200 D gebaut und war die leistungsschwächere Version von beiden Lokomotivtypen. Die Loks sind im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister nicht gelistet.

MaK 1000 D
Anzahl: 25
Hersteller: MaK
Baujahr(e): 1955–1963
Bauart: D-dh
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.360 mm
12.100 mm
Breite: 3.100 mm
Gesamtradstand: 6.300 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 50 m
Dienstmasse: 60–80 t
Reibungsmasse: 60–80 t
Radsatzfahrmasse: 15–20 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: 736 kW
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Motorentyp: Mak MA 301 CK
Motorbauart: Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor
Nenndrehzahl: 750 /min
Leistungsübertragung: hydraulisch
Tankinhalt: 1.500 l
Bremse: Indirekte Bremse von Knorr
Direkte Bremse
Handbremse

Entwicklung Bearbeiten

Als Weiterentwicklung der MaK 850 D entstand diese Lokomotive ab 1955 bei MaK in Kiel. Die ersten Lokomotiven der Serie wurden nach Kuba geliefert, die dort sogar für den Einsatz vor Schnellzügen vorgesehen waren.[1]

Die restlichen der 21 Lokomotiven wurden bevorzugt an größere Betriebe oder größere Privatbahnen wie die Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) und die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE) ausgeliefert. Die Lokomotiven zählen zur ersten Generation von MaK- bzw. Vossloh-Loks. Sie besitzen eine Kraftübertragung mit Kuppelstangen. Durch das Bezeichnungsschema wird das Leistungsprogramm (in etwa die Motorleistung in PS) und die Achsfolge zum Ausdruck gebracht.[2]

Technik Bearbeiten

Die Lokomotiven entsprachen noch der Bauart der Vorkriegslokomotiven; Vorbaulokomotiven und Fahrwerk mit Stangenantrieb. Die Aufbauten wurden zur Rundumsicht des Lokpersonals verbessert ausgeführt. Gegenüber den ersten Lokomotiven der Generation haben die MaK 1000 D Führerhäuser mit Sonnenschutzdächern erhalten.[1] Der Lokführeraufstieg erfolgte über Rangiertritt und Umlauf auf der Stirnseite des Führerstandes.[3][4]

Der Antrieb erfolgte durch einen langsamlaufenden Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor der MaK mit hydraulischem Getriebe von Voith. Der Motor erbrachte seine Mehrleistung gegenüber der MaK 850 D durch die Verwendung eines Turboladers. Die Kraftübertragung erfolgte durch Treibstangen. Um den erforderlichen Kurvenradius zu erzielen, wurden die äußeren beiden Antriebsachsen mit Beugniot-Hebel miteinander verbunden. Die Lokomotiven dieser Bauserie besaßen keinen Rangiergang.[1]

Einsatz Bearbeiten

Die erste Lokomotive der Serie war eine Vorführlok der MaK und wurde an die OHE vermietet. Dort war sie bis 1979 im Einsatz, wurde dann ausgemustert und 1984 verschrottet.[5]

Die nächsten acht Lokomotiven wurden nach Kuba geliefert. Über deren weitere Schicksal gibt es keine Angaben.[1] Weitere Lokomotiven wurden an deutsche Privatbahnen wie die OHE, Farge-Vegesacker Eisenbahn, Bentheimer Eisenbahn, Dortmunder Eisenbahn, Teutoburger Wald-Eisenbahn, Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft, WLE und die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe verkauft.[6]

Zwischen 1955 und 1963 wurden für neun verschiedene Kunden insgesamt 25 Lokomotiven des Typs gebaut.[6][7] Einige Lokomotiven wurden verschrottet, die Mehrzahl wurde in das Ausland verkauft. Die Lokomotive mit der Fabriknummer 1000012/1959 ist erhalten geblieben. Sie war versuchsweise für eine Höchstgeschwindigkeit von 92 km/h ausgelegt und bei mehreren Privatbahnen eingesetzt.[8] Später wurde sie mit einem neuen Motor mit 850 PS Leistung mit modifizierter Steuerung versehen.[8] Deshalb ist die Lok gelegentlich als MaK 850 D zu finden. Sie ist 1991 an den Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn verkauft worden.[9]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Ingo Hütter, Thorsten Bretschneider: Die Osthannoverschen Eisenbahnen. EK Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-88255-730-5, S. 158–185.
  • Roland Hertwig: Die Baureihe V 65. Die vierachsige Stangen-Diesellok der DB und das 1. MaK-Typenprogramm. EK Verlag, Freiburg 2011, ISBN 978-3-88255-121-1.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Internetseite über die Lokomotive MaK 1000 D bei Loks-aus-Kiel
  2. Internetseite über die Lokomotiven von MaK in der 1. Generation bei Loks-aus-Kiel
  3. Foto von einer MaK 1000 D auf www.vvm-museumsbahn
  4. Foto von einer MaK 1000 D auf www.vvm-museumsbahn
  5. Datenblatt von der Vorführlok der MaK 1000 D auf www.loks-aus-kiel
  6. a b Lieferliste der MaK 1000 D auf www.privat-bahn.de
  7. MaK 1000 D
  8. a b Ingo Hütter, Thorsten Bretschneider: Die Osthannoverschen Eisenbahnen. EK Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-88255-730-5, S. 175.
  9. Internetseite über die Lok auf der Internetseite der VVM