MARAD Design C9-S-81d

amerikanisches Schiff

Die LASH-Schiffe des MARAD Design C9-S-81d wurden von 1971 bis 1975 in neun Einheiten bei der Werft Avondale Shipyards in New Orleans gebaut.

MARAD Design C9-S-81d
Die Delta Mar mit späterem Namen Cape Farewell
Die Delta Mar mit späterem Namen Cape Farewell
Schiffsdaten
Schiffsart LASH-Schiff/Containerschiff
Bauwerft Avondale Shipyards, Inc. in New Orleans
Bauzeitraum 1971 bis 1975
Gebaute Einheiten 9
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 272,30 m (Lüa)
242,92 m (Lpp)
Breite 30,48 m
Seitenhöhe 18,30 m
Tiefgang (max.) 11,58 m
 
Besatzung 33
Maschinenanlage
Maschine Zweiwellengetriebe-Turbine
Maschinen­leistung 32.000 PS (23.536 kW)
Höchst­geschwindigkeit 22 kn (41 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 40090 tdw
Container 288 TEU
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau of Shipping
Anmerkungen
Anzahl der Leichter

74 bzw. 89

Lashleichter im Rotterdamer Waalhaven mit Lash-Schiff Bilderdyk (später Rhine Forest)

Geschichte Bearbeiten

In den 1960er Jahren entwickelte der amerikanische Schiffbauingenieur Jerome L. Goldman das LASH-System und gründete zur Vermarktung des patentierten Systems die Lighter Aboard Ship Corporation. Hintergrund der Entwicklung waren die seinerzeit üblichen sehr langen Hafenliegezeiten, die mit der hohen Umschlagsleistung des LASH-Systems von über 1000 Tonnen pro Stunde verkürzt werden sollten. Noch vor der Indienststellung der ersten LASH-Schiffe Acadia Forest und Atlantic Forest in den Jahren 1969 und 1970 bestellten mehrere US-amerikanische Reedereien eine Serie von elf LASH-Schifen bei der Avondale-Werft in New Orleans. Diese begann 1970 mit dem Bau der Serie. Die ersten drei jeweils 28,5 Millionen US-Dollar teuren Schiffe des Typs wurden im Jahr 1973 an die Reederei Delta Line aus New Orleans abgeliefert, die sie als Delta-Mar-Klasse betrieb. 1974 folgten drei baugleiche Schiffe für die Waterman Steamship Corporation in Mobile, deren Stückpreis mit je 27,9 Millionen US-Dollar etwas günstiger ausfiel. Danach lieferte die Avondale-Werft 1974/75 schließlich drei Einheiten an die ebenfalls in New Orleans ansässige Central Gulf Lines, die mit je 27,5 Millionen US-Dollar pro Einheit einen nochmals geringeren Baupreis aufwiesen.

Zwei der Schiffe befinden sich noch heute in der Ready Reserve Force, die von der United States Maritime Administration (MARAD) unterhalten wird. Sie sind zwei von 48 RRF Schiffen in dessen „Sealift Program Office“.[1]

Technische Daten und Besonderheiten Bearbeiten

Die sieben Laderäume der Schiffe, vier davon vor dem Maschinenraum, sind in insgesamt 18 Zellen zum Stauen von Leichtern und Containern unterteilt. Um ein optimales Laderaumvolumen zu erreichen, befinden sich die Deckshäuser weit vorn und die Maschinenräume der Schiffe so weit achtern wie technisch möglich. Die Übernahme der Leichter erfolgt am Heck mittels eines 460-Megapond-Portalkranes. Das Be- und Entladen mit 20-Fuß-Container– die sogenannten TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) – und 40-Fuß-Container FEU (Forty-foot Equivalent Unit), kann ein 30-Megapond-Portalkran sowohl auf der Backbord- als auch auf der Steuerbordseite übernehmen. In der doppelwandigen Schiffskörperhülle, zwischen Laderaumlängsschott und der eigentlichen Außenhaut, befinden sich Wasser-, Treibstoff- und Öltanks. Angetrieben werden die Schiffe von einer Zweiwellen-Getriebeturbine mit einer Leistung von 23.536 kW. Die Bordversorgung mit elektrischer Energie wird durch je einen 2000-kW-Turbo bzw. Dieselgenerator sichergestellt. Die Wohnräume für die Besatzung befinden sich im Haupt- 1. und 2. Deck der Aufbauten. Die Bordverpflegung der Besatzung wird in speziellen 10-Fuß-Containern angeliefert und von einem separaten Schwenkkran auf der Steuerbordseite übernommen.

Die Schiffe Bearbeiten

MARAD Design C9-S-81d
Name IMO-Nr. Reederei Baunummer Fertigstellung Spätere Namen und Verbleib
Delta Mar[2] 7304792 Delta Line 1941 12. Juli 1973 1987 Cape Farewell, American Mar, Ready Reserve Fleet (RRF)[3] ab 15. Juni 2023 in Brownsville abgebrochen.
Delta Norte[4] 7320411 Delta Line 1942 1973 1987 Cape Flattery; Ready Reserve Fleet (RRF) ab 14. Oktober 2023 in Brownsville abgebrochen.
Delta Sud 7328633 Delta Line 1943 1973 1989 abgebrochen
Robert E. Lee 7366934 Waterman Steamship Corporation 1949 1974 2002 abgebrochen
Stonewall Jackson 7366946 Waterman Steamship Corporation 1950 1974 2002 abgebrochen
Sam Houston 7366958 Waterman Steamship Corporation 1951 25. September 1974 August 2001 in Johore Bahru aufgelegt, Februar 2002 in Alang abgebrochen
Green Valley 7366960 Central Gulf Lines 1952 1974 1980 Button Gwinnett, 1984 Green Valley, 2001 abgebrochen[5]
Green Harbour 7390698 Central Gulf Lines 2257 1974 1980 William Hooper, 1984 Green Harbour, 2001 abgebrochen
Green Island 7390703 Central Gulf Lines 2258 1975 1980 George Wythe, 1982 Green Island, 2002 abgebrochen

Literatur Bearbeiten

  • K. Dreßler: Jahrbuch der Schiffahrt 1975. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, S. 95
  • Hans Jürgen Witthöft: Huckepack über See. Die Barge-Carrier-Familie. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1987, ISBN 3-7822-0275-9.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Schiffe der Ready Reserve Force sind Besitz der zivilen United States Maritime Administration und werden von dieser unterhalten und mit Besatzungen belegt, werden aber im Falle ihrer Aktivierung dem Military Sealift Command unterstellt.
  2. Das Schiff als Cape Farewell (AK-5073) bei NavSource Online: Service Ship Photo Archive (englisch) aufgerufen am 21. Februar 2012
  3. Liste von Schiffe der RRF (englisch) aufgerufen am 21. Februar 2012
  4. Das Schiff als Cape Flattery (AK-5070) bei NavSource Online: Service Ship Photo Archive (englisch) aufgerufen am 21. Februar 2012
  5. Eintrag der Green Valley bei shippingdatabase (englisch)