Luis Santibáñez

chilenischer Fußballtrainer und Fußballspieler

Luis Alberto Santibáñez Díaz (* 7. Februar 1936 in Antofagasta; † 5. September 2008 in Santiago de Chile) war ein chilenischer Fußballtrainer. Er gewann mit Aufsteiger Unión San Felipe einmal und mit Unión Española dreimal die chilenische Meisterschaft, mit dem Barcelona Sporting Club die ecuadorianische Meisterschaft. Er trainierte von 1977 bis 1982 die chilenische Nationalmannschaft, mit der er an der Weltmeisterschaft 1982 teilnahm.

Luis Santibáñez
Personalia
Voller Name Luis Alberto Santibáñez Díaz
Geburtstag 7. Februar 1936
Geburtsort AntofagastaChile
Sterbedatum 5. September 2008
Sterbeort Santiago de ChileChile
Größe 175 cm
Stationen als Trainer
Jahre Station
1966 Antofagasta Portuario
1968 CD Trasandino
1969 Coquimbo Unido
1970–1972 Unión San Felipe
1973–1974 Unión Española
1974 Deportes Ovalle
1974–1977 Unión Española
1977–1982 Chile
1978–1980 CD O’Higgins
1981–1982 CD Universidad Católica
1983 CF Universidad de Chile
1984 CD O’Higgins
1985 CD Huachipato
1985–1986 Barcelona SC
1987–1988 CD Filanbanco
1988 Unión Española
1989 Deportes La Serena
1990 Santiago Wanderers
1991–1992 Deportes Temuco
1992 CD Everton
1993 Coquimbo Unido
1995 LDU Portoviejo
2000 Al-Arabi
2001 Deportes Arica
2005 Fernández Vial

Karriere Bearbeiten

Anfänge und erste Erfolge Bearbeiten

Im Jahr 1953, im Alter von 15 Jahren, nahm er an einem Trainingskurs des ungarischen Trainers Máximo Garay in Antofagasta teil. Später besuchte er einen weiteren Kurs unter der Leitung von Luis Tirado, dem ehemaligen Trainer des Nationalteams. Er sammelte in den Jugendmannschaften von Antofagasta und Unión San Felipe.

Seine Profikarriere als Trainer begann Santibáñez von Antofagasta Portuario, mit dem er den zehnten Platz in der zweiten Liga erreichte. Er trainierte mit CD Trasandino, Coquimbo Unido und Unión San Felipe weitere Zweitligaklubs, wobei ihm der Aufstieg 1971 mit San Felipe gelang. Historisches gelang ihm in der Folgesaison 1972, als er als Aufsteiger direkt Meister der Primera División wurde.

Titel mit Unión Española Bearbeiten

1974 ging der Coach zum Ligakonkurrenten Unión Española, mit denen er in zwei Amtszeiten beim Klub die Meisterschaften 1973, 1975 und 1977 holte. 1974 war er kurzzeitig bei Deportes Ovalle unter Vertrag. Bei der Copa Libertadores 1975 kam das Team spanischer Einwanderer bis ins Finale, wo das Team bis ins Finale kam und gegen Titelverteidiger CA Independiente erst im Entscheidungsspiel unterlag. Die Mannschaft unter Luis Santibáñez gilt noch bis heute als das beste Unión Española aller Zeiten.

Nationaltrainerzeit und erste Auslandserfahrungen in Ecuador Bearbeiten

Durch die Erfolge bei den Rojos wurde er Trainer der Nationalmannschaft erst interimsmäßig, dann aber als Dauerlösung. Luis Santibáñez begann zwar mit einer 2:4-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Schottland, spielte 1979 aber eine gute Copa América, bei der Chile im Finale gegen Paraguay nach jeweils Heimsiegen in Hin- und Rückspiel und einem Remis Entscheidungsspiel aufgrund des Torverhältnisses unterlag. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien war das in der Qualifikation ungeschlagene Chile mit hohen Erwartungen angereist, konnte diese aber keineswegs erfüllen und fuhr nach drei Niederlagen gegen Österreich, Deutschland und Algerien in der Vorrunde ohne Punkt nach Hause. Für Santibáñez waren es die letzte Spiele als Nationaltrainer Chiles. Seine Tätigkeit bei Chile endete mit 14 Siegen, 10 Unentschieden und 13 Niederlagen in 37 von ihn trainierten Spielen.[1]

Neben der Arbeit als Nationalspieler arbeitete Santibáñez für CD O’Higgins und danach bei CD Universidad Católica, bei dem er auch wegen des schlechten Abschneiden bei der Weltmeisterschaft entlassen wurde. Nach weiteren Station in Chiles erster Liga ging der frühere Redakteur 1985 erstmals in Ausland und schloss sich dem ecuadorianischen Erstligisten Barcelona SC an,[2] mit dem er in der ersten Saison direkt ecuadorianischer Meister wurde. Beim Ligarivale CD Filanbanco holte er in der darauffolgenden Saison die Vizemeisterschaft.

Rückkehr nach Chile und erneute Auslandstätigkeit Bearbeiten

1988 kam Santibáñez zu Unión Española, wo er die Mannschaft vor dem Abstieg bewahrte und so bekam er seinen Ruf als Retter vor dem Abstieg, denn auch die Santiago Wanderers 1990, CD Everton 1992 und Coquimbo Unido 1993 führte er zum Nichtabstieg. 1991 gelang dem Trainer mit Deportes Temuco die Meisterschaft der zweiten Liga. 1995 zog es den früheren Nationaltrainer Chiles dann nochmals nach Ecuador, wo er sich LDU Portoviejo anschloss. Nach fünf Jahren ohne Trainertätigkeit ging Santibáñez zum katarischen Klub Al-Arabi, wo er sechs Monate lang tätig war und dann nach Einmischung der Vereinsführung in Trainernetscheidungen zurücktrat.[3]

Letzte Karrierestationen Bearbeiten

2001 führte Santibáñez Deportes Arica in die Primera B und rettete das Team vor dem Abstieg in die dritte chilenische Fußballliga. Nach einem Ausflug ins Fernsehen war er zuletzt 2005 Trainer von Fernández Vial.[4]

Erfolge Bearbeiten

Unión San Felipe

Unión Española

Barcelona SC

Deportes Temuco

Persönliches Bearbeiten

Im August 2008 wurde Luis Santibáñez mit Leberproblemen in das Hospital del Salvador von Santiago de Chile eingeliefert.[5] Rund zwei Wochen später verstarb der frühere Trainer an Leberversagen.[6]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Luis Santibáñez. In: www.partidosdelaroja.com. Abgerufen am 3. September 2022 (spanisch).
  2. Fallece Santibáñez, ex DT de Barcelona. In: www.eluniverso.com. 5. September 2008, abgerufen am 3. September 2022 (spanisch).
  3. Luis Reyes: El desconocido paso de Luis Santibáñez en Qatar. In: chile.as.com. 24. Juli 2016, abgerufen am 4. September 2022 (spanisch).
  4. Luis Santibáñez será presentado el viernes como DT de Fernández Vial. In: www.alairelibre.cl. 13. Januar 2005, abgerufen am 4. September 2022 (spanisch).
  5. Luis Santibáñez se mantiene grave tras sufrir problema hepático. In: www.alairelibre.cl. 25. August 2008, abgerufen am 4. September 2022 (spanisch).
  6. Falleció Luis Santibáñez, técnico de la "Roja" en España 82. In: www.emol.com. 5. September 2008, abgerufen am 4. September 2022 (spanisch).