Liste der Mitglieder des liechtensteinischen Landtags (1882)

gewählte Mitglieder im Jahr 1882

Diese Liste führt die Mitglieder des Landtags des Fürstentums Liechtenstein auf, der aus den Landtagswahlen des Jahres 1882 hervorging. Die vom Volk zwischen dem 19. April und dem 25. April 1882 gewählten Wahlmänner trafen sich am 2. Mai 1882 in Vaduz und am 3. Mai in Mauren. Im Wahlkreis Oberland wurden sieben Abgeordnete gewählt, im Wahlkreis Unterland fünf. Außerdem wurden am 19. Mai 1882 drei Abgeordnete vom Landesfürsten Johann II. ernannt.

Um in den Landtag gewählt zu werden, benötigte man in den ersten beiden Wahlgängen die absolute Mehrheit aller anwesenden Wahlmänner. Konnten bis dahin immer noch nicht genügend Abgeordnete gewählt werden, reichte im dritten Wahlgang die relative Mehrheit.

Anzahl der Wahlmänner Bearbeiten

Nach der Liechtensteinischen Verfassung wurde der Landtag nicht direkt, sondern mittels Wahlmännern gewählt. Zwischen dem 19. April und dem 25. April 1882 fanden die Wahlen in den Schulhäusern aller Gemeinden statt. Die Anzahl der Wahlmänner, die eine Gemeinde stellte, richtete sich nach der Anzahl der Einwohner der Gemeinde. Für 100 Einwohner stellte sie zwei Wahlmänner, wobei die Einwohnerzahl auf volle 100 kaufmännisch gerundet wurde. Für die Landtagswahl 1882 stellten die elf Gemeinden folgende Wahlmänner.

Gemeinde Wahlmänner
Balzers 24
Eschen 20
Gamprin 8
Mauren 20
Planken 2
Ruggell 12
Schaan 22
Schellenberg 8
Triesen 24
Triesenberg 22
Vaduz 20
Gesamt 182

Liste der Mitglieder Bearbeiten

Die Wahlmänner des Wahlkreises Oberland trafen sich am 2. Mai 1882 im Schlosssaal in Vaduz, um die Wahl der Abgeordneten durchzuführen. Die Wahlmänner aus Unterland trafen sich einen Tag später, am 3. Mai 1882, im Batlinerschen Gasthaus in Mauren. Seit 1877 galt dabei, dass die Wahl auf jeden Fall zur angekündigten Uhrzeit begonnen wurde, auch wenn nicht alle Wahlmänner anwesend waren. Daher waren von den 114 aus dem Wahlkreis Oberland gewählten Wahlmännern nur 105 anwesend, von den 68 Unterland-Wahlmännern fehlte einer.

Bei der Wahl im Oberland wurden bereits im ersten Wahlgang acht Abgeordnete mit absoluter Mehrheit gewählt. Die letzten beiden, Wilhelm Schlegel und Wendelin Erni, erhielten beide 54 Stimmen, weswegen es zwischen beiden einen Losentscheid hätte geben müssen. Da aber gleichzeitig drei der acht gewählten die Wahl nicht annahmen, wurde trotzdem ein weiterer Wahlgang nötig. Erst im dritten Wahlgang konnte ein sechster Abgeordneter gewählt werden, der siebte rekrutierte sich aus dem Stellvertreter mit den meisten Stimmen, nämlich Ferdinand Walser.

Als die Wahlmänner aus der Gemeinde Schaan bemerkten, dass kein einziger Abgeordneter aus ihrer Gemeinde gewählt wurde, verliessen sie aus Protest das Wahllokal. Die Wahl konnte trotzdem zu Ende geführt werden, da immer noch mehr als die benötigten zwei Drittel der Wahlmänner übrig blieben.

Name Wahlkreis Bemerkungen
Josef Anton Amann Oberland Erster Wahlgang
Xaver Bargetze Oberland Erster Wahlgang
Franz Josef Beck Oberland Dritter Wahlgang
Franz Josef Biedermann Unterland Erster Wahlgang
Christian Brunhart Oberland Erster Wahlgang
Johann Baptist Büchel Ernennung wurde für Josef Erni zum Abgeordneten ernannt
Josef Erni Ernennung verstarb am 11. Dezember 1882, für ihn wurde Johann Baptist Büchel der Ältere ernannt
Wendelin Erni Oberland Erster Wahlgang
Gebhard Gantner Ernennung
Johann Gstöhl Unterland rückte 1885 für Peter Marxer nach
Sebastian Heeb Unterland Erster Wahlgang
Jakob Kaiser Unterland Zweiter Wahlgang
Franz Josef Kind Ernennung
Peter Marxer Unterland Erster Wahlgang; verstarb am 5. Juni 1885, für ihn rückte Johann Gstöhl nach
Martin Oehri Unterland Erster Wahlgang
Albert Schädler Oberland Erster Wahlgang
Johann Alois Schlegel Oberland Erster Wahlgang; nahm die Wahl nicht an
Wilhelm Schlegel Oberland Erster Wahlgang; nahm die Wahl nicht an
Ferdinand Walser Oberland rückte vor Beginn der Legislaturperiode nach
Franz Wolfinger Oberland Erster Wahlgang; nahm die Wahl nicht an

Liste der Stellvertreter Bearbeiten

Nach den Abgeordneten wurden deren Stellvertreter gewählt. Ebenfalls wurde hier in den ersten zwei Wahlgängen eine absolute Mehrheit und im dritten Wahlgang eine relative Mehrheit benötigt.

Name Wahlkreis Bemerkungen
Josef Isidor Brunhart Oberland Zweiter Wahlgang
Johann Gstöhl Unterland Zweiter Wahlgang; rückte 1885 für Peter Marxer nach
Franz Josef Kind Unterland Erster Wahlgang; nahm die Wahl nicht an
Rudolf Quaderer Oberland Erster Wahlgang; nahm die Wahl nicht an
Franz Josef Ritter Unterland Dritter Wahlgang
Ferdinand Walser Oberland Zweiter Wahlgang; rückte in den Landtag nach

Literatur Bearbeiten

  • Paul Vogt: 125 Jahre Landtag. 2. Auflage. Hrsg. vom Landtag des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 1987.

Weblinks Bearbeiten