Liste der Gemeinden im Bezirk Lienz

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Diese Liste der Gemeinden im Bezirk Lienz umfasst alle politischen Gemeinden des Tiroler Bezirks Lienz (Osttirol). Der Bezirk Lienz besteht aus insgesamt 33 Gemeinden, in denen 48.854 Einwohner[1] (Stand aller Bevölkerungszahlen 1. Jänner 2023) ihren Hauptwohnsitz haben. Bezogen auf die Fläche des Bezirks mit 2.020,08 Quadratkilometern ergibt dies eine Bevölkerungsdichte von rund 24 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Der Bezirk Lienz im Land Tirol

Der Bezirk Lienz ist der größte Bezirk in Tirol und ist mit 33 Gemeinden der Bezirk mit der vierthöchsten Anzahl an Gemeinden in Tirol. Von den 33 Gemeinden verfügt nur die Bezirkshauptstadt Lienz über das Stadtrecht. Weiters existieren mit Matrei in Osttirol, Nußdorf-Debant und Sillian drei Marktgemeinden.

Die größte Gemeinde Osttirols gemessen an der Einwohnerzahl ist die Bezirkshauptstadt Lienz mit aktuell 11.990 Einwohnern.[1] Einwohnerzahlmäßiges Gegenstück von Lienz ist die Gemeinde Untertilliach mit lediglich 211 Einwohnern.[1]

Flächenmäßig größte Gemeinde ist Matrei in Osttirol mit einem Gemeindegebiet von 277,77 km², wobei Matrei die zweitgrößte Gemeinde Tirols ist. Die flächenkleinste Kommune des Bezirks ist die Gemeinde Gaimberg mit einem nur 7,28 km² großen Gemeindegebiet.

Gemeinden im Bezirk Lienz Bearbeiten

Die angegebenen Gemeindenamen sind jeweils die offiziellen, von den Gemeinden geführten Gemeindebezeichnungen, wie sie per Landesgesetz festgelegt wurden.[2]

Sowohl die in dieser Liste aufgeführten Einwohnerzahlen als auch die daraus errechnete Bevölkerungsdichte (EW/km²) beziehen sich auf Angaben der Statistik Austria mit Stand 1. Jänner 2023. Es handelt sich hierbei jeweils ausschließlich um gemeldete Hauptwohnsitze. Ebenso wurden die Zahlen über die Gemeindeflächen den Angaben der Statistik Austria entnommen, als Quelle für die Katastralgemeinden diente das Geoinformationsservice des Landes Tirol.

 
Gemeindename Wappen Region Höhe[3] EWZ[1] Fläche[3] EW/km²[4] Katastralgemeinden Bild
Abfaltersbach   Pustertal 983 m 646 10,28 63 – Abfaltersbach  
Ainet   Iseltal 747 m 919 40,44 23 – Ainet
– Alkus
– Gwabl
 
Amlach   Pustertal 689 m 519 22,47 23 – Amlach  
Anras   Pustertal 1261 m 1.225 62,06 20 – Anras
– Asch mit Winkl
– Ried
Assling   Pustertal 1128 m 1.757 98,97 18 – Bannberg
– Burg-Vergein
– Dörfl
– Kosten
– Oberassling
– Penzendorf
– Schrottendorf
– Thal
– Unterassling
Außervillgraten   Villgratental 1287 m 731 79,10 9 – Außervillgraten  
Dölsach   Lienzer Talboden 731 m 2.311 24,16 96 – Dölsach
– Göriach
– Görtschach-Gödnach
– Stribach
 
Gaimberg   Lienzer Talboden 758 m 880 7,28 121 – Obergaimberg
– Untergaimberg
 
Heinfels   Pustertal 1078 m 1.008 14,58 69 – Panzendorf
– Tessenberg
 
Hopfgarten in Defereggen   Defereggental 1107 m 666 73,17 9 – Hopfgarten in Defereggen  
Innervillgraten   Villgratental 1402 m 900 87,84 10 – Innervillgraten  
Iselsberg-Stronach   Lienzer Talboden 1117 m 609 17,96 34 – Iselsberg
– Stronach
Kals am Großglockner   Kalser Tal 1324 m 1.113 180,55 6 – Kals  
Kartitsch   Pustertal 1353 m 755 58,91 13 – Hollbruck
– Kartitsch
 
Lavant   Lienzer Talboden 675 m 343 22,55 15 – Lavant  
Leisach   Pustertal 710 m 708 33,28 21 – Burgfrieden
– Leisach
Lienz   Lienzer Talboden 673 m 11.990 15,94 752 – Lienz
– Patriasdorf
 
Matrei in Osttirol   Iseltal 975 m 4.614 277,77 17 – Matrei in Osttirol Land
– Matrei in Osttirol Markt
 
Nikolsdorf   Lienzer Talboden 675 m 879 33,59 26 – Lengberg
– Nikolsdorf
– Nörsach
 
Nußdorf-Debant   Lienzer Talboden 713 m 3.410 53,44 64 – Obernussdorf
– Unternussdorf
 
Oberlienz   Lienzer Talboden 756 m 1.477 33,82 44 – Glanz
– Oberdrum
– Oberlienz
 
Obertilliach   Lesachtal 1450 m 672 65,05 10 – Obertilliach  
Prägraten am Großvenediger   Virgental 1312 m 1.134 180,36 6 – Prägraten  
St. Jakob in Defereggen   Defereggental 1389 m 813 186,10 4 – St. Jakob in Defereggen  
St. Johann im Walde   Iseltal 748 m 304 32,82 9 – St. Johann im Walde
St. Veit in Defereggen   Defereggental 1495 m 628 61,49 10 – St. Veit in Defereggen  
Schlaiten   Iseltal 876 m 452 36,62 12 – Schlaiten
Sillian   Pustertal 1103 m 2.022 36,26 56 – Arnbach
– Sillian
– Sillianberg
 
Strassen   Pustertal 851 m 800 17,03 47 – Strassen  
Thurn   Lienzer Talboden 855 m 627 12,27 51 – Thurn  
Tristach   Lienzer Talboden 1388 m 1.526 18,80 81 – Tristach  
Untertilliach   Lesachtal 1235 m 211 36,34 6 – Untertilliach
Virgen   Virgental 1194 m 2.205 88,81 25 – Virgen  

Ehemalige Gemeinden des Bezirks Lienz Bearbeiten

Im Bezirk Lienz kam es erstmals 1850/52 zu Gemeindezusammenlegungen, als zahlreiche Rotten im Pustertal zur Gemeinde Assling, Untergaimberg und Obergaimberg zur Gemeinde Gaimberg, sowie Stribach und Göriach zur Gemeinde Göriach-Stribach vereinigt wurden.

Einen massiven Einschnitt in die Verwaltungsstruktur des Bezirks Lienz bedeutete das Ende des Ersten Weltkriegs, in dessen Folge Osttirol durch den Friedensvertrag von St. Germain die Gemeinden Innichberg, Innichen, Sexten, Vierschach, Wahlen und Winnebach an Italien abtreten musste. In der Folge wurde der Gerichtsbezirk Sillian aufgelöst und die bei Osttirol verbliebenen Gemeinden dem Gerichtsbezirk Lienz zugeschlagen.

Zur umfangreichsten Änderung der Gemeindestruktur kam es durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten, wobei 1939 zahlreiche Osttiroler Gemeinden zusammengelegt wurden. 40 bisher unabhängige Gemeinden wurden im Zuge dieser Umstrukturierung zu nur noch 15 Gemeinden zusammengelegt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde diese Maßnahme teilweise wieder rückgängig gemacht. So erlangten Außervillgraten und Innervillgraten wieder ihre Unabhängigkeit, Schlaiten wurde aus Ainet ausgemeindet und auch Abfaltersbach und Tessenberg erhielten von Strassen wieder ihre Unabhängigkeit. Ebenso wurde Panzendorf aus Sillian ausgemeindet und die Gemeinde Grafendorf wieder aufgelöst, womit die Ortsteile Gaimberg und Thurn wieder ihre Selbständigkeit erlangten. Aus Döslach wurde wiederum die Gemeinde Iselsberg-Stronach herausgelöst. Ebenso wurden die Gemeinden Amlach und Lavant wieder selbständig, die ab 1939 zu Tristach gehört hatten.

Zur letzten Veränderung kam es 1974, als Tessenberg und Panzendorf zur Gemeinde Heinfels vereinigt wurden.

Gemeindename Anmerkung
Alkus 1939 mit Ainet, Gwabl und Schlaiten zur Gemeinde Ainet vereinigt
Arnbach 1939 mit Sillianberg zu Sillian eingemeindet
Bannberg 1939 nach Assling eingemeindet
Burgfrieden 1939 nach Leisach eingemeindet
Burg-Vergein ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Dörfl ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Glanz 1939 mit Oberdrum und Oberlienz zur Gemeinde Oberlienz vereinigt
Göriach 1852 mit Stribach zur Gemeinde Göriach-Stribach vereinigt, ab 1939 Teil von Dölsach
Göriach-Stribach 1939 mit Görtschach-Gödnach nach Dölsach eingemeindet
Görtschach-Gödnach 1939 mit Göriach-Stribach nach Dölsach eingemeindet
Grafendorf 1939 aus Gaimberg und Thurn gebildet. 1949 wieder aufgelöst
Gwabl 1939 mit Ainet, Alkus und Schlaiten zur Gemeinde Ainet vereinigt
Hollbruck 1939 nach Kartitsch eingemeindet
Innichberg 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Innichen
Innichen 1919 an Italien abgetreten
Iselsberg 1850 mit Stronach zur Gemeinde Iselsberg-Stronach vereinigt
Kosten ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Lengberg 1939 mit Nörsach und Nikolsdorf zur Gemeinde Nikolsdorf vereinigt
Matrei in Osttirol Land 1939 mit Matrei in Osttirol Markt zur Gemeinde Matrei in Osttirol vereinigt
Matrei in Osttirol Markt 1939 mit Matrei in Osttirol Land zur Gemeinde Matrei in Osttirol vereinigt
Nörsach 1939 mit Lengberg und Nikolsdorf zur Gemeinde Nikolsdorf vereinigt
Nußdorf in Osttirol 1969 in Nußdorf-Debant umbenannt
Oberassling ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Oberdrum 1939 mit Glanz und Oberlienz zur Gemeinde Oberlienz vereinigt
Obergaimberg 1850 mit Untergaimberg zur Gemeinde Gaimberg vereinigt
Obernußdorf 1939 mit Unternußdorf zur Gemeinde Nußdorf in Osttirol (ab 1969 Nußdorf-Debant) vereinigt
Panzendorf 1974 mit Tessenberg zu Heinfels vereinigt
Patriasdorf 1939 zu Lienz eingemeindet
Penzendorf ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Schrottendorf ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Sexten 1919 an Italien abgetreten
Sillianberg 1939 mit Arnbach zu Sillian eingemeindet
St. Justina 1850 nach Assling eingemeindet
Stribach 1852 mit Göriach zur Gemeinde Göriach-Stribach vereinigt, ab 1939 Teil von Dölsach
Stronach 1850 mit Iselsberg zur Gemeinde Iselsberg-Stronach vereinigt
Tessenberg 1974 mit Panzendorf zu Heinfels vereinigt
Thal 1850 nach Assling eingemeindet
Unterassling ab 1850 Teil der Gemeinde Assling
Untergaimberg 1850 mit Obergaimberg zur Gemeinde Gaimberg vereinigt
Unternußdorf 1939 mit Obernußdorf zur Gemeinde Nußdorf in Osttirol (ab 1969 Nußdorf-Debant) vereinigt
Vierschach 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Innichen
Villgraten 1939 aus Außervillgraten und Innervillgraten gebildet, 1949 wieder aufgelöst
Wahlen 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Toblach
Winnebach 1919 an Italien abgetreten, heute Teil der Gemeinde Innichen

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten


Literatur Bearbeiten

  • Martin Kofler: Osttirol. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Studienverlag, Innsbruck 2005, ISBN 3-7065-1876-7

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2023 (Gebietsstand 1.1.2023) (ODS) – Stand 1. Jänner 2023
  2. Tiroler Gemeindeordnung 2001 – TGO
  3. a b Statistik Austria, Wohnbevölkerung und Bürgerzahl der einzelnen Gemeinden
  4. Berechnung auf Grundlage der Einwohnerzahlen

Weblinks Bearbeiten