Liste der Deutschmeister

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Der Deutschmeister war der Landmeister des Deutschen Ordens in Deutschland. Ab 1309 mit dem Wechsel des Hochmeistersitzes von Venedig nach Marienburg erfolgt eine Unterstellung der Ordensbrüder in Österreich, Böhmen, Ungarn, Spanien, Italien, Armenien, Sizilien und Achaia unter den Schutz der Deutschmeister.[1]

Name von bis Bemerkungen
Hermann Balk 1219 1230
Dietrich? 1231 1231
Heinrich von Hohenlohe 1232 1242
Berthold von Tannenrode 1243 1245 vermutlich aus dem Geschlecht von Tannroda
Albert von Bastheim 1247 1248
Albrecht von Hallenberg 1248 1251
Eberhard von Sayn 1251 1254 siehe Die ersten Grafen von Sayn
Dietrich von Grüningen (auch: Gröningen) 1254 1256
Konrad von Nürnberg[2] 1257 1264
Werner III. von Battenberg 1264 1272[3]
Gerhard von Hirschberg 1272[4] 1279 siehe Hirschberger
Matthias (von Lonnich)[5] 1281 1283
Konrad von Feuchtwangen 1284 1290
Zürch von Stetten 1290 1295[6] erste Amtszeit
Gottfried von Hohenlohe 1296 1297[7] danach am 3. Mai 1297 in Venedig zum 14. Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt
Johannes de Neszelrid
(Johann von Nesselröden)
(auch Nesselrode, Nesselrieden)
1297 1298 siehe Nesselröden (Adelsgeschlecht)
Siegfried von Feuchtwangen 1298 1303
Winrich von Bosweil 1303 1304
Eberhard von Sulzberg (zu Bughein)[8] 1305 1323 (1321)[9]
mögliche Vakanz 1321 1324 [9][10]
Konrad von Gundelfingen[11] 1323 (1324)[10] 1329 Gundelfingen-Hellstein (Adelsgeschlecht)[12]
Ulrich von Stetten
(eigentlich Zürch von Stetten)
1329 1330 zweite Amtszeit, siehe Stetten (Adelsgeschlecht)
Wolfram von Nellenburg 1329[13] (1331[14]) 1361
Philipp von Bickenbach 1361 1375 siehe Bickenbach (Adelsgeschlecht)
Gottfried von Hanau 1375 1375 Sohn Ulrich II. (Herr von Hanau),
vgl. Hanau (Adelsgeschlecht)
Johann von Heyn 1376 1379
Konrad Rüd von Collenberg 1379 1382
Siegfried von Venningen 1382 1393 siehe auch Herren von Venningen
Johann von Ketze 1393 1396
Konrad von Egloffstein 1396 1416
Dietrich von Weitershausen 1416 1420 [15][16]
Eberhard von Saunsheim 1420 ?
Eberhard von Stetten 1441/43 1447 siehe Stetten (Adelsgeschlecht)
Jost von Venningen 1447 3. November 1454 Resignation (Rücktritt) auf dem Kapitel zu Prozelten
Ulrich von Lentersheim 11. Mai 1455[17] 9. Mai 1479[18] siehe Lentersheim (Adelsgeschlecht), Resignation auf dem Großkapitel zu Prozelten, † 22. Mai 1481 in Weißenburg[18][19]
Reinhard von Neipperg 1479 1489 siehe Neipperg (Adelsgeschlecht)
Andreas von Grumbach
(auch Endres von Grumbach)[20]
vor 26. Mai 1489 1498 siehe Grumbach (Ministeriale)
Hartmann von Stockheim 1. September 1499[21] † 27. Januar 1510[22] Von 1488 bis 1494 Komtur zu Horneck.[23] Siehe Stockheim (Adelsgeschlecht)
Johann Adelmann von Adelmannsfelden 12. Mai 1510[24] † 17. Februar 1515 siehe Familie Adelmann von Adelmannsfelden
Dietrich von Cleen[25] 1515 1526
Walther von Cronberg 1526 1543

Nach der Säkularisation des Ordens unter dem letzten in Preußen residierenden Hochmeister Markgraf Albrecht von Brandenburg im Jahre 1525 wurde der Deutschmeister Walther von Cronberg auf dem Augsburger Reichstag 1530 von Kaiser Karl V. mit der hochmeisterlichen Würde und mit Preußen belehnt.

Seitdem führte das Oberhaupt des Deutschen Ordens den Titel Hoch- und Deutschmeister.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bestellsignatur: JL 425 Bd 1 Qu. 221 Sammlung Breitenbach im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 17. März 2016
  2. Archivalien: Konrad von Nürnberg (verstorben vor 5. Dezember 1265), Urkunden im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 20. März 2016
  3. Archivalie JL 425 Bd 1 Qu. 103: Amtsaufgabe durch Resignation; im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 20. März 2016
  4. Archivalien Gerhard von Hirschberg im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 20. März 2016
  5. urkundlich von 1274 bis 1295, auch Landkomtur der Kammerballei Koblenz
  6. Archivalien des DM Zürch von Stetten im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 18. März 2016
  7. Archivalien des DM Gottfried von Hohenlohe-Weikersheim im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 18. März 2016
  8. 1291/97 Komtur auf Beuggen, 1301/02 Landkomtur der Deutschordensballei Franken, 1314/15 auch Landkomtur zu Marburg; aus dem Geschlecht der Herren von Sulzberg mit Stammburg Sulzberg und Zweig auf Schloss Sulzberg (Möttelischloss) in der Schweiz
  9. a b Im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg) befindet sich eine Sammlung historischer Dokumente zu den Deutschmeistern datiert 1058–1809: Sammlung Breitenbach - hier wird Eberhard nur bis 1321 geführt und ist vermutlich auch in diesem Jahr verstorben
  10. a b Nach der Rezeption zu Regesten König Ludwig IV. und einer Urkunde von 1323 [RI VII H. 1 n. 51, in: Regesta Imperii Online] (abgerufen am 17. März 2016) ist die Auffassung, das Konrad erst ab Sommer 1324 Deutschmeister wurde.
  11. Karl H. Lampe: Gundelfingen, Konrad von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 314 f. (Digitalisat).
  12. Gundelfingen-Hellenstein auf www.historisches-lexikon-bayerns.de, abgerufen am 17. März 2016
  13. JL 425 Bd 2 Qu. 1 im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 20. März 2016
  14. Johannes Voigt: Geschichte des Deutschen Ritter-Ordens in seinen zwölf Balleien in Deutschland, Band 1, Berlin 1857, S. 652
  15. https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/MPZDRUXYY7CMHK7XMQKENZ3J76KY7LFL
  16. https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=19231&sprungId=1183074&letztesLimit=suchen
  17. Die Bestätigung des neugewählten DM Ulrich von Lentersheim erfolgte durch den Hochmeister Ludwig von Ellrichshausen am 10. Februar 1455: Findbuch Archivalie JL 425 Bd 4 Qu. 39 im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 18. März 2016
  18. a b Archivalie: JL 425 Bd 4 Qu. 124 im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 18. März 2016
  19. Bernhart Jähnig: Lentersheim, Ulrich von. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 14 (1985), S. 219.
  20. Findbuch JL 425: Urkunden zu Endres von Grumbach im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 18. März 2016
  21. Wahlkapitel zu Frankfurt (am Main), 1499 Sept. 1; Präsentation des Hartmann von Stockheim, Kt zu Kapfenburg, und des Johann Adelmann von Adelmannsfelden, Kt zu Blumenthal, beim HM Friedrich von Sachsen, 1499 Sept. 4; Konfirmation des DM Hartmann von Stockheim durch HM Friedrich von Sachsen, 1499 Okt. 27 im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 17. März 2016
  22. Tod des DM Hartmann von Stockheim zu Horneck, 1510 Jan. 27 im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 17. März 2016
  23. Volker Zimmermann: Hartmann von Stockheim. Verfasser eines dt. Roßarzneibuches. In: Burghart Wachinger u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 3: Gert van der Schüren - Hildegard von Bingen. De Gruyter, Berlin/ New York 1981, ISBN 3-11-007264-5, Sp. 527–528.
  24. Wahlkapitel zu Frankfurt am Main Wahl des Johann Adelmann von Adelmannsfelden, Kt Mgh, zum DM im Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), abgerufen am 17. März 2016
  25. https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=19231&klassi=001.005&anzeigeKlassi=001.005.003

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten