Kurt Rühlmann

deutsch-französischer Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime

Kurt Rühlmann (26. April 1903 in Beelitz8. Januar 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden) war ein deutscher Schlosser und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Er wurde von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und durch das Fallbeil hingerichtet.

Stolperstein am Dirschelweg 16

Leben Bearbeiten

 
Gedenktafel für Paul Hirsch, Paul Junius, Karl Ladé, Kurt Rühlmann, Stanislaus Szczygielski, Hermann Wolff und Walter Zimmermann in der Großbeeren­straße 2 in Berlin-Mariendorf

Rühlmann war gelernter Schlosser. Ab 1936 arbeitete er in den Askania Werken in Berlin-Weißensee als Mechaniker, ab 1942 als Terminbearbeiter. Er wohnte in Mariendorf, Straße 14 (heute Freibergstraße) Nr. 16.[1]

Er war Mitglied im Deutschen Metallarbeiter-Verband, der Internationalen Arbeiterhilfe und 1927/28 auch in der KPD, aus der er – weil er, wie auch sein Vater, der militanten DNVP-Vorfeldorganisation Stahlhelm angehörte – ausgeschlossen wurde.

Als Mitglied der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation nahm Rühlmann an Beratungen über die Widerstandsarbeit gegen die Rüstungsproduktion in den Askania Werken teil und verbreitete Flugschriften.[2] Die Gestapo verhaftete ihn im Juli 1944, der Volksgerichtshof verurteilte ihn gemeinsam mit Karl Ladé, Stanislaus Szczygielski und Walter Zimmermann am 29. oder 30. November 1944[3] zum Tod durch das Fallbeil.[4][5] Das Urteil wurde am 8. Januar 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden vollstreckt.[6]

Ehrungen Bearbeiten

  • In der Großbeerenstraße 2 in Berlin-Mariendorf befindet sich seit 2014 eine Gedenktafel für sechs durch die NS-Justiz ermordete Arbeiter und Angestellte der Askania-Werke, darunter auch Kurt Rühlmann.[7]
  • Vor dem Haus Dirschelweg 16 in Berlin-Mariendorf befindet sich seit 17. November 2008 ein Stolperstein[8], der an den hingerichteten Widerstandskämpfer erinnert.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kurt Rühlmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kurt Schilde: Vom Columbia-Haus zum Schulenburgring: Dokumentation mit Lebensgeschichten von Opfern des Widerstandes und der Verfolgung von 1933 bis 1945 aus dem Bezirk Tempelhof. Berlin: Hentrich 1987, 125
  2. Hans-Joachim Fieber, Lothar Berthold, Michele Barricelli: Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945: ein biographisches Lexikon, Volume 5, Trafo-Verlag 2004, 13
  3. Divergierende Angaben; möglich ist auch, dass der Prozess zwei Tage gedauert hat.
  4. Wir klagen an!: 800 Nazi-Blutrichter : Stützen des militaristischen Adenauer-Regimes, Ausschuss für Deutsche Einheit 1959, 95
  5. Emil Ackermann: Aus der Tempelhofer Geschichte: Naziterror und Widerstand, VdA 1984, 25
  6. Gerhart Haas: Deutschland im Zweiten Weltkrieg: Die Zerschlagung des Hitlerfaschismus und die Befreiung des deutschen Volkes : Juni 1944 bis zum 8. Mai 1945, Pahl-Rugenstein 1985, 265
  7. Einweihung des Denkzeichens an den Arbeiterwiderstand in der Askania Werke AG gegen das NS-Regime (Memento vom 28. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 9. März 2015
  8. Liste der Stolpersteine in Berlin-Mariendorf