Kreuzweiher-Langensee

Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg

Das Gebiet Kreuzweiher-Langensee ist ein mit Verordnung vom 21. Dezember 1973 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes und am 20. Oktober 1994 erweitertes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4070) im Gebiet der baden-württembergischen Gemeinde Neukirch in Deutschland.

Naturschutzgebiet
„Kreuzweiher-Langensee“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

NSG Kreuzweiher-Langensee

NSG Kreuzweiher-Langensee

Lage Neukirch im Bodenseekreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 74,09 ha
Kennung 4.070
WDPA-ID 164258
Geographische Lage 47° 39′ N, 9° 41′ OKoordinaten: 47° 38′ 37″ N, 9° 41′ 17″ O
Kreuzweiher-Langensee (Baden-Württemberg)
Kreuzweiher-Langensee (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 21. Dezember 1973
20. Oktober 1994 (Erweiterung)
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
Kreuzweiher

Lage Bearbeiten

Das rund 75 Hektar große Naturschutzgebiet Kreuzweiher-Langensee, im Südwesten Neukirchs, zwischen den Ortsteilen Wildpoltsweiler, Unterlangensee, Oberlangensee und Wittenberg, auf einer Höhe von rund 440 m ü. NN gelegen, gehört naturräumlich zum Westallgäuer Hügelland.

Schutzzweck Bearbeiten

Wesentlicher Schutzzweck des NSG Kreuzweiher-Langensee ist die Erhaltung eines reich strukturierten Ökosystems. Es besteht aus den beiden Weihern Kreuzweiher und Langensee, deren Wasserflora, Verlandungsgürtel im Uferbereich, nährstoffarme Flach- und Hangquellmoorbereiche, Pfeifengras-Streuwiesen, Streuobstwiesen, Erlenbruchwaldbereiche und Grünlandflächen als Pufferzonen zur Vermeidung weiterer Intensivierung landwirtschaftlich genutzter Flächen im Umgebungsbereich des Feuchtgebiets dienen.

Hydrologie Bearbeiten

Langensee
Der Zulauf des 5,6 Hektar großen Langensees erfolgt über Wiesengräben, das Einzugsgebiet umfasst etwa 67 Hektar. Die mittlere Tiefe des Sees beträgt 1,1 Meter, die maximale Tiefe 1,4 Meter, sein Volumen rund 59.000 Kubikmeter. Der Ablauf des Langensees erfolgt in den Kreuzweiher.

Kreuzweiher
Der Kreuzweiher besitzt ein Einzugsgebiet von etwa 450 Hektar. Hauptzulauf ist der begradigte Wiesengraben, in den die Zuläufe aus Richtung Hüttensee, Neukirch und Bernried münden, vom Langensee her. Er hat eine Wasserfläche von 5,7 Hektar. Seine durchschnittliche Tiefe beträgt 1,3 Meter, die maximale Tiefe 2,0 Meter; somit ergibt sich ein Volumen von 74.400 Kubikmetern. Der Ablauf erfolgt über Kreuzweiherbach und Bollenbach in die Argen.

Flora und Fauna Bearbeiten

Flora Bearbeiten

 
Sumpf-Blutauge
(Potentilla palustris)
 

Aus der schützenswerten bzw. beobachteten Flora sind folgende Pflanzenarten (Auswahl) zu nennen:[1]

Fauna Bearbeiten

Aus der schützenswerten bzw. beobachteten Fauna sind folgende Tierarten (Auswahl) zu nennen:

Fische Bearbeiten

Insekten Bearbeiten

 
Skabiosen-Scheckenfalter
(Euphydryas aurinia)

Vögel Bearbeiten

 
Haubentaucher
(Podiceps cristatus)

Wanderweg Bearbeiten

Um das Naturschutzgebiet führt ab Wildpoltsweiler (hier Parkplatz und Bademöglichkeit im Kreuzweiher) über Unterlangensee, Oberlangensee und Summerau zurück nach Wildpoltsweiler ein etwa sieben Kilometer langer Rundweg mit leichten bis mittelschweren Steigungen. Ein Teil dieses Weges verläuft parallel mit der ersten Etappe des Jubiläumswegs Bodenseekreis, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.

Sportliche Möglichkeiten Bearbeiten

Am Abfluss des Kreuzweihers, nahe Wildpoltsweiler, ist eine Bademöglichkeit mit Steg und Liegewise geboten.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S. 282–284.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. zum Teil genannt von S. Gors: Die Vegetation des LSG Kreuzweiher im Württembergischen Allgäu. Landesstelle Naturschutz Landschaftspflege Baden-Württemberg, Vol. 37, 1969, S. 7–61.