Konstitution (Chemie)

Anzahl und Art der chemischen Bindungen zwischen Atomen in einem Molekül

Die Konstitution ist die Menge und Art der Atome und Bindungen (einschließlich der Bindungsordnungen) in einem Molekül. Die räumliche Anordnung der Atome eines Moleküls wird durch die Konstitution jedoch nicht beschrieben.[1][2][3] Konstitutionsisomere besitzen dieselbe Summenformel, unterscheiden sich aber in der Reihenfolge und/oder der Art, in der ihre Atome verknüpft sind. Informationen zur Konstitution sind bei den meisten Molekülen, insbesondere denjenigen Naturstoffen, die keine Biopolymere sind, nicht trivial erhältlich.

An das mittlere C-Atom sind zwei H-Atome gebunden. Hier der Kohlen­wasser­stoff Propan.

Mithilfe der NMR-Spektroskopie und der Röntgenstrukturanalyse ist es möglich, die Konstitution unbekannter (Natur-)Stoffe zu bestimmen. In der organischen Chemie benutzt man zum Beispiel die Präfixe primär, sekundär und tertiär, um zum Ausdruck zu bringen, wie viele Wasserstoffatome neben anderen Substituenten an das jeweilige Kohlenstoffatom gebunden sind.

Ein Beispiel für eine Konstitutionsinformation findet man im Propan (C3H8); hier stellt das zweite ein sekundäres Kohlenstoffatom dar.

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Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 18–24, ISBN 3-342-00280-8.
  2. Constitution (C01282). In: Compendium of Chemical Terminology (Gold Book). International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC), abgerufen am 2. Januar 2023 (englisch).
  3. G. P. Moss: Basic terminology of stereochemistry (IUPAC Recommendations 1996). In: Pure and Applied Chemistry. Band 68, Nr. 12, 1. Januar 1996, ISSN 1365-3075, S. 2193–2222, doi:10.1351/pac199668122193 (degruyter.com [abgerufen am 2. Januar 2023]).