Konrad Breitenborn

deutscher Historiker und Politiker, MdL

Konrad Breitenborn (* 1. Juli 1950 in Halle (Saale)) ist ein deutscher Historiker und Museumsfachmann.

Konrad Breitenborn (vorn) bei der Enthüllung des Bismarckdenkmals in Wernigerode, 2016

Leben Bearbeiten

Breitenborn studierte von 1969 bis 1973 Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des von Karl Üblacker geleiteten Feudalmuseums Schloss Wernigerode. Nach der Promotion A zum Dr. phil. (1980) habilitierte er sich 1992 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für das Fach Neuere Geschichte.[1]

Breitenborn wurde durch zahlreiche Publikationen im Bereich der regionalen Kulturgeschichte und der Landesgeschichte Sachsen-Anhalts sowie als Herausgeber einschlägiger Quelleneditionen bekannt. Von 1993 bis 1996 war er wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Kunst- und Kulturgut Schloss Wernigerode, 1996 wurde er Abteilungsleiter Wissenschaft und 1997 Stellvertreter des Direktors der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig war er Lehrbeauftragter des Instituts für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die ihn 2005 zum Honorarprofessor ernannte.

Breitenborn ist Inhaber etlicher Ehrenämter, u. a. Ehrenpräsident des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt und stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Demokratie- und Zeitgeschichte Sachsen-Anhalt e. V. Seit 2003 ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt.

Am 8. Oktober 1996 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.[2][3] Am 11. November 2022 wurde Breitenborn mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt geehrt.

Politik Bearbeiten

Breitenborn trat 1970 der DDR-Blockpartei LDPD bei.[4] Von 1990 bis 1994 war er Mitglied der FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt. Er ist ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt.[5]

Werke Bearbeiten

  • Im Dienste Bismarcks – Die politische Karriere des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode, Verlag der Nation, Berlin 1984, ISBN 3-373-00394-6.
  • Bismarck. Kult und Kitsch um den Reichsgründer. Aus den Beständen des früheren Bismarck-Museums in Schönhausen (Elbe) und dem Archiv der ehemaligen Stendaler Bismarck-Gesellschaft, Leipzig/Frankfurt am Main 1990
  • Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode. Deutscher Standesherr und Politiker der Bismarckzeit. Ausgewählte Dokumente. Jüttners Buchhandlung, Wernigerode 1993, ISBN 3-910157-01-7.
  • Die Bodenreform in Sachsen-Anhalt: Durchführung, Zeitzeugen, Folgen; Tagung in Stendal am 21. und 22. November 1997 / [hrsg. von Rüdiger Fikentscher und Boje Schmuhl in Verbindung mit Konrad Breitenborn als gemeinsame Veröffentlichung der Gesellschaft für Demokratie- und Zeitgeschichte Sachsen-Anhalt e. V. und der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt], Stekovics, Halle an der Saale 1999, ISBN 3-932863-16-X.
  • Die Aktion Ungeziefer. Zwangsaussiedlung aus dem Kreis Wernigerode im Frühjahr 1952 – Aufsätze zum 775-jährigen Jubiläum der Stadt Wernigerode/775 Jahre Stadtrecht Wernigerode, in: Harz-Zeitschrift, Hrsg.: Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e. V., 56. Jg. 2004, Berlin; Wernigerode: Lukas Verl., 2005, ISSN 0073-0882, DNB 011249188, ISBN 3-936872-42-2, OCLC 470195792.
  • Deutscher Gruß mit Weidmannsheil. Das Staatsjagdrevier „Letzlinger Heide“ in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. (= Veröffentlichungen der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Heft 8) Janos Stekovics, Dößel 2023, ISBN 978-3-89923-448-0.

Literatur Bearbeiten

  • Holzapfel, Klaus-Jürgen (Hrsg.): Landtag von Sachsen-Anhalt: 1. Wahlperiode 1990–1994 (Volkshandbuch), 2., erweiterte Auflage, Stand 15. Oktober 1992, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1992, ISBN 3-87576-298-3, S. 12

Weblinks Bearbeiten

Commons: Konrad Breitenborn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Konrad Breitenborn: Graf Otto zu Stollberg-Wernigerode. Aspekte der politischen Kultur der Bismarckzeit. Hrsg.: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Halle/Wittenberg 1992 (Habilitationsschrift).
  2. Auskunft des Bundespräsidialamtes
  3. Konrad Breitenborn, Honorarprofessor, regionale Kulturgeschichte. In: uni-magdeburg.de. Abgerufen am 25. Juni 2015.
  4. Holzapfel, Klaus-Jürgen (Hrsg.): Landtag von Sachsen-Anhalt: 1. Wahlperiode 1990–1994 (Volkshandbuch), 2., erweiterte Auflage, Stand 15. Oktober 1992, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1992, ISBN 3-87576-298-3, S. 12
  5. Historische Kommission. Ordentliche Mitglieder. In: hiko-sachsen-anhalt.de. Historische Kommission für Sachsen-Anhalt, abgerufen am 25. Juni 2015.