Kommandierender Admiral Norwegen

Kommandobehörde der deutschen Kriegsmarine in Oslo im Zweiten Weltkrieg

Die Dienststelle Kommandierender Admiral Norwegen wurde im April 1940 nach der deutschen Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg als Kommandobehörde der Kriegsmarine mit Sitz in Oslo aufgestellt und hatte das Zuständigkeitsgebiet für ganz Norwegen einschließlich des Küstenvorfelds. Am 1. Februar 1943 erhielt sie die Bezeichnung Marineoberkommando Norwegen, und der Kommandierende Admiral wurde zum Oberbefehlshaber ernannt.[1] Er unterstand dem Marinegruppenkommando Nord in Wilhelmshaven.

Führung Bearbeiten

Als Kommandierender Admirale war nur der Generaladmiral Hermann Boehm eingesetzt.[1]

Als Chef des Stabes waren eingesetzt:[1]

Gliederung des Befehlsbereichs Bearbeiten

Dem Kommandierenden Admiral Norwegen wurden nach der Besetzung Norwegens ab April 1940 mehrere Befehlsbereiche und Dienststellen unterstellt.

Befehlsbereiche Bearbeiten

Der Befehlsbereich des Kommandierenden Admirals Norwegen gliederte sich in drei Bereiche:

Dienststellen Bearbeiten

Folgende Dienststellen und Verbände waren dem Kommandierenden Admiral Norwegen direkt unterstellt:[1]

Sicherungsverbände Bearbeiten

Während der Großteil der Marinesicherungsverbände den nachgeordneten Befehlshabern unterstellt waren, führte der Kommandierende Admiral Norwegen folgende zwei Verbände direkt:[2]

  • 11. Minensuchflottille
  • 17. U-Bootsjagdflottille

Organisation unterstellter Befehlsbereiche und Dienststellen Bearbeiten

[A 1]

Admiral der norwegischen Südküste Bearbeiten

Der Admiral der norwegischen Südküste war ein nur von April bis August 1940 bestehender Befehlsbereich, der dem Kommandierenden Admiral Norwegen direkt unterstand. Der Stab befand sich in Kristiansand-Süd. Der Befehlsbereich erstreckte sich von der Grenze zwischen Norwegen und Schweden bis zum Jøssingfjord im Südosten der Provinz Rogaland.

Einziger Admiral der norwegischen Südküste war Konteradmiral Otto Schenk. Ihm unterstanden folgende Dienststellen:

Im August 1940 wurde der Befehlsbereich aufgeteilt. Der Seekommandant Oslo wurde dem Kommandierenden Admiral Norwegen als Kommandant der Seeverteidigung Oslofjord direkt unterstellt, während der Seekommandant Kristiansand-Süd dem Befehlsbereich des Admirals westliches Norwegen zugeteilt wurde. Die Führung verlegte nach Tromsö, um dort den Befehlsbereich des Admirals norwegisches Polarmeer aufzustellen.[3]

Chef des Stabes war kurzzeitig von der Aufstellung bis Juni 1940 Kapitän zur See Hans Hartmann und dann im Juni/Juli 1940 Kapitän zur See Günther von der Forst (später u. a. Kommandant der Seeverteidigung Stavanger und Seekommandant T) und bis zur Auflösung der Dienststelle im August 1940 Korvettenkapitän Wilhelm Töttcher.

Oberwerftstab Norwegen Bearbeiten

Der Oberwerftstab Norwegen wurde im Oktober 1940 unter der Bezeichnung Werftbeauftragter Norwegen aufgestellt und später umbenannt. Als Werftbeauftragte bzw. Chefs des Oberwerftstabs waren eingesetzt:[1]

  • Korvettenkapitän Werner Reidenbach, Oktober 1940 – April 1943
  • Konteradmiral Arno Schmidt (ehemals beim Marinearsenal Kiel/Kriegsmarinearsenal Kiel und beim Kriegsmarinearsenal Gotenhafen), Mai 1943 – November 1944
  • Konteradmiral (Ing.) Max Schenitzki, November 1944 – April 1945
  • Konteradmiral (Ing.) Hans Voß, April – Mai 1945

Kriegsmarinewerft Horten Bearbeiten

Die Kriegsmarinewerft Horten wurde nach der Besetzung Norwegens eingerichtet. Nach schweren Schäden durch Luftangriffe im Februar 1945 wurde sie zu einem Arsenal herabgestuft.[1] Ihr unterstanden:

  • Torpedofabrik Horten
  • Bauaufsicht der Kriegsmarine Horten
  • Zweigstellen in Oslo, Fredrikstad und Sandefjord

Als Oberwerftdirektor bzw. Arsenalkommandant waren eingesetzt:

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XII, Kapitel 1, S. 1 f.
  2. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band I, Hauptkapitel VI, Kapitel 1, S. 1 f.
  3. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XII, Kapitel 2, S. 1 f.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Die folgenden Abschnitte enthalten Informationen zu Dienststellen, die keinen eigenen Artikel rechtfertigen und nicht anderenorts beschrieben sind.
  2. a b Ursprüngliche Bezeichnung. Die Bezeichnung „Kommandant der Seeverteidigung“ wurde erst am 1. April 1941 eingeführt.