Kloster Sießen

Kloster in Deutschland

Das Kloster Sießen ist ein Kloster im Bad Saulgauer Ortsteil Sießen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.

Kloster Sießen, 1728

Geschichte Bearbeiten

Dominikanerinnen (1260–1860) Bearbeiten

 
Kloster Sießen von Nordosten
 
Kloster Sießen
 
Klosterkirche Sießen

Im Jahr 1251 schenkte Ritter Steinmar von Sießen-Strahlegg dem Konvent der Schwestern von „Sulegen“ sein Stadthaus in der Saulgauer Bogengasse 15. 1260 schenkte er den Dominikanerinnen von „Sulgay“ seinen Hof in „Süessen“ und das Patronatsrecht der dortigen Kirche. Die Wendelinuskapelle samt Eremitage am Sießener Fußweg entstand 1386.

1632/34 wurde das Kloster von Schweden geplündert und in Brand gesetzt.

1716/22 wurden von dem Vorarlberger Baumeister Franz Beer von Au die Klostergebäude im Stil des Barock neu erbaut.

Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Der Fürst von Thurn und Taxis erhielt die Besitzungen des Dominikanerinnenklosters und die Wendelinuskapelle.

Franziskanerinnen (1860 bis heute) Bearbeiten

Seit 1860 werden die Gebäude als Kloster der Franziskanerinnen von Sießen genutzt.

Zwischen 1935 und 1938 verfügte das NS-Regime die Schließung des Klosters und Vertreibung der Nonnen. Von 1940 bis 1945 war das Kloster „per Verfügung der Volksdeutschen Mittelstelle […] mitsamt der Landwirtschaft, allem lebenden und toten Inventar zur Unterbringung von Auslandsdeutschen beschlagnahmt.“[1]

Im Mutterhaus Kloster Sießen leben heute (Stand Nov. 2022) etwa 70 Franziskanerinnen.

Kloster- und Pfarrkirche St. Markus Bearbeiten

Die barocke Klosterkirche wurde im Zuge des Neubaus des Klosters zwischen 1726 und 1729 von den Brüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann aus Landsberg am Lech erbaut und ausgestaltet. Sie wurde 1733 geweiht.

Eine Vorgängerkirche wurde 1348 in das Kloster Sießen inkorporiert und im 17. Jahrhundert barockisiert. An ihrer Stelle steht heute ein Gästehaus des Klosters.

Hummelsaal Bearbeiten

Im Kloster erinnert ein Ausstellungssaal an die bekannteste Ordensschwester von Sießen, die Malerin und Zeichnerin Maria Innocentia Hummel (1909–1946).

Veranstaltungen Bearbeiten

Jedes Jahr kommen Ende September Pilger aus allen deutschsprachigen Ländern zum im Kloster stattfindenden Franziskusfest nach Sießen. Am 1. Mai findet jedes Jahr das Kinderfranziskusfest statt, unter anderem war 2005 Weihbischof Thomas Maria Renz zu Gast.

 
Wirtschaftsgebäude des Klosters Sießen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Franziska Heller: … als alles begann! Geschichte der Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen. (pdf; 208 kB) In: klostersiessen.de. 2003, S. 7, abgerufen am 12. August 2023.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kloster Sießen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 0′ 1,4″ N, 9° 28′ 26,4″ O