Klaus Rohrberg

deutscher Sportwissenschaftler und Hochschullehrer

Klaus Rohrberg (* 5. Mai 1932; † 23. Juli 2016)[1] war ein deutscher Sportwissenschaftler und Hochschullehrer.

Leben Bearbeiten

Rohrberg schloss 1979 an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig seine Promotion B ab, der Titel seiner Arbeit lautete „Sportliche Tätigkeit und sozialistische Persönlichkeitsentwicklung: eine theoretisch-soziologische Betrachtung dieser Beziehung unter besonderer Berücksichtigung des Sportunterrichts“.[2] Von 1985 bis 1994 hatte er an der Pädagogischen Hochschule Zwickau beziehungsweise ab 1992 nach deren Eingliederung an der Universität Chemnitz/Zwickau eine Professur für Geschichte und Theorie der Körperkultur inne.[3] Rohrberg befasste sich unter anderem mit dem Zusammenhang von Sport und sozialistischer Gesellschaft,[4] dem Sportunterricht,[5] der Persönlichkeitsentwicklung in sportlicher Hinsicht,[6] der „Motivierung Jugendlicher für das Sporttreiben“,[7] dem Bereich „Bedürfnisse und sportliche Tätigkeit“,[8] „sportiven Wertorientierungen von Schülern“,[9] der „Rolle der Sportsoziologie bei der Entwicklung des Freizeitsports in der ehemaligen DDR“.[10]

Nach seiner Emeritierung veröffentlichte Rohrberg unter anderem Aufsätze zu sportgeschichtlichen Themen wie zur Breitensportentwicklung in der DDR (erschienen 1999 in der Zeitschrift Sportwissenschaft),[11] zum Thema „Individualisierung und Sport“ und der Frage, ob der Volkssport in der DDR vernachlässigt wurde.[12]

2007 veröffentlichte er gemeinsam mit Fred Gras sowie Bero Rigauer „Sportsoziologie und Sportpraxis in der DDR und der BRD. Eine vergleichende Studie“, die keinen von Ost-West-Denken und gegenseitiger Konkurrenz geprägten Ansatz wählen wollte, sondern das Ziel verfolgte, „einen soziologischen Dialog auf der Ebene einer empathischen und aufklärenden Kommunikation zu führen“.[13]

2006 beklagte er rückblickend einen „Krieg gegen die DDR“ seitens des Westens, der sich auch auf den Sport erstreckt und unter anderem „Boykott, Verleumdung und Abwerbung“ umfasst habe.[14]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gedenkseite von Klaus Rohrberg. In: freiepresse.de. Abgerufen am 4. Februar 2019.
  2. Klaus Rohrberg: Sportliche Tätigkeit und sozialistische Persönlichkeitsentwicklung : eine theoretisch-soziologische Betrachtung dieser Beziehung unter besonderer Berücksichtigung des Sportunterrichts /. 1979 (uni-leipzig.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  3. DIE AUTOREN. (PDF) In: Beiträge zur Sportgeschichte, Heft 9/ 1999. Abgerufen am 5. Februar 2019.
  4. Klaus Rohrberg: Sportliche Taetigkeit als soziale Aktivitaet des Menschen in der sozialistischen Gesellschaft. In: Theorie und Praxis der Körperkultur. Band 31, Nr. 3, 1982, ISSN 0563-4458, S. 188–191 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  5. Klaus Rohrberg: Die Bedeutung des Kollektivs fuer die Persoenlichkeitsentwicklung der Schueler im Sportunterricht. In: Körpererziehung. Band 24, Nr. 8/9, 1974, ISSN 0323-4916, S. 395–402 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  6. Klaus Rohrberg: Zu einigen Fragen der Persoenlichkeitsentwicklung. In: Körpererziehung. Band 26, Nr. 2/3, 1976, ISSN 0323-4916, S. 75–80 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  7. Klaus Rohrberg, Frigga Dickwach: Motivierung Jugendlicher fuer das Sporttreiben. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Deutschen Hochschule für Körperkultur. Band 29, Nr. 3, 1988, ISSN 0457-3919, S. 71–78 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  8. Klaus Rohrberg: Beduerfnisse und sportliche Taetigkeit aus sportsoziologischer Sicht. In: Theorie und Praxis der Körperkultur. Band 28, Nr. 10, 1979, ISSN 0563-4458, S. 795–801 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. Februar 2019]).
  9. Klaus Rohrberg: Analyse sportiver Wertorientierungen von Schülern. 1990, abgerufen am 4. Februar 2019.
  10. Klaus Rohrberg: Sportsoziologie und Sportpraxis - Gedanken zur Rolle der Sportsoziologie bei der Entwicklung des Freizeitsports in der ehemaligen DDR. In: Jürgen Dieckert, Ursel Petersen, Bero Rigauer, Bernhard Schmücker (Hrsg.): Sportwissenschaft im Dialog. Meyer & Meyer, Aachen 1993, ISBN 3-89124-139-9, S. 146–149.
  11. Rohrberg, Klaus: "Nachholende Modernisierung" und Breitensport-Entwicklung im Osten eine kritische Betrachtung der gesellschaftlichen Veränderungen und ihrer Reformen im Breitensport anhand der "Universalien" der Modernisierungstheorie. In: katalog.fh-zwickau.de. Abgerufen am 4. Februar 2019.
  12. Klaus Rohrberg: Individualisierung und Sport. Oder: Die privatisierten In- dividuen im Sport? (PDF) In: Beiträge zur Sportgeschichte, Heft 9/ 1999. Abgerufen am 5. Februar 2019.
  13. SportZeiten. Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft 7 (2007), 3. 5. Februar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
  14. Leserbriefe an ROTFUCHS. (PDF) In: ROTFUCHS / August 2006. Abgerufen am 5. Februar 2019.