Kibbuz Bet El

Kibbuz in Norden Israels

Der Kibbuz Beth El (auch: Bet-El, „Haus Gottes“) ist ein christlicher Kibbuz mit protestantischen Wurzeln[1] in Zichron Ja’akow in Israel, der 800 Einwohner hat.[1][2] Etwa 100 Mitglieder des Kibbuz leben im Ausland.[1] Der Kibbuz wurde im Jahre 1963 von der Deutschen Emma Berger gegründet, um Überlebenden des „Holocaust“ (Scho'a) mit christlicher Nächstenliebe zu helfen.[3] Er ist bekannt für seine Beth-el Industries, die Weltmarktführer für Luftfiltersysteme sind.

Die Gemeinschaft erinnert in ihrer Lebensart an die Amischen. Ihre Inspiration stammt aus der Bibel. Sie haben kein Fernsehen oder Zeitung,[1] keine Cafés oder Clubs, hingegen einen Chor. Für die Kinder hat der Kibbuz eine Grundschule und eine weiterführende Schule, die die Kinder auf einen Teil des israelischen Abiturs vorbereitet, das dort auch teilweise absolviert werden kann. Die weiterführende Schule bildet direkt für den Ingenieursberuf in den eigenen Firmen aus. Die meisten Mitglieder der Gemeinde sind Bürger des Landes, nur ein kleiner Anteil aber hat die Staatsbürgerschaft. Seit 2004 dienen die jungen Männer des Kibbuz beim israelischen Militär.[4]

Geschichte Bearbeiten

Die Wurzeln des Kibbuz liegen in einer freikirchlichen württembergischen Gemeinde, die in der Nachkriegszeit auf den Fildern und in Gerstetten entstand. Sie wurde von der Röntgenschwester Emma Berger gegründet, nachdem diese von einer schweren Erkrankung genesen war. Diese Gemeinde hatte ihren Sitz 1958 in Korntal bei Stuttgart. Schon kurze Zeit nach der Gemeindegründung begann sich die Gemeinde im christlichen Sinne zionistisch für Israel zu interessieren und eröffnete 1963 in der Gegend von Binjamina ihr Kibbuz Beth El.[5]

1972 eröffnete Beth-el Industries.[4] 1982 stellten sie ihren ersten Luftfilter vor, aber mit wenig Resonanz, weil er nur biologische und chemische Kampfstoffe ausfiltern konnte.[1]

Emma Berger starb 1984.[5]

1989 wurde der erste Luftfilter ans israelische Militär verkauft.[1] Während des Golfkriegs wurden Vorbehalte der Ultra-Orthodoxen Juden abgebaut, die vorher bisweilen Mitglieder von Bet El mit Steinen beworfen hatten. Bet El nahm viele Orthodoxe in die Bunker ihrer Fabriken auf.[1][2]

Der unternehmerische Erfolg des Kibbuz kam mit dem 11. September 2001 auf, als alle Welt sich vor weiteren Terrorakten schützen wollte.[1]

Beth-el Industries und Beth-El Food Bearbeiten

Ein wesentlicher Grundsatz der Firmen ist es, mit keiner lokalen israelischen Firma in Konkurrenz zu treten oder sie zu verdrängen. Stattdessen wird weltweit exportiert.[4]

Dem Kibbuz Beth-El gehören sieben Fabriken und andere Unternehmen der Beth-El Industries und dadurch ist er der zweitgrößte Arbeitgeber in Zichron Ya'akov nach dem Lokalverband. Allein Beth-el Industries hat 1800 Angestellte. Es beliefert das israelische Verteidigungsministerium, die NATO, Intel sowie NGOs, Krankenhäuser und Kindergärten in mehreren Ländern.[4][1]

Beth-el Industries ist mit Noah's Ark in seinem Bereich des Schutzes von Zelten, Autos, Häusern gegen chemische, biologische, radiologische und Nuklearwaffen durch Unterdrucksysteme Weltmarktführer.[6][7]

Daneben produziert der Kibbuz auch Marmeladen, Pralinen, Kekse, Bettwäsche, Überzüge, Kissen und Nackenhörnchen.[8][9]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i Beth El : Faith drives Christian factory to filter Jewish air. Apologeticsindex.org, abgerufen am 2. Oktober 2011.
  2. a b Historical Perspectives - 3/13/2003. United Jerusalem, 13. März 2003, abgerufen am 2. Oktober 2011.
  3. http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/allendorf-lda/11047409.htm@1@2Vorlage:Toter Link/www.giessener-anzeiger.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. a b c d "את כל הישועה קיבלנו מעם ישראל, מה שאנחנו עושים נועד לבניין הארץ ולא למלא את הכיסים" - קריירה - דה מרקר TheMarker. Themarker.com, 23. Juni 2011, archiviert vom Original am 8. Februar 2013; abgerufen am 2. Oktober 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.themarker.com
  5. a b Kirchen, Sekten, Religionen, Ein Handbuch, begr. von Oswald Eggenberger, ISBN 978-3-290-17215-2, S. 176 Online
  6. http://www.israeltrade.org.au/beth-el-industries/
  7. http://www.moital.gov.il/CmsTamat/Rsrc/ICA/Industrial_cooperation_in_israel2011-2012/pdf/Rashpat_082.pdf
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.israel-spezialitaeten.de
  9. http://www.specialtyfood.com/news-trends/featured-articles/sofi-awards/beth-el-food-ltd-aunt-bertas-apricot-preserves/

Koordinaten: 32° 34′ N, 34° 58′ O