Kevin Clark

kanadischer Eishockeyspieler

Kevin Clark (* 29. Dezember 1987 in Winnipeg, Manitoba) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2006 und 2024 unter anderem annähernd 300 Spiele für die Krefeld Pinguine, Hamburg Freezers, Eisbären Berlin und Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. In der Saison 2014/15 war Clark Torschützenkönig der DEL und in der Spielzeit 2021/22 konnte er den Meistertitel in der höchsten deutschen Eishockeyliga gewinnen. Zudem war er auch für die SCL Tigers und SC Rapperswil-Jona Lakers in der Schweizer Nationalliga (NLA) aktiv.

Kanada  Kevin Clark

Geburtsdatum 29. Dezember 1987
Geburtsort Winnipeg, Manitoba, Kanada
Größe 175 cm
Gewicht 78 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

2003–2006 Winnipeg South Blues
2006–2010 University of Alaska Anchorage
2010–2011 Manitoba Moose
2011–2013 St. John’s IceCaps
2013–2014 Krefeld Pinguine
2014–2015 Hamburg Freezers
2015–2016 SCL Tigers
2016–2018 Brynäs IF
2018 Dinamo Riga
2019–2021 SC Rapperswil-Jona Lakers
2021–2023 Eisbären Berlin
2023–2024 Düsseldorfer EG

Karriere

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Clark startete seine Karriere bei den Winnipeg South Blues in der Manitoba Junior Hockey League (MJHL), der höchsten Jugendliga seiner Heimatprovinz Manitoba. Hier spielte er unter anderem mit dem späteren NHL-Profi Ryan Garbutt in einem Team. Trotz vieler erzielter Tore und Vorlagen war Clark vor allem für seine aggressive Spielweise bekannt, was 250 Strafminuten in seiner letzten Saison für die South Blues verdeutlichen. Nach drei Jahren verließ der Kanadier seine Heimatstadt und spielte fortan für die University of Alaska Anchorage in der Western Collegiate Hockey Association (WCHA), einer Division der National Collegiate Athletic Association (NCAA). In seiner zweiten und dritten Saison für die Seawolves – die Eishockeymannschaft der Hochschule – war er jeweils zweitbester Scorer seines Teams. So ging Clark als einer der Leistungsträger in sein Senior-Year. Als Assistenzkapitän war der Rechtsschütze in diesem mit Abstand der beste Torschütze und Scorer seiner Mannschaft.

 
Clark im Trikot der Eisbären Berlin (2021)

Durch diese Leistungen wurden die Manitoba Moose auf ihn aufmerksam. Nach Abschluss der Spielzeit der WCHA nahmen die Kanadier aus der American Hockey League (AHL) den gebürtigen Manitobaner für die letzten neun Spiele der Saison und die darauffolgenden Play-offs unter Vertrag.[1] Bei diesen konnte er überzeugen und wurde dementsprechend auch für die Folgesaison mit einem Kontrakt ausgestattet, es war die erste Profispielzeit für den damals 22-Jährigen. Aufgrund des Standortwechsels der Atlanta Thrashers in der NHL nach Winnipeg, der Heimat der Moose, wurde die AHL-Mannschaft aufgelöst. Das Nachfolgeteam, die St. John’s IceCaps waren allerdings von Clarks Leistungen überzeugt und nahmen ihn infolgedessen unter Vertrag. In den Spielen für das Team aus Neufundland brillierte der Stürmer insbesondere als guter Überzahlspieler.

Während einer weiteren Saison bei den IceCaps entschied sich der Kanadier Nordamerika zu verlassen, um einen Kontrakt bei den Krefeld Pinguinen aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu unterzeichnen.[2] Sein erstes Spiel für die Pinguine absolvierte er am 15. Februar 2013 beim 4:3-Heimerfolg gegen die Adler Mannheim.[3] Das erste Tor konnte Clark am vorletzten Spieltag beim 3:2-Auswärtssieg nach Penaltyschießen bei den Hamburg Freezers erzielen. Er markierte den entscheidenden Treffer im Shootout.[4] Nach weiteren überzeugenden Auftritten in den Play-offs wurde sein Kontrakt um ein weiteres Jahr verlängert.[5] In der Saison 2013/14 bildet der Flügelspieler zusammen mit Adam Courchaine und Daniel Pietta eine der erfolgreichsten Angriffsformationen der Liga.[6] Die Saison beendete er mit insgesamt 68 Scorerpunkten und hatte mit einer Plus/Minus-Statistik von +25 den Bestwert in der Liga.

Zur Saison 2014/15 wechselte der Angreifer zum Ligakonkurrenten Hamburg Freezers und unterschrieb dort einen Zweijahresvertrag.[7] Bei den Hanseaten konnte er unmittelbar an die Offensivleistungen im Vorjahr anknüpfen, beim 8:1-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers im Oktober 2014 erzielte Clark vier Tore innerhalb von 22 Minuten, was zuvor noch keinem Freezers-Akteur in der Geschichte des Klubs gelang.[8] Weiterhin stellte der Kanadier mit 32 Saisontoren ebenfalls einen neuen Vereinsrekord auf, landete mit insgesamt 66 Scorerpunkten auf dem zweiten Platz innerhalb der Liga und wies zum zweiten Mal infolge die beste Plus/Minus-Statistik auf. Seine teils herausragenden Leistungen wurden im Anschluss an die Hauptrunde mit der Auszeichnung zum Stürmer als auch zum Spieler des Jahres in der DEL geehrt.[9]

Im Mai 2015 wurde sein noch ein Jahr geltender Kontrakt in Hamburg aufgelöst,[10] nachdem Clark einen Wechselwunsch geäußert hatte. Er schloss sich den SCL Tigers aus der Schweizer National League A (NLA) an, wo der ehemalige Freezers-Trainer Benoit Laporte das Amt des Cheftrainers übernommen hatte.[11] Clark erzielte in 42 Spielen der NLA-Hauptrunde 18 Treffer und 19 Torvorlagen. Hinzu kamen drei Treffer und elf Torvorlagen in zwölf Relegationsspielen. Er war damit bester Torschütze seiner Mannschaft in der Saison 2015/16.[12] Im Juni 2016 wurde Clark vom schwedische Erstligisten Brynäs IF verpflichtet[13] und gehörte dort in den folgenden zwei Spieljahren zu den Leistungsträgern. Mit 23 Toren war er in der Saison 2016/17 bester Torschütze der Svenska Hockeyligan und erreichte mit Brynäs die Vizemeisterschaft. Im Juni 2018 wurde Clark von Dinamo Riga aus der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) unter Vertrag genommen. Bei den Letten spielte der Kanadier allerdings nur bis Januar 2019, ehe er in die Schweiz zu den SC Rapperswil-Jona Lakers wechselte und dort einen Vertrag bis 2021 erhielt.[14] In seinen zwei Spielzeiten in Rapperswil war er jeweils zusammen mit Roman Červenka der punktbeste Spieler des Vereins und in der Spielzeit 2020/21 mit 21 Toren der beste ausländische Saisontorschütze der gesamten Liga. Trotzdem wurde aus strategischen Gründen – der Verein wollte mit einem ausländischen Spieler lieber die Verteidigerposition besetzen – sein Vertrag[15] nicht verlängert und Clark kehrte in DEL zurück, als er im Mai 2021 ein Angebot von den Eisbären Berlin annahm.[16] Dort verbrachte der Kanadier zwei Spielzeiten, in denen er ein solider 30-Punkte-Spieler war und damit sein Anteil am Gewinn der DEL-Meisterschaft der Berliner in der Saison 2021/22 leistete.[17] Zum Ende der Saison 2022/23 wurde ein Vertragsauflösung im beiderseitigen Einvernehmen vereinbart und Clark wechselte innerhalb der DEL für eine Spielzeit zur Düsseldorfer EG.

Im September 2024 gab der 36-Jährige das Ende seiner aktiven Karriere bekannt und das er demnächst als Trainer in der US-amerikanischen Juniorenliga United States Hockey League (USHL) tätig ist.[18]

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Clark im Trikot der Düsseldorfer EG (2023)
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2003/04 Winnipeg South Blues MJHL 58 21 32 53 63
2004/05 Winnipeg South Blues MJHL 60 30 34 64 153
2005/06 Winnipeg South Blues MJHL 50 40 36 76 250
2006/07 University of Alaska Anchorage NCAA 35 8 9 17 102
2007/08 University of Alaska Anchorage NCAA 36 7 16 23 53
2008/09 University of Alaska Anchorage NCAA 34 13 18 31 81
2009/10 University of Alaska Anchorage NCAA 36 23 14 37 89
2009/10 Manitoba Moose AHL 9 2 1 3 6 4 1 1 2 0
2010/11 Manitoba Moose AHL 43 6 8 14 22 11 3 3 6 10
2011/12 St. John’s IceCaps AHL 72 12 19 31 54 4 0 0 0 8
2012/13 St. John’s IceCaps AHL 36 6 2 8 35
2012/13 Krefeld Pinguine DEL 9 2 2 4 4 9 5 2 7 30
2013/14 Krefeld Pinguine DEL 51 30 38 68 118 3 3 2 5 0
2014/15 Hamburg Freezers DEL 52 32 34 66 78 7 1 3 4 4
2015/16 SCL Tigers NLA 42 18 19 37 53 121 3 11 14 12
2016/17 Brynäs IF SHL 52 23 16 39 22 20 9 8 17 10
2017/18 Brynäs IF SHL 49 17 16 33 46 7 3 1 4 2
2018/19 Dinamo Riga KHL 38 9 4 13 26
2018/19 SC Rapperswil-Jona Lakers NL 19 6 11 17 20 101 4 2 6 4
2019/20 SC Rapperswil-Jona Lakers NL 48 23 21 44 34
2020/21 SC Rapperswil-Jona Lakers NL 50 23 17 40 50 11 5 1 6 24
2021/22 Eisbären Berlin DEL 49 13 20 33 44 8 2 4 6 10
2022/23 Eisbären Berlin DEL 56 20 17 37 42
2023/24 Düsseldorfer EG DEL 49 13 8 21 36
MJHL gesamt 168 91 102 193 466 14 10 16 26 60
NCAA gesamt 141 51 57 108 325
AHL gesamt 124 20 28 48 82 19 4 4 8 18
DEL gesamt 266 110 119 229 322 27 11 11 22 44
Svenska Hockeyligan gesamt 101 40 32 72 68 27 12 9 21 12
NL(A) gesamt 159 70 68 138 157 33 12 14 26 40

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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Commons: Kevin Clark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. goseawolves.com Spielerprofil von Kevin Clark
  2. jets.nhl.com Jets agree to terms with seven on AHL contracts
  3. Offizieller Spielbericht
  4. Offizieller Spielbericht
  5. eishockeynews.de Krefeld Pinguine verlängern Vertrag mit Stürmer Kevin Clark (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  6. wz-newsline.de Top-Stürmer aus Krefeld
  7. hamburg-freezers.de Torjäger Kevin Clark wechselt zu den Hamburg Freezers (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
  8. eishockey-magazin.de Kevin Clark schießt die Tigers ab (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  9. mopo.de Spieler des Jahres: Kevin Clarks Krönung!
  10. Vertrag aufgelöst: Freezers verlieren Tor-Rakete Kevin Clark | MOPO.de. In: MOPO.de. Abgerufen am 10. März 2016.
  11. Ein Jet für die SCL Tigers. In: Wochen-Zeitung für das Emmental und Entlebuch. Abgerufen am 10. März 2016.
  12. Philipp Rindlisbacher: Rob Schremp für die Mitte. Langenthaler Tagblatt, 24. Mai 2016, abgerufen am 28. Mai 2016.
  13. Poängkung klar för Brynäs IF. In: Brynäs IF. Abgerufen am 5. Juni 2016.
  14. Rückkehr in die Schweiz - Lakers holen Stürmer Kevin Clark. Abgerufen am 9. September 2019.
  15. Enttäuschter Clark wird durch neue Angebote getröstet. In: sport.ch. Abgerufen am 28. Mai 2021.
  16. B.Z./dpa: Eisbären-Coach Aubin holt einen alten Bekannten. 20. Mai 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
  17. Eisbären Berlin: 20-Tore-Stürmer zieht es wohl nach Schweden. In: Berliner Kurier. 11. März 2023, abgerufen am 16. September 2024.
  18. Clark beendet Karriere – und wandelt künftig auf Reinprechts Spuren. In: Rheinische Post. 11. September 2024, abgerufen am 16. September 2024.