Karl Benedikt Suttinger

deutscher lutherischer Theologe, und Philologe und Lehrer

Karl Benedikt Suttinger (* 3. Januar 1746 in Saathain; † 18. März 1830 in Lübben) war ein deutscher lutherischer Theologe, Philologe und Lehrer.[1][2][3]

Karl Benedikt Suttinger (ca. 1825)

Leben Bearbeiten

Karl Benedikt Suttinger wurde in Saathain in der Elbe-Elster-Region geboren.[2] Zunächst von einem Privatlehrer unterrichtet, besuchte Suttinger ab 1761 die Königlich sächsische Landesschule in Meißen, wo er bis 1766 verblieb. Anschließend studierte er Theologie und Philologie an der Universität in Leipzig. Da sein Vater noch während seiner Schulzeit verstarb, war der nun relativ mittellose Suttinger gezwungen Privatunterricht zu geben. Auf diese Weise kam er schließlich in das Haus des Leipziger Ratsherrn Frege, dessen Töchter er zwischenzeitlich unterrichtete.[4] Sein Studium schloss er 1775 mit dem Titel Mag. theol. in Wittenberg ab.[1][4][2]

Auf Vorschlag des Lübbener Rektors Karl Traugott Thieme und des Bürgermeisters Boden wurde Suttinger 1779 Conrektor des Lyzeums in Lübben. Thieme verließ im Jahre 1783 die Lübbener Schule und ging nach Merseburg. Suttinger bewarb sich um dessen freiwerdende Stelle und übernahm im Folgejahr dann das Rektorat der Schule.[5][1][4][3][2]

Sein berufliches Wirken in Lübben war von durch ihm initiierte Reformen des städtischen Schulwesens geprägt. War das Lyzeum anfangs eher mit einer einfachen Knabenschule vergleichbar, setzte Suttinger nach einigen Jahren Fachklassen für Mathematik, Naturwissenschaften und Geografie durch. Des Weiteren unterrichtete man in Lübben auch Fremdsprachen, wie Französisch. Außerdem gelang ihm in Lübben die Einrichtung einer Mädchenschule. Dabei hatte Suttinger immer wieder mit finanziellen und verwaltungstechnischen Problemen zu kämpfen.[3][2]

Die finanzielle Lage verbesserte sich erst recht nicht, als Lübben infolge des Wiener Kongresses im Jahre 1815 vom Königreich Sachsen zur nunmehr preußischen Provinz Sachsen wechselte. Das Lübbener Lyzeum wurde aufgrund der prekären finanziellen Situation im Jahre 1817 als höhere Lehranstalt schließlich zunächst aufgelöst. Eine weitere Verbesserung des städtischen Schulwesens konnte in der Folgezeit deshalb nur schrittweise erfolgen.[3][2]

Kurz vor seinem im Frühjahr 1830 erfolgendem Tod feierte man noch unter großer Beteiligung das fünfzigjährige Amtsjubiläum Suttingers. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Lübben mit einer fünfklassigen Knabenschule, einer dreiklassigen Töchterschule und einer vierklassigen Elementarschule drei schulische Einrichtungen, die unter einem gemeinsamen Rektorat standen.[3][2]

Familie Bearbeiten

 
Christiane Friederike Suttinger

Suttingers Vater war Christoph Gottfried Suttinger (auch Christoph Gottfried Süttinger). Dieser wirkte zunächst seit 1735 als Diakon und ab 1744 als Pfarrer in der Parochie StolzenhainSaathain.[6] Seine Mutter war Christiane Amalie (geb. Alberti).[7][2]

Karl Benedikt Suttinger vermählte sich 1783 mit Christiane Friederike Gautzsch (1762–1852), einer Tochter des Liebenwerdaer Superintendenten Joh. Gottlieb Gautzsch († 24. Januar 1782)[8], mit welcher er 15 Kinder hatte.

Einer seiner Söhne war Eduard Wilhelm Suttinger (1800–1881), der an der Universität Leipzig ebenfalls Theologie studierte, später als Lehrer in den Schuldienst eintrat und in Lübben wirkte.[3]

Ehrungen Bearbeiten

Karl Benedikt Suttinger war Träger des Roten Adlerordens IV. Klasse. Das königlich-preußische Schreiben traf allerdings erst an Suttingers Begräbnistag in Lübben ein.[9]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Suttinger verfasste verschiedener Schulprogramme. Des Weiteren betätigte er sich als Dichter von geistlichen Liedern.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Deutsches Literatur-Lexikon. Band 21. De Gruyter, Berlin; New York; Boston 2001, Sp. 430.
  2. a b c d e f g h Intelligenzblatt zur Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1830. Leipzig, Juli 1830, Sp. 417–421
  3. a b c d e f Kathrin Schröder: „Ich bin an einem mühsamen Posten aufgestellt...“ – Der Rektor Karl Benedikt Suttinger und seine Amtszeit in Lübben. In: Lübbener Heimatkalender 2008. Heimat-Verlag, Lübben 2007, S. 66 bis 70.
  4. a b c Neues Lausitzisches Magazin. Band 9, Görlitz 1831, S. 141–143
  5. Autorenlexikon Berlin-Brandenburg, abgerufen am 6. April 2017
  6. Klaus Ramm: Kirchen- und Heimatgeschichtliches aus Prösen und Umgebung. Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Prösen. 2008, S. 73.
  7. Friederich Ferdinand Traugott Heerwagen: Literatur-Geschichte der geistlichen Lieder und Gedichte neuer Zeit. Band 2. Riedel, Schweinfurth 1797, S. 54 (archive.org).
  8. Pförtner Album. Verzeichniß sämmtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta vom Jahre 1543 bis 1843. Band 2. Fr. Chr. Wilh. Vogel, 1843, S. 311 (google.de).
  9. Allgemeines Repertorium der Literatur. Band 1. Cnobloch, Leipzig 1830, S. 315 (google.de).